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und der Schatz der Moenche

und der Schatz der Moenche

Titel: und der Schatz der Moenche
Autoren: Ben Nevis
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Krimi-AG
    »Mir fällt nichts mehr ein, Justus. Blackout. Leere. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer ist, eine kleine Geschichte zu schreiben.« Genervt sah Bob Andrews vom Schreibtisch auf und streckte seinen Rücken durch.
    Justus Jonas sah ihn ungerührt an. Die beiden Freunde saßen in der Zentrale ihres Detektivbüros, einem umgebauten alten Campingwagen. Während draußen der Wind pfiff, brüteten sie schon seit gut zwei Stunden über einem Skript, das als Grundlage für einen Videofilm dienen sollte. Es war eine Arbeit für die Film-AG ihrer Schule. Ihr Dozent, ein ehemaliger Regisseur aus Hollywood, hatte mehrere Themen vorgeschlagen und Bob und Justus hatten sich sofort für ›Die Jagd nach dem dunklen Geheimnis‹ entschieden. Die meisten ihrer Schulkameraden standen eher auf sportliche Themen (›Michael – Der Star des Footballteams‹) oder Science-Fiction (›SCARE – Angriff aus dem All‹).
    Aber vollkommen einig waren sich die beiden Jungen darin, dass das Projekt der Mädchen das schaurigste von allen war. Planten sie doch tatsächlich einen Liebesfilm, in dem sich der Star einer Boygroup in eine Schülerin verknallt. Nur Peter Shaw, der Dritte im Bunde der Detektive, fand das Thema gar nicht albern und er hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, sich für die männliche Hauptrolle ins Spiel zu bringen. Doch Justus und Bob hatten ihren Freund in weiser Voraussicht gepackt und zu der Tafel gezogen, über der in großen Buchstaben KRIMI geschrieben stand.
    Rätsel und Geheimnisse aller Art waren ihre Leidenschaft. Im Laufe ihrer Detektivkarriere hatten Justus, Peter und Bob bereits über 100 spannende Fälle gelöst und ihr Detektivbüro unter dem Namen ›Die drei ???‹ weit über Rocky Beach hinaus bekannt gemacht.
    Aber aufregende Geschichten zu erleben war einfacher, als sie zu erfinden. Sie hatten sich an diesem Samstag ungewöhnlich früh getroffen, gilt der Morgen doch angeblich als die kreativste Zeit. Gähnend hatte sich Bob mit dem Anfang der Handlung beschäftigt, den schwierigen Mittelteil kurzerhand übersprungen und sich nun das Ende vorgenommen, während Justus bereits dabei war, die ersten Szenen filmgerecht umzusetzen. Er schrieb das Drehbuch. Doch da sein Freund pausenlos neue Ideen in die Geschichte einbaute und damit immer wieder den halben Film umschmiss, war Justus der Verzweiflung nahe. »Leg doch mal eine Pause ein«, schlug er Bob vor. »Von deinen Einfällen habe ich allmählich die Nase voll. Da kannst du problemlos zehn Filme draus machen, doch leider drehen wir nur einen – und den bitte schön richtig!«
    Bob rümpfte die Nase und stand auf, um sich eine Flasche Cola zu holen. Er brauchte dringend eine Erfrischung und seine Augen schmerzten allmählich vom ständigen Starren auf den Computerbildschirm. Der dritte Detektiv stellte sich ans Fenster, trank einen Schluck und blickte auf die Uhr. »Gleich halb elf. Wo Peter nur bleibt? Er sollte längst zurück sein.«
    Es war ihnen zwar gelungen, Peter von der Liebesfilm-AG wegzulocken, doch der Preis war hoch gewesen. Peter hatte sich ausbedungen, für das Wichtigste des Films verantwortlich zu sein: Regie und Kamera. Justus und Bob hatten zwar zunächst entschieden den Kopf geschüttelt, doch als Tina, ein Mädchen aus der Liebesfilm-Gruppe, Peter zu sich winken wollte, hatten sie zähneknirschend nachgegeben.
    Während Justus und Bob also ihre Bleistifte spitzten, hatte sich Peter seine Inlineskates angeschnallt und war ins Industriegebiet gefahren. Dort stand eine verlassene Lagerhalle, die sich als Drehort für ihren Film ideal eignete. Die drei ??? kannten die Halle gut, denn sie hatten früher oft zwischen den Blechtonnen und rostigen Gestellen gespielt. Doch Peter musste sie jetzt mit den Blicken des Kameramannes prüfen und einige Probeaufnahmen machen. Allerdings sollte das Ganze nicht viel länger als eine Stunde dauern.
    »Der Wind wird stärker«, sagte Bob, der immer noch aus dem Fenster starrte. »Ganz schön kräftig für unsere Gegend. Wahrscheinlich kommt Peter auf seinen Inlinern kaum voran.«
    »Wegen des Gegenwindes?«, fragte Justus. »Ich glaube eher, dass er vor der Lagerhalle festgewachsen ist und sich vor Angst in die Hose macht. Peter – alleine in der Gruselfabrik! Wäre das nicht ein guter Titel für den Film? Du weißt doch, wie schreckhaft unser Zweiter Detektiv ist. Besonders, wenn wir nicht da sind.«
    Bob lachte. »Klar, er ist ein alter Angsthase. Aber die Lagerhalle? Wovor
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