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und das Fußballphantom

und das Fußballphantom

Titel: und das Fußballphantom
Autoren: Marco Sonnleitner
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früh genug erfahren. Fürs Erste sind nur ein paar Regeln wichtig.«
    »Regeln? Was für Regeln?«
    »Und wenn wir uns einfach bemerkbar machen?«, schlug Bob vor. »Vielleicht schrecken wir den Typen damit ab?«
    »Regeln, genau. Die erste lautet: Keine Polizei. Sollte ein Bulle nur in Ihre Richtung oder in die Ihres Sohnes blicken, schieße ich. So weit klar?«
    Justus runzelte die Stirn. Da passte etwas nicht zusammen. Dann sagte er zu Bob: »Wäre möglich. Aber dann macht er sich eben zu einem späteren Zeitpunkt an sein Opfer ran. Oder schlimmer noch: er denkt, dass er hintergegangen wurde, und macht seine Drohung sofort wahr. Nein, solange wir nicht wissen, mit wem wir es zu tun haben, sollten wir uns absolut ruhig verhalten. Das Risiko ist zu groß. Und nur so haben wir vielleicht eine Chance zu helfen.«
    »Sprechen Sie weiter.«
    »Die zweite Regel ist schon ein wenig kniffliger: Ihr Sohnemann darf auf keinen Fall ausgewechselt werden oder aus irgendeinem anderen Grund das Spielfeld verlassen.«
    Die drei Detektive sahen sich entgeistert an. Was hatte das zu bedeuten?
    »Wie bitte?« Das Erpressungsopfer fiel aus allen Wolken. »Wie stellen Sie sich das vor? Darauf habe ich doch gar keinen Einfluss!«
    Der Erpresser lachte gehässig. »Das ist nicht mein Problem.«
    »Der redet von einem Spiel!«, sagte Peter. »Der Junge steht in diesem Augenblick auf irgendeinem Spielfeld!«
    Justus schüttelte nachdenklich den Kopf. »Das bringt uns keinen Schritt weiter. Wir wissen weder, ob der Junge zehn, zwanzig oder dreißig ist, noch um welche Art von Spiel es sich handelt. Und dieses Spielfeld kann genauso gut in New York sein wie in San Francisco.«
    »Das … das ist doch absoluter Unsinn!«, regte sich das Opfer auf. »Hören Sie, Mr Namenlos oder wie immer Sie sich auch nennen mögen: Sie verschwenden meine Zeit! Ich … ich glaube Ihnen kein Wort und werde jetzt auflegen. Dann können Sie meinetwegen –«
    »Das werden Sie nicht, Mr … Brainman.« Die Stimme des Erpressers klang wie geschliffenes Glas. Leise und scharf. »Ich darf Sie doch so nennen, oder?« Er lachte trocken.
    »Mr Brainman? So heißt der doch nie im Leben!«, sagte Peter.
    »Mit diesen Pseudonymen hat es sicher seine Bewandtnis«, überlegte Justus. »Damit will der Kerl irgendetwas zum Ausdruck bringen.«
    »… und dann können Sie meinetwegen jemand anderem mit Ihren Spielchen auf die Nerven gehen.« Brainman war nicht wirklich überzeugend. Er versuchte zu bluffen, war aber viel zu aufgeregt. Er stotterte fast. »J…ja, Sie wissen, dass T…Tom genau in diesem Moment in Carson um die Highschool-Meisterschaft spielt. Aber das herauszufinden, ist nicht besonders schwierig.«
    Peter fiel vor Schreck fast das Handy aus der Hand. Alle drei Jungen rissen die Augen auf.
    Es ging um ihr Spiel! Der Spieler, auf den das Gewehr gerichtet war, befand sich in diesem Stadion!
    Justus sah Peter eindringlich an. »War davon vorher schon mal die Rede? Hat der Erpresser diesen Umstand bereits erwähnt?«
    »Ich … weiß nicht. Nein, ich glaube nicht. Aber ich habe ja nicht alles mitbekommen, was gesprochen wurde.«
    »Dann war das an uns gerichtet.« Justus’ Blick jagte über die Tribünen. »Die Konferenzschaltung ist Absicht! Brainman will, dass wir ihm helfen, Kollegen. Das eben zu sagen war völlig unnötig. Und äußerst riskant!«
    »Und deswegen werde i…ich unser Gespräch jetzt beenden. Sie scheinen einen recht seltsamen Humor zu besitzen, denn meiner Meinung nach ist das Ganze wohl nichts weiter als ein übler Scherz. Ein ganz ü…übler.« Der Versuch, Entschlossenheit zu demonstrieren, misslang gründlich. Und Brainman legte auch nicht auf.
    Der Namenlose wartete. Die drei Jungen hörten ihn atmen. Ruhig und gleichmäßig. Hatte er etwas bemerkt? Ahnte er, dass da etwas nicht stimmte? Sie warfen sich besorgte Blicke zu.
    Aber offenbar hatte der Erpresser keinen Verdacht geschöpft, denn nach einer halben Ewigkeit sagte er leise und gefährlich: »Sie glauben also, dass ich scherze, Mr Brainman? Ü…übel scherze?«, äffte der Mann das Stottern nach.
    »J…ja, das tue ich«, kam es zaghaft.
    Der Erpresser schien amüsiert. »Nun gut, dann werde ich Ihnen wohl beweisen müssen, dass dem nicht so ist.«
    Die drei ??? sahen sich beunruhigt an. Was hatte der Mann nur vor?
    »Mr Brainman, ich darf Sie bitten, den Ball im Auge zu behalten.«
    »Der Vater ist auch hier!«, entfuhr es Peter. »Er sieht sich das Spiel an!«
    Justus und Bob
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