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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein
Autoren: Sheridan Winn
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ernst.« Er hörte, wie Oswald am anderen Ende der Leitung tief seufzte, als er vor Enttäuschung in sich zusammensackte. Dad wusste, dass Glenda Glass nicht sehr erfreut sein würde und Oswald derjenige war, der es ausbaden musste.
    »Ist Verena gut in Buenos Aires angekommen?«, fragte Dad deswegen rasch.
    »Ja, danke der Nachfrage«, stammelte Oswald.
    »Wollen wir mal hoffen, dass Zoe bald zurück nach Hause kommt. Du musst dir Sorgen um deine Schwester machen.«
    »Ja, in der Tat«, erwiderte Oswald. »Gott allein weiß, was Zoe da drüben macht.«
    »Und Glenda? Wo ist sie?«, fragte Dad.
    »Sie wollte eigentlich schon bald in Urlaub fahren. Aber irgendwie sieht sie gar nicht gut aus. Sie hat blaue Flecken am ganzen Körper, sagt, sie sei schwer gestürzt.«
    »Ach du liebes bisschen, nun, ich hoffe, sie erholt sich schnell«, sagte Dad höflich. Dann fügte er hinzu: »Es klingt, als könntet ihr beide etwas Erholung gebrauchen.«
    »Ja«, erwiderte Oswald trocken. »Da hast du ganz recht, alter Knabe.«
    »Also, Oswald, bitte keine weiteren Angebote für Cantrip Towers mehr. Lass uns die Sache ein für alle Mal begraben.«
    »In Ordnung, mein Freund«, sagte Oswald zustimmend.
     
    Dad ging auf die Terrasse zurück und boxte mit Siegermiene ein paar Mal in die Luft. Alle außer Mrs Duggery – die äußerst selten ein Lächeln aufblitzen ließ – bogen sich vor Lachen bei diesem Anblick.
    »Oswald hat sein Angebot für Cantrip Towers zurückgezogen und wird aufhören, uns zu belästigen«, sagte Dad, als er sich setzte.
    »Dem Himmel sei Dank!«, rief Mum aus.
    »Und Glenda Glass plant anscheinend einen längeren Urlaub«, fuhr Dad fort. Er sah Mum und Grandma bedeutungsvoll an.
    »Oh«, erwiderte Mum. »Nun … das ist … gut.«
    »Oswald hat erzählt, sie sei gestürzt.«
    Die vier Schwestern versuchten sich nicht anmerken zu lassen, dass diese Neuigkeit sie nicht überraschte.
    »Sie hat es nicht anders verdient«, murmelte Flora lautlos.
    »Sie ist eine böse, alte Hexe«, stieß Marina hervor.
    »Oh?«, sagte Mum und wandte sich ihrer Tochter zu, um ihr einen erstaunten Blick zuzuwerfen. »Das ist aber keine sehr nette Art, jemanden zu beschreiben.«
    »Manchmal ist es die einzig richtige Art.« Marina kreuzte die Arme vor der Brust und erwiderte den Blick ihrer Mutter entschlossen.
    Mum schürzte die Lippen und sagte: »Hm, ich glaube, ich verstehe, was du meinst.«
    Mrs Duggery schluckte den letzten Bissen Schokoladenkuchen hinunter und leckte sich die Lippen. Dann trank sie ihren Tee aus und stand auf.
    »Ich mach mich mal auf den Weech«, sagte sie.
    Mum schien überrascht und stand ebenfalls auf. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Mrs Duggery. Wir sehen Sie dann morgen früh.«
    »Nein. Ich mach mich auf den Weech.«
    Mum blinzelte. »Oh, richtig … vielen Dank noch einmal.«
    Mum sah Grandma an, die mit den Schultern zuckte, als wolle sie sagen: So ist sie nun mal.
    Die Schwestern rannten zu ihren Fahrrädern.
    Vor der Haustür schüttelten Mum und Dad Mrs Duggerys Hand. Grandma umarmte sie fest.
    »Ich danke dir vielmals, Violet«, sagte sie lächelnd.
    Die Augen der alten Dame funkelten. »Gern geschehn, meine Liebe. Pass gut auf dich auf.«
    Flame fühlte, wie ihr Herz in ihrer Brust pochte. Sie geht, dachte sie. Mrs Duggery verlässt uns. Sie trat vor und beugte sich hinunter, um die winzige Dame zu umarmen. »Danke, Mrs Duggery, für alles.«
    Mrs Duggery drückte sich enger an Flame und sagte mit heiserer Stimme in ihr Ohr: »Das Kreuz im Kreis, das ist das Zeichen, nach dem ihr suchen müsst.«
    Als Nächste umarmte Marina die alte Dame, dann Flora und schließlich Sky. Mrs Duggery trat einen Schritt zurück und sah die vier Schwestern an, die vor ihr standen. Ihre Augen funkelten immer noch. Ihre Miene schien zu sagen: Ihr schafft das schon!
    Dann stieg die winzige alte Dame mit dem lila Strickhut auf ihr altes Klappergestell von einem Fahrrad und fuhr langsam in der Mitte der Auffahrt davon.
    Mum, Dad und Grandma winkten.
    Die vier Cantrip-Schwestern waren schnell auf ihre Räder gesprungen und fuhren nun neben Mrs Duggery her: Flame und Sky auf der einen, Marina und Flora auf der anderen Seite. Sie sahen aus wie eine stolze Leibgarde. Zusammen radelten sie die lange Allee hinunter. Am Tor von Cantrip Towers hielten die Schwestern an und stiegen von ihren Fahrrädern. Mrs Duggery fuhr weiter, ihre winzigen Füße traten kraftvoll in die großen Pedale.
    Die Mädchen standen
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