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und das Fußballphantom

und das Fußballphantom

Titel: und das Fußballphantom
Autoren: Marco Sonnleitner
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äußerst gut gelaunt. »Weiter: Lassen Sie bitte Ihr Handy eingeschaltet. So stehen wir beide immer in Verbindung und stellen sicher, dass Sie nichts Unbedachtes zu einem Dritten sagen, nicht wahr? Am besten, Sie benutzen ab jetzt Ihr Headset. Sie werden bestimmt beide Hände brauchen.«
    Justus machte ein verächtliches Gesicht. »Wie gesagt, der Kerl ist alles andere als verrückt.«
    »Was wollen Sie? Sagen Sie schon, was Sie wollen!«, rief Brainman verzweifelt.
    Der Namenlose lachte. »Langsam, langsam! Wir haben noch viel Zeit. Genau genommen …« Eine kleine Pause entstand. »… etwas weniger als 90 Minuten. Denn natürlich werde ich Ihrem Sohn den Halbzeittee gönnen. Ich bin ja kein Unmensch.« Die Fröhlichkeit des Erpressers war beinahe ekelerregend.
    »Die Halbzeitpause«, wiederholte Justus leise. »Die Halbzeit.« Angespannt sah er auf seine Uhr. »Wie will er das machen?«
    »Aber!« Die gespielte Heiterkeit war mit einem Schlag verschwunden. Kalt und hart drang das Wort aus dem Hörer. »Sollten Sie nicht getan haben, was ich von Ihnen fordern werde, bevor der Schiedsrichter das Spiel abpfeift, wird Ihr Sohn in der Sekunde nach dem Schlusspfiff Bekanntschaft mit einer Kugel machen. Das verspreche ich Ihnen!«
    Schweigen. Für einige Sekunden starrten sich die drei Detektive nur fassungslos an. Auch der Erpresser und Brainman sagten nichts.
    »Mein Gott«, brachte Peter schließlich hervor. »Was machen wir denn jetzt? Was sollen wir tun?«
    »Was … was soll ich tun?« Brainman war kaum zu verstehen, so leise sprach er.
    »Machen Sie sich auf den Weg, ich werde Ihnen gleich genaue Anweisungen geben«, erwiderte der Erpresser kalt. »Aber nicht vergessen: Handy anlassen!«
    »Wir müssen etwas unternehmen!«, drängte Bob. »Wir müssen uns etwas einfallen lassen!«
    Justus nickte und begann, an seiner Unterlippe zu zupfen. Das war von jeher ein Tick von ihm, wenn er scharf nachdachte.
    Schritte waren durch das Handy zu hören und hastiges Atmen. Brainman lief los. Wohin auch immer.
    Unten auf dem Rasen hatte das Spiel inzwischen Fahrt aufgenommen. Eine Torraumszene jagte die nächste, das Match wogte hin und her. Immer wieder feuerten die Zuschauer ihre Mannschaften lautstark an. Doch keiner der drei Jungen hatte jetzt Augen und Ohren für das Treiben auf dem Rasen. Selbst als die Tornados einen Elfmeter zugesprochen bekamen, den sie allerdings verschossen, ging das an ihnen vorbei. Zwar waren ihre Blicke auf das Grün gerichtet, aber sie nahmen nicht wahr, was dort unten passierte. Ihre Gedanken waren nur bei Brainman und dem Namenlosen. Und bei dem Gewehr, das im Moment auf einen der Spieler zielte.
    »Am besten, wir suchen uns den nächsten Polizisten und erzählen ihm, was los ist«, schlug Peter vor. »Wir müssen zur Polizei, egal, was dieser Kerl gesagt hat! Die wissen, wie sie sich in einem Fall wie diesem verhalten müssen.«
    »Peter hat recht«, stimmte Bob zu. »Bleibt nur zu hoffen, dass überhaupt Polizisten hier sind.« Er blickte hinunter zum Spielfeldrand. »Ich glaube nämlich nicht, dass dieses Spiel besonders heikel ist, was die Sicherheit angeht. Und in dem Fall ist oft nur die hauseigene Security oder Ordnungspersonal da. Womöglich müssen wir raus aus dem Stadion und in die Stadt.«
    Justus zögerte. »Was uns enorm viel Zeit kosten würde. Aber selbst wenn sich Polizeikräfte hier im Stadion aufhalten sollten, muss uns das nicht zwangsläufig weiterhelfen.«
    »Wieso denn?« Peter zog die Stirn in Falten.
    »Weil wir davon ausgehen müssen, dass man –« Justus hielt inne. Der Erpresser sprach wieder.
    »Mr Brainman. Sind Sie noch da?«
    »Ja.« Ein Hauch von einem Ja.
    »Ausgezeichnet. Hören Sie zu. Hier ist der erste Hinweis für Sie. Er ist etwas ungewöhnlich, aber Sie tragen Ihren Namen ja nicht ohne Grund.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, antwortete der Mann verwirrt. »Sie kennen meinen Namen. Er lautet …«
    »… für unsere Zwecke Mr Brainman«, schnitt ihm der Erpresser das Wort ab.
    »Mist!«, fluchte Bob. »Er wollte uns seinen Namen nennen!«
    »Der Kerl möchte die Kontrolle behalten«, sagte Justus. »Er will sein Spiel spielen.«
    »Und als solcher wird es Ihnen sicher ein Leichtes sein, den folgenden Hinweis richtig zu interpretieren. Hören Sie genau zu, ich nenne ihn nur einmal. Er lautet:
    Die Mutter eines Heiligen,
    der sommerlichen Namen trug,
    sieht hoch am Himmel einen Mann,
    der niemals nach der Freiheit frug.«
    »Was …?«, keuchte
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