Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Fußballphantom

und das Fußballphantom

Titel: und das Fußballphantom
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
nickten stumm.
    »Ich bin mir sicher, dass sich in Kürze eine Gelegenheit ergeben wird, die Ihnen beweist, wie ernst mir unsere Angelegenheit ist.«
    Die sachliche, fast höfliche Art, wie der Mann sprach, und die verzerrte Stimme ließen die Jungen schaudern. Voll böser Ahnungen schauten sie aufs Spielfeld, wo die Hawks gerade einen Angriff auf das gegnerische Tor über den rechten Flügel starteten. Die Nummer 4, der Rechtsaußen, trieb den Ball auf die Strafraumgrenze zu. Aber ein Abwehrspieler der Tornados stellte sich ihm in den Weg und spitzelte das Leder über die Torauslinie. Der Schiedsrichter pfiff zur Ecke.
    »Passen Sie jetzt genau auf, Mr Brainman!«
    »Was … was haben Sie vor? Was wollen Sie tun?«, drang es nervös aus dem Hörer.
    »Geben Sie einfach auf den Ball acht.«
    Die drei Jungen starrten wie gebannt auf das Spielfeld. Die Vierzehn schnappte sich den Ball und trug ihn zur Eckfahne. Dort platzierte der Spieler ihn sorgfältig innerhalb des Viertelkreises und trat dann ein paar Schritte zurück. Der Linienrichter signalisierte, dass alles in Ordnung war, und der Schiedsrichter gab den Eckstoß frei.
    Der Spieler blickte noch einmal in den Strafraum, wo sich seine Mannschaftskameraden bereits um die besten Positionen rangelten. Dann lief er an. Fünf Schritte. Er holte aus und trat mit dem rechten Fuß gegen den Ball.
    Ein merkwürdig dumpfer Laut ertönte, als der Schuh das Leder traf. Der Ball flog ein kleines Stück durch die Luft und fiel dann als schlappe Hülle zu Boden.

9. Minute
    »Was … was ist passiert?«, stammelte Brainman.
    »Schalldämpfer!«, stellte Justus fest. »Der Kerl benutzt einen Schalldämpfer!«
    »Ein Schalldämpfer leistet in so einem Fall sehr gute Dienste«, erwiderte der Namenlose wie zur Bestätigung. »Nur Sie, Mr Brainman, und ich kennen den wahren Grund, warum dem Ball plötzlich die Luft ausgegangen ist. Das Spiel wird sicher gleich ohne viel Aufhebens fortgesetzt und es wird auch sicher ohne weitere Zwischenfälle zu Ende gehen.« Der Erpresser wartete eine Sekunde und fügte dann schneidend hinzu: »Vorausgesetzt, Sie tun ab jetzt, was ich sage!«
    »Ich glaub das nicht!« Peter war merklich blass geworden. »Sag mir bitte einer, dass wir hier im falschen Film sitzen!«
    Bob schüttelte unmerklich den Kopf. »Nein, ich fürchte, es ist wahr: Irgendwo hier im Stadion befindet sich ein Verrückter, der einen der Spieler mit einer Waffe bedroht. Und er kann mit dieser Waffe offensichtlich auch sehr gut umgehen.«
    »Wobei ich bezweifle, dass er verrückt ist«, ergänzte Justus und kramte in seiner Tasche herum. »Ich habe vielmehr den Eindruck, dass der Mann sehr genau weiß, was er tut. Und wie er es tun muss.« Er sah auf. »Hat einer von euch einen Kaugummi?«
    Der Erpresser meldete sich wieder zu Wort. »Hören Sie mir jetzt wieder genau zu! Sie werden von mir nun gleich die erste Anweisung bekommen. Vorher jedoch noch ein paar organisatorische Dinge. Zum einen: Von jetzt an wird jeder Ihrer Schritte, jede Ihrer Handbewegungen beobachtet. Tun Sie mir und sich also einen Gefallen und machen Sie keinen Blödsinn.«
    »Einen Kaugummi?«
    »Ich habe einen«, sagte Bob verwundert und griff in seine Hosentasche. »Wozu brauchst du jetzt einen Kaugummi?«
    Brainman antwortete nicht sofort. Offenbar hatte er sich von der Demonstration immer noch nicht ganz erholt. Schließlich erwiderte er mit heiserer Stimme: »Ich … habe Sie verstanden.«
    »Der muss einen Komplizen haben!«, erkannte Bob. »Nur so kann er gleichzeitig den Sohn im Visier haben und wissen, was Brainman tut. Hier.« Er reichte Justus den Kaugummi.
    »Ich dachte mir schon, dass wir von mindestens zwei Schurken ausgehen müssen«, bestätigte der Erste Detektiv. »Das ging aus der Anweisung hervor, dass keine Polizei eingeschaltet werden darf.« Er wickelte den Kaugummistreifen aus und steckte sich ihn in den Mund. Ein paarmal kaute er darauf herum, dann spuckte er den grauen Fladen in seine Hand. »Zweiter, ich drücke den Kaugummi jetzt in die Sprechöffnung. Nimm deine Hand aber nur ganz vorsichtig weg, damit keine Geräusche ins Mikro dringen.«
    Der Zweite Detektiv nickte. »Bestimmt stehen die beiden auch über Handy in Verbindung«, sagte er grimmig, während Justus den Kaugummi unter seinen Daumenballen schob.
    »Okay, das müsste halten.« Justus presste die graue Masse noch etwas fester in die Sprechschlitze. »Jetzt sind wir stumm.«
    »Schön.« Der Namenlose klang zufrieden und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher