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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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suchen mußte, wenn ich den Tag über arbeitete.«
    »Du hast recht«, erwiderte Travis leise. »Du suchst im Hotel, ich sehe mich in der Stadt nach ihr um. Dann haben wir sie spätestens in zehn Minuten wiedergefunden. Nun geh schon!« sagte er lachend.
    Regans erster Gedanke war gewesen, daß Jennifer sich vielleicht bei der gestrigen Aufregung den Magen verdorben hatte und heimlich wieder ins Bett zurückgekrochen war, ohne jemandem Bescheid zu sagen. So ging Regan auf Zehenspitzen durch ihr Schlafzimmer und öffnete vorsichtig die Tür von Jennifers Zimmer. Da sie erwartete, ihre Tochter schlafend im Bett vorzufinden, wußte sie anfangs das Chaos im Zimmer nicht recht zu deuten. Kleider lagen überall verstreut, Schubladen hingen aus der Kommode, das Bettzeug war halb von der Matratze heruntergerissen, und Jennifers Pantoffel klemmten zwischen Bettstatt und Federkern.
    »Sie ist beim Einpacken!« sagte Regan laut und erleichtert.
    Erst als sie die Pantoffel auf den Boden stellen wollte, entdeckte sie den Zettel darin. Jennifer würde nicht mehr zu ihren Eltern zurückkommen, falls nicht eine Summe von fünfzigtausend Dollar binnen zwei Tagen neben dem alten Brunnen im Süden von Scarlet Springs hinterlegt wurde.
    Regans Schrei konnte man im ganzen Hotel hören.
    Brandy, die Hände und Schürze voller Mehl, war die erste, die Jennifers Zimmer erreichte. Einen Arm um Regans bebende Schulter gelegt, führte sie ihre Freundin zum Bett und nahm ihr den Zettel aus der Hand.
    Brandy sah zu den Leuten hoch, die sich in immer größerer Menge vor der offenen Tür versammelten. »Einer von euch geht in die Stadt und sucht Travis«, befahl sie. »Er soll sofort kommen!«
    Als Regan sich vom Bett erhob, faßte Brandy sie beim Arm. »Wo willst du denn hin?«
    »Ich muß nachsehen, wieviel Geld ich im Safe habe«, antwortete Regan benommen. »Ich weiß, daß es nicht reichen wird. Glaubst du, es gelingt mir, in diesen zwei Tagen ein paar Hypotheken zu verkaufen?«
    »Regan, setz dich wieder hin und warte auf Travis. Er wird wissen, wie du das Geld auftreiben kannst. Vielleicht hat er sogar etwas Geld bei sich.«
    Regan schien sich kaum bewußt zu sein, was sie tat, als sie sich wieder auf das Bett setzte, in der einen Hand Jennifers Pantoffel, in der anderen den Erpresserbrief.
    Einige Sekunden später kam Travis ins Zimmer gestürmt. Als Regan ihn sah, sprang sie auf und eilte zu ihm.
    »Jemand hat meine Tochter entführt!« sagte sie weinend. »Hast du etwas Geld bei dir? Kannst du fünfzigtausend Dollar beschaffen? So viel wirst du bestimmt auftreiben können.«
    »Laß mich erst einmal den Brief lesen«, sagte er, einen Arm fest um ihre Taille gelegt. Er las ihn ein paarmal, ehe er sich im Zimmer umsah.
    »Travis«, sagte Regan, »was müssen wir tun, um uns das nötige Geld zu beschaffen?«
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Travis leise und wandte sich Brandy zu: »Bist du den ganzen Morgen über in der Küche gewesen?«
    Brandy nickte.
    »Und du hast keinen Lärm gehört? Hast du jemand im Flur oder in der Halle gesehen, den du nicht kanntest?« fragte Travis und deutete mit dem Kopf auf den Korridor, der von Regans Wohnung zum Büro führte.
    »Niemanden. Mir ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen.«
    »Alarmiere alle Angestellten. Sie sollen sofort hierherkommen«, befahl Travis.
    Als Brandy aus dem Zimmer eilte, sagte Regan: »Travis, bitte, wir müssen sofort damit anfangen, das nötige Geld zu beschaffen.«
    Travis setzte sich auf das Bett und zog Regan zwischen seine Knie. »Hör mir mal zu. An dieser Entführung ist etwas faul. Es gibt nur zwei Wege, auf denen man in deine Wohnung gelangt - der eine führt an Brandys Küche vorbei, der andere durch die Hintertür. Brandy und ihre Gehilfinnen bewegen sich ständig auf dem Gang zwischen Küche und Speisekammer, und niemand hätte auf diesem Weg mit Jennifer das Hotel verlassen können, ohne von Brandy und dem Küchenpersonal bemerkt zu werden. Also bleibt nur die Hintertür, die du meines Wissens immer verschlossen hältst. Die Tür ist nicht aufgebrochen worden, also muß Jennifer sie von innen aufgesperrt haben.«
    »Aber das würde sie nie tun! Sie weiß, daß sie immer versperrt bleiben muß.«
    »Darauf wollte ich eben zu sprechen kommen. Sie würde sie nur für jemanden aufsperren, den sie kennt und dem sie vertraut. Für jemanden, der ihr als Freund der Familie bekannt ist. Und nun komme ich zum zweiten Punkt: Wer weiß, daß du dir fünfzigtausend Dollar
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