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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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schwindende Kraft zusammen, zog ein Messer aus dem Stiefelschaft, richtete sich auf und stieß es Farrell mit aller Macht zwischen die Schulterblätter. Die Pistole schickte krachend eine Kugel in die Decke, während Farrell zusammenbrach.
    Regan reagierte sofort, lief auf Travis zu und dann die Treppe hinauf. »Kümmere dich um Wesley«, rief sie, »ich hole inzwischen Jennifer!«
    Regan mußte nicht lange suchen, bis sie ihre schlafende Tochter fand, sie aus dem Bett hob und die Treppe hinunterlief. Im Flur bemühte sich Travis, Wesley aus dem Haus zu schaffen; doch da beide Männer sehr entkräftet waren, schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis sie alle draußen waren in der frischen Morgenluft und den Rauch des brennenden Hauses nicht mehr in der Nase hatten.
    Travis legte Wesley vorsichtig auf das Gras im sonnenbeglänzten Vorgarten. »Ich werde einen Wagen mit Pferden besorgen«, sagte er.
    »Travis«, rief Regan, Travis beim Arm fassend, und blickte auf das Haus zurück. Eine Stichflamme schoß durch eines der Fenster im Erdgeschoß. »Wir können Margo nicht da drin verbrennen lassen. Sie muß aus dem Haus.«
    Travis strich ihr zärtlich einmal über die Wangen und rannte in das Haus zurück. Minuten später kam er wieder heraus, eine strampelnde und ihn mit den Fingernägeln bearbeitende Margo über der Schulter.
    Er lud Margo, die ihn wüst beschimpfte, auf dem Boden ab. »Dieses gottverdammte Haus ist keines Menschen Leben wert, nicht einmal deines«, sagte er.
    Regan beugte sich über Wesley und verband die Schußwunde an seiner rechten Seite.
    Als Travis zu seinem Bruder hinübersah, sprang Margo wieder vom Boden auf und rannte zum Haus zurück. »Mein Daddy ist dort drinnen!« schrie sie.
    Travis sah, wie die Flammen, die durch die Haustür schlugen, ihre Kleider in Brand streckten. Er wußte, daß er sie nun nicht mehr retten konnte. Rasch nahm er seine Tochter, die alles mit großen Augen verfolgte, und barg ihr kleines Gesicht an seiner Schulter.
    Im Nu war Margo, deren Röcke naß waren von vergossenem Whisky, eine brennende Fackel. Regan wandte sich ab und spürte Wesleys Arm um ihre Taille. Er zog sie an sich, damit sie an seiner Schulter weinen konnte.
    Es dauerte eine Weile, bis sich alle von ihren Schrecken einigermaßen erholt hatten. Travis strich seinem Bruder liebevoll über die Stirn und bückte lächelnd auf ihn hinunter, der seine Frau an seiner Brust hielt.
    »Paß solange auf meine Frau auf, bis ich einen Leiterwagen aufgetrieben habe«, sagte er. Als er mit einem Gespann zurückkam, standen schon eine Menge Plantagenarbeiter im Vorgarten und schauten ohnmächtig zu, wie das Haus niederbrannte. Einige Männer führten die Pferde aus den Ställen in der Nähe des brennenden Wohngebäudes, und zwei Plantagenarbeiter halfen nun Travis, dessen Bruder Wesley auf den Wagen zu heben. Jennifer setzte sich zu ihrem Onkel, zu müde und zu benommen, um ein Wort sagen zu können.
    Als Travis und Regan nebeneinander auf dem Kutschbock Platz genommen hatten, drehte er sich ihr zu: »Wollen wir jetzt nach Hause fahren?«
    »Nach Hause«, flüsterte sie. »Mein Zuhause ist dort, wo du bist, Travis, und dort möchte ich jetzt immer sein.«
    Er küßte sie. »Ich liebe dich«, sagte er, »und .. .«
    »Ich blute mich hier zu Tode, und du turtelst mit ihr wie ein Brautwerber, Travis!« brüllte Wesley hinter ihnen.
    »Brautwerber!« schnaubte Travis und trieb mit schnalzender Zunge die Pferde an. »Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst, kleiner Bruder! Wenn du mal in diese Verlegenheit kommen solltest, werde ich dir von der großartigsten Brautwerbung erzählen, die die Welt jemals erlebt hat. Vielleicht magst du dir davon eine Scheibe abschneiden .. .« Er hielt inne und blickte Regan, die in ein Gelächter ausbrach, mit halbgeschlossenen Augen an. Und als sie seine beleidigte Miene sah, mußte sie noch heftiger lachen.
    »Ich glaube, ich höre mir lieber an, was Regan mir über deine Brautwerbung zu berichten hat, Travis«, sagte Wesley lächelnd mit geschlossenen Augen.
    »Nach Hause«, sagte Regan, sich die Tränen aus den Augen wischend. »Es ist ein gutes Gefühl, nach Hause zu kommen.«
    Da begann auch Travis zu lächeln, während er die Pferde auf den Weg zur Stanford-Plantage lenkte.
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