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und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme
Autoren: Sheridan Winn
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kein schlechter Mensch«, sagte er. »Mehr als alles andere möchte ich meine Karriere als Kunsthistoriker vorantreiben. Aber das Spielen ist eine Schwäche von mir, und ich bin in Glendas Spinnennetz gelandet. Bisher habe ich noch keinen Weg aus diesem Schlamassel gefunden.«
    »Vergiss nicht, wie sehr du den Wohlstand liebst«, erinnerte ihn Grandma. »Du bist ein Mann mit erlesenem Geschmack.«
    »Ja«, seufzte er. »Ich mag es, nicht aufs Geld achten zu müssen.«
    »Und welche Rolle spielt Stephen Glass in dieser ganzen Geschichte?«, fragte Grandma. »Weiß er von den magischen Kräften seiner Mutter und ihren teuflischen Plänen?«
    Charles schüttelte seinen Kopf. »Das glaube ich nicht. Stephen ist ein anständiger Kerl. Soweit ich es beurteilen kann, hat er keine magischen Kräfte. Und ich denke, er wäre entsetzt, wenn er ahnte, was seine Mutter im Schilde führt.« Er seufzte. »Stephen wäre sehr aufgebracht, wenn er annehmen müsste, dass ich euch in irgendeiner Weise geschadet habe. Eure Familie liegt ihm sehr am Herzen und seiner Tochter Verena ebenso.«
    Einen kurzen Augenblick sah es aus, als bedauere Charles sein Verhalten aufrichtig.
    »Acht Minuten«, sagte Flame nach einem Blick auf ihre Uhr.
    »Wie ist Glendas Verhältnis zu ihrem Sohn?«, fragte Grandma.
    »Das ist interessant«, sagte Charles. Er sah sie nachdenklich an. »Ich frage mich manchmal, ob Stephen Glendas schwache Stelle in ihrem Panzer ist. Ich glaube, es könnte sein, dass er die einzige Person ist, die sie jemals geliebt hat.«
    Grandma lächelte ironisch, dann sagte sie: »Sie hat ihn ziemlich vernachlässigt, sie hatten viele Jahre keinen Kontakt.«
    »Ja«, sagte Charles zustimmend.
    »Hast du Angst vor Glenda?«, fragte Grandma und sah ihm prüfend in die Augen.
    Er nickte. »Ja. Sie ist besessen – zum Beispiel von Cantrip Towers. Sie macht vor nichts Halt. Sie ist eine furchteinflößende Frau. Und es ist … als sähe sie durch alles hindurch. Man kann sie nicht täuschen …«
    »Fünf Minuten«, schaltete sich Flame ein.
    »Bitte, Marilyn!«, sagte Charles eindringlich.
    Sie schenkte ihm einen kalten Blick. »In Ordnung, Charles. Du bekommst dein Notizbuch wieder. Ich habe jedoch Kopien davon angefertigt. Wenn ich herausfinde, dass du uns in irgendeiner Weise geschadet hast, werde ich sie Stephen zukommen lassen. Da er als dein Förderer eine immense Rolle für deine Karriere spielt, wäre das ein schlimmer Schlag für dich. Ich habe mir außerdem die Nummern der Leute notiert, denen du Geld schuldest. Und ich habe Glendas Nummer. Sie wäre sicher überrascht, von mir zu hören …«
    Charles schluckte. »Ich verstehe.«
    »Solltest du jemals wieder versuchen, meinen Enkelinnen wehzutun, wirst du dir wünschen, du hättest nie magische Kräfte gehabt. Das schwöre ich.«
    Charles’ Augen verdunkelten sich einen Moment. »Ich verstehe«, wiederholte er und neigte den Kopf leicht.
    »Aber ich lasse dich natürlich nicht vollständig vom Haken«, sagte Grandma. »Ich benötige in den nächsten Monaten vielleicht selbst Informationen von dir. Das ist der Preis, den du dafür zahlen musst, dich in ein Netz aus Verrat und Lügen verstrickt zu haben. Ich empfehle dir sehr, deine Karriere künftig offen und ehrlich zu bestreiten.«
    »Drei Minuten«, sagte Flame. Charles drehte sich zu ihr um, Schweißperlen auf der Stirn.
    »Marilyn!«, flehte er.
    »Gut«, sagte sie. Sie sah Flora an. »Bitte schreibe deiner Schwester und erinnere sie daran, zu bestätigen, dass sie die SMS bekommen hat.«
    Charles atmete erleichtert aus und beugte sich vor, den Kopf in die Hände gestützt, während Flora ihre SMS an Marina tippte.
    Grandma beobachtete ihn und sagte schließlich: »Du bist in vielerlei Hinsicht ein Glückspilz, Charles. Du besitzt so viel: Intelligenz, gutes Aussehen, Charme, Talent. Wirf das nicht alles weg. Finde zu innerer Stärke und werde ein rechtschaffener Mensch. Im Moment befindest du dich in einer Einbahnstraße. Wir alle sind gezwungen, Entscheidungen im Leben zu treffen. Die Kunst dabei ist, die richtigen zu treffen.«
    Das Motorengeräusch von Dads Auto in der Auffahrt überraschte sie. Floras Kopf fuhr herum. »Dad ist zurück!«
    Die beiden Schwestern standen auf und liefen zur Vorderseite des Hauses, um ihren Vater an der Tür zu begrüßen. Grandma und Charles gingen langsam auf die Küchentür zu.
    Als Grandma die Tür öffnete, drehte sie sich zu Charles um und sagte: »Lass nicht zu, dass Glenda
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