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und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme
Autoren: Sheridan Winn
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über dein Leben bestimmt und es womöglich ruiniert. Du bist mehr wert als das.«
    Er nickte mit traurigen Augen. »Danke, Marilyn«, sagte er. Zum zweiten Mal an diesem Tag fühlte er sich wie ein erbärmlicher Wicht.
    »Wirst du Glenda von dieser Unterhaltung erzählen?«, fragte Grandma.
    Charles schürzte die Lippen und starrte in die Luft. »Ich weiß es nicht«, erwiderte er.
    »Wenn ich du wäre, würde ich es für mich behalten«, riet Grandma ihm.
    Charles nickte. »Ja, du hast recht«, sagte er. Dann fragte er seinerseits: »Wirst du es Ottalie und Colin erzählen?«
    »Nicht, wenn du deinen Teil der Abmachung einhältst.« Sie fügte sanft hinzu: »Es fällt dir doch sicher nicht leicht, uns so zu verletzen?«
    »Nein«, sagte Charles. »Aber ich habe keine Wahl.«
    »Man hat immer die Wahl, Charles«, sagte Grandma. Ihre grünen Augen glitzerten. »Sieh zu, dass du dein Leben auf die Reihe bekommst und verfolge deine vielversprechende Karriere. Das ist das, was ich an deiner Stelle tun würde.«
    Charles biss sich auf die Lippe und nickte.
    »Also gut«, sagte Grandma. »Lass uns weiterarbeiten, sollen wir?«

Ein Kricketmatch auf Cantrip Towers

    Am Freitagmorgen, nach Tagen, an denen sich das Wetter von seiner grauen und trüben Seite gezeigt hatte, riss der Himmel auf und die Sonne schien strahlend auf sie herunter. Während Charles die letzten Fotos machte, liefen die Cantrips geschäftig hin und her. Anne, Geoff und ihre drei Kinder würden nach dem Mittagessen eintreffen.
    Wie immer waren Mum, Dad und Grandma gut organisiert. Am Donnerstag hatten sie das Haus von oben bis unten blitzblank geputzt. Die Gästezimmer waren hergerichtet und Essen und Getränke eingekauft worden.
    Aber auf Cantrip Towers gab es immer etwas zu tun. Obst und Gemüse mussten geerntet werden, die Mahlzeiten wollten vorbereitet und der Kuchen für das Kricketmatch am nächsten Tag gebacken werden. Mum bestand darauf, dass die vier Mädchen den Wohnwagen putzten und ihre Schlafsäcke zum Lüften in die Sonne hingen. Flame und Flora bauten ein neues Lagerfeuer für den Abend, um das sich die ganze Familie versammeln würde.
    Das Wichtigste von allem jedoch – in Dads Augen zumindest – war das Herrichten des Kricketfelds. Er war schon in der Morgendämmerung aufgestanden, um den Rasen zu mähen und die ovale Begrenzung auf dem Gras zu markieren.
    Das Spiel würde um zehn Uhr beginnen. Zwei Unterbrechungen waren vorgesehen: Eine Mittagspause und eine Teepause um sechzehn Uhr. Die Mannschaften würden spielen, bis alle Spieler ausgeschieden waren. Nach dem Match planten die Cantrips ein großes Barbecue mit vielen Nachbarn und Freunden. Anne und Geoff lebten zwar in Australien, aber sie reisten viel und gerne und hielten den Kontakt zu ihren britischen Freunden. Einige dieser Freunde waren zum Spiel eingeladen worden, andere zur Grillparty im Anschluss.
    Für alle Cantrips würde der Samstag ein langer und aufregender Tag werden.
    Unterdessen zog Charles noch immer mit seinen Lichtern, Kabeln und Reflexionsschirmen durch die Flure und arbeitete so schnell er konnte, um mit dem Ablichten der Bilder fertig zu werden. Leider hatte er es nicht wie geplant bis Donnerstag geschafft. Er entschuldigte sich mehrfach, aber er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Mum und Dad nahmen es gelassen.
    »Mach dir deswegen keine Gedanken, Charles!«, sagte Dad, als er an ihm vorbeitrottete. »Ich habe vier Töchter und bin daran gewöhnt, dass auf Cantrip Towers alles drunter und drüber geht!«
    Dann drehte er sich noch einmal um und sagte: »Du bleibst doch zum Kricketmatch und zur Party morgen, oder?«
    »Äh, nun ja, ich hatte geplant, heute noch nach London zurückzufahren«, erwiderte Charles.
    »Unsinn!«, sagte Dad. »Du kannst dir doch das Cantrip Towers Kricketmatch nicht entgehen lassen! Es ist der größte Spaß der Welt. Es wird ein toller Tag werden. Du musst bleiben, ich bestehe darauf!«
    Charles war peinlich berührt. Er wollte so schnell wie möglich abreisen. Da fragte Dad: »Du bist ein Schlagmann, oder? Ich erinnere mich, dass wir letzte Woche darüber gesprochen haben.«
    Charles lächelte. »Ja«, erwiderte er. »Ich habe während meiner Studienzeit gespielt.«
    »Phantastisch!«, sagte Dad begeistert. Im Davongehen rief er Charles zu: »Du musst einfach bleiben, Charles! Wir brauchen dich!«
    Charles sackte in sich zusammen. Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich so willkommen gefühlt wie auf Cantrip Towers.
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