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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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herauskommen«, sagte der Alte, faßte Regan beim Arm und zog sie neben sich auf den Kutschbock.
    Regan rieb sich die Stelle am Arm, wo er sie gepackt hatte, mochte aber nicht fragen, warum er sie wie einen Getreidesack behandelte. Nachdem sie ein paarmal heftig geniest hatte, erkundigte sie sich, wie weit die Stanford-Plantage in Virginia von hier entfernt sei.
    »Wenn Sie dahin wollen, dauert das Tage.«
    »Nicht, wenn wir alle paar Stunden die Pferde wechseln und die Nächte hindurch reisen. Ich bezahle die Pferde und alle Nebenkosten.«
    Er schien sie ein paar Minuten lang zu studieren. »Vielleicht könnten wir uns auf einen Handel einigen. Ich befördere Sie in Rekordzeit zur Plantage, wenn Sie mir erzählen, warum der Engländer hinter Ihnen her war und was sie von Travis wollen — oder ist es Wesley, dem Sie nachstellen?«
    »Ich erzähle Ihnen alles. Und Travis ist mein Mann.«
    »Lady, da haben Sie sich aber einen aufgehalst«, meinte der Alte kichernd und rief den Pferden zu, sie sollten mal etwas die Beine bewegen. Schon ging es so rasch dahin, daß
    Regan die Zähne klapperten und sie sich mit beiden Armen an ihren Sitz festklammern mußte. Sie konnte kein Wort sagen, geschweige denn eine Geschichte erzählen.
    Eine Stunde später hielt der Alte den Wagen an, stieg vom Kutschbock und zog sie am Arm zu sich auf den Boden.
    »Was haben Sie denn jetzt vor?« fragte Regan.
    »Wir fahren mit dem Boot weiter«, antwortete der Alte. »Ich bringe sie direkt vor Travis’ Haustür.« Nachdem sie eine Meile weit gelaufen waren, kamen sie zu einer Hütte neben einem Steg, der über einem kleinen Fluß errichtet war. Der Alte verschwand eine Weile in der Hütte und kam dann mit einem Segeltuchsack wieder zum Vorschein.
    »Weiter geht’s«, sagte er und schob Regan in ein kleines Boot hinein, das genauso heruntergekommen aussah wie sein Leiterwagen.
    »Jetzt können Sie Ihre Geschichte erzählen«, sagte der Alte, als er das Segel gesetzt und auf den Fluß hinausgesteuert war.
    Einige Tage später setzte der Alte Regan auf der Mole vor Travis’ Plantage ab und wünschte ihr alles Gute zum Abschied. Es war noch früh am Morgen, und auf der Plantage schliefen die meisten noch, als Regan den langen Weg vom Landungssteg zum Haus hinauflief.
    Die Haustür war unverschlossen, und als Regan die Treppen hinaufraste, betete sie zu Gott, daß Travis und Jennifer in einem der Zimmer im Oberstock schlafen möchten. Sie fing an, eine Tür nach der anderen aufzustoßen, während sie das Haus verfluchte, weil es so riesig war.
    Sie fand ihn — nur sein Haarschopf ragte unter der Decke hervor — im Schlafzimmer Nummer vier. »Travis«, rief sie, sich auf ihn werfend. »Wo ist Jennifer? Ist sie in Sicherheit? Wie konntest du mich nur im Ungewissen lassen, während du hier so ruhig schläfst?« fragte sie, während sie ihn heftig beim Ohr zog.
    Der Mann, der sich im Bett aufrichtete, war nicht Travis. Er sah ihm nur sehr ähnlich, wenn er auch ein wenig kleiner war als Travis.
    »Was hat mein Bruder nun schon wieder angestellt?« fragte Wesley schlaftrunken und rieb sich die Augen. Doch als er sie richtig sehen konnte, lächelte er. »Du mußt Regan sein. Wenn ich mich vorstellen darf . . .«
    »Wo stecken Travis und meine Tochter?«
    Im Nu war Wesley hellwach. »Erzähle mir, was geschehen ist.«
    »Margo Jenkins hat unsere Tochter entführt, und Travis ritt zu ihr, um Jennifer zurückzuholen.«
    Ehe Regan noch ein Wort sagen konnte, warf Wesley die Zudecke zurück und sprang aus dem Bett. Es schien ihn nicht zu stören, daß sie ihn splitternackt sah. Hastig begann er sich anzukleiden.
    »Ich habe Travis schon immer vor ihr gewarnt. Sie ist tückisch, sagte ich zu ihm; doch er glaubte, er sei ihr etwas schuldig, und war immer viel zu nachsichtig gegen sie. Sie meint, sie könne alles auf der Welt haben, alles stünde ihr zu. Komm mit!« Er nahm Regan bei der Hand und zog sie mit sich fort.
    »Du bist Travis sehr ähnlich«, sagte sie keuchend, als sie versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Er hielt sie so fest am Handgelenk gepackt, daß ihr der Knochen weh tat.
    »Wir haben jetzt keine Zeit für Beleidigungen«, sagte er, ließ sie vor der Tür der Bibliothek stehen, lud zwei Pistolen und steckte sie in den Gürtel. »Kannst du reiten? Travis erzählte mir, du könntest es nicht.« Als sie den Kopf schüttelte, sagte er: »Wir können zu zweit auf einem Pferd sitzen. Wir beide wiegen zusammen nicht so viel wie Travis.«
    Hätte
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