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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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beschaffen kannst? Niemand in Scarlet Springs kennt mich, und bis gestern wußte nicht einmal ich, daß du über ein nennenswertes
    Vermögen verfügst. Fünfzigtausend Dollar Lösegeld bedeuten, daß dieser Jemand erheblich mehr wußte als der Durchschnittsbürger von Scarlett Springs.«
    »Farrell!« keuchte Regan. »Er weiß besser als ich, wieviel Geld ich wirklich besitze.«
    In diesem Moment kam Brandy mit dem Personal in Regans Wohnung. Alle blickten stumm mit großen Augen Regan an. Und dahinter tauchte Farrell Batsford im Türrahmen auf.
    »Regan«, sagte er, »ich habe eben die schreckliche Neuigkeit erfahren. Kann ich irgend etwas für dich tun?«
    Travis ignorierte ihn und begann das Personal auszufragen, ob sie heute morgen etwas Ungewöhnliches bemerkt oder Jennifer in Begleitung einer Person gesehen hätten.
    Während die Angestellten angestrengt nachdachten und die Köpfe schüttelten, faßte Travis ein Zimmermädchen bei der Hand.
    »Was haben Sie da an Ihrem Finger? Wo stammt das her?«
    Das Mädchen wich ängstlich einen Schritt vor ihm zurück. »Es ist Tinte. Ich habe das schon Mrs. Stanford gemeldet. Sie stammt von der Bettwäsche, die ich im Zimmer zwölf abgezogen habe.«
    Erwartungsvoll drehte sich Travis zu Regan um.
    »Margos Zimmer«, sagte sie düster.
    Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, verließ Travis Regans Appartement durch die Hintertür und ging zu den Ställen hinüber. Regan rannte ihm nach. Er warf einem Pferd gerade den Sattel über, als sie ihn einholte.
    »Wo willst du hin?« fragte sie. »Travis, wir müssen uns das Geld besorgen!«
    Er streichelte ihr kurz die Wange, ehe er mit dem Satteln des Pferdes fortfuhr. »Margo hat Jennifer bei sich«, sagte er. »Sie wußte, daß wir den Tintenfleck entdecken würden, und sie weiß, daß ich ihr nachreiten würde. Das ist alles, was sie im Grunde wollte. Ich glaube nicht, daß sie Jennifer ein Haar krümmen wird.«
    »Du glaubst das nicht! Deine Hure hat meine Tochter geraubt und . . .«
    Er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen. »Sie ist auch meine Tochter, und wenn ich Margo alles Land überlassen müßte, das ich besitze — ich bringe dir Jennifer heil zurück. Nur wünsche ich, daß du hierbleibst, weil ich allein besser mit ihr zurechtkomme.» Damit schwang sich Travis in den Sattel.
    »Ich soll hier im Hotel herumsitzen und warten ? Und woher willst du wissen, wo Margo sich mit Jennifer versteckt?«
    »Sie versteckt sich immer bei sich zu Hause«, antwortete er grimmig. »Sie geht immer dorthin, wo die Erinnerung an ihren verdammten Vater am lebendigsten ist!«
    Damit gab er dem Pferd die Sporen und galoppierte in einer Staubwolke davon.

21
    Es war nachts, fast schon Morgendämmerung, als Travis drei Tage darauf sein Pferd vor Margos Haustüre zügelte. Er hatte mehrere Pferde für den Weg gebraucht bei dem Tempo, das er ihnen zumutete.
    Er sprang aus dem Sattel und stampfte in das Haus. Er wußte genau, wo er sie finden würde — in der Bibliothek, unter dem Porträt ihres Vaters sitzend.
    »Du hast ein bißchen länger gebraucht, als ich dachte«, sagte sie munter, als er in die Bibliothek kam. Ihre roten Haare hingen ihr strähnig über die Schultern, und sie hatte einen dunklen Tintenfleck auf ihrem Schlafrock.
    »Wo ist sie?«
    »Oh, sie ist in Sicherheit«, sagte Margo lachend und hob eine leeres Whiskyglas über den Kopf. »Geh und überzeug dich selbst. Ich tue Kindern selten etwas zuleide. Dann komm wieder hierher und trink ein Glas mit mir.«
    Travis nahm zwei Stufen auf einmal. Es hatte eine Zeit in
    seinem Leben gegeben, wo er ein häufiger Gast in Jenkins’ Haus gewesen war, und er kannte sich hier gut aus. Während er nun nach seiner Tochter suchte, achtete er nicht auf die kahlen Stellen an den Wänden, wo früher Gemälde gehangen hatten, oder auf leere Tische, die einmal eine Statue zierte.
    Er fand Jennifer schlafend in dem Bett, in dem er auch übernachtet hatte, als er noch ein Knabe war. Als er sie hochhob, öffnete sie die Augen, lächelte, sagte »Daddy« und war wieder eingeschlafen. Sie mußte mit Margo die ganze Nacht hindurch gefahren sein, denn sie hatte noch den Staub von der Reise auf ihrem Gesicht und ihren Kleidern.
    Vorsichtig bettete er sie wieder in die Kissen, küßte sie und ging zurück ins Erdgeschoß. Es war Zeit, daß er ein paar Worte mit Margo redete.
    Sie sah nicht einmal hoch, als er die Bibliothek durchquerte und sich ein Glas Portwein eingoß. »Warum?« flüsterte
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