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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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seinem Gesicht.
    »Eben habe ich dir erzählt, daß ich eine unglaublich reiche Frau bin, und du hast dich nicht mit einem Wort dazu geäußert! Manche Männer würden alles dafür tun, um in den Besitz meines Geldes zu gelangen.«
    Er betrachtete ihren nackten Körper und lächelte breit. »Ich würde alles dafür tun, um meine Hände auf das zu legen, was ich vor mir sehe. Was dein Geld anlangt, damit könntest du ja den Zirkus bezahlen, den du dir so wünschtest, und den Rest kannst du unseren Kindern geben.«
    »Den Zirkus den ich mir gewünscht habe!« brauste sie auf. »Das war ganz allein deine Idee!«
    »Du wolltest umworben werden.«
    »Umworben! Das war die ungeschickteste, schwerfälligste, geschmackloseste und unwirksamste Brautwerbung, die ich jemals erlebt habe! Jeder Engländer hätte das besser gemacht.«
    Faul lehnte sich Travis in die Kissen zurück. »Und dennoch bist du heute nacht in mein Zimmer gekommen, mit nichts als einem durchsichtigen Fähnchen auf dem Leib, und hast mich angebettelt, daß ich mit dir schlafen soll. Also kann meine Brautwerbung doch nicht ganz so wirkungslos gewesen sein.«
    Regan fauchte noch ein paar Sekunden, ehe sie lachte und sich anzuziehen begann. »Du bist unausstehlich, Travis. Soll ich dir das Frühstück im Bett servieren oder ziehst du ein privates Speisezimmer vor?«
    »Das hört sich schon eher nach dem an, was mir als gute Ehefrau vorschwebt. Versuche diese Einstellung beizubehalten. Ich denke, ich werde mein Frühstück in der Küche einnehmen. Ich lege nur Wert darauf, daß es reichlich ist.«
    Immer noch lachend, verließ Regan das Zimmer, und Travis fragte sich, wie teuer er seine letzte Bemerkung wohl bezahlen müßte. Aber wie sie es ihm auch vergelten mochte: Das Leben mit ihr würde ein Vergnügen sein. Sie war gewiß alle Leiden und Schmerzen wert, die er in den letzten Jahren ihretwegen erduldet hatte.
    Langsam und zufrieden begann er sich anzukleiden.
    An diesem Tag kamen fast alle Bewohner von Scarlet Springs auf einen Sprung zu Regan ins Hotel, um ihr zu ihrer bevorstehenden Hochzeit zu gratulieren und Lebewohl zu sagen, da sich die Nachricht, sie werde in wenigen Tagen die Stadt verlassen, schon überall verbreitet hatte. Dabei zeigte sich, daß Margo sich gründlich irrte, wenn sie glaubte, jedermann hielte Travis für einen närrischen Esel. Im Gegenteil — die Frauen schwärmten, wie wundervoll romantisch er sei, und die Männer waren tief beeindruckt von seiner Hartnäckigkeit, sich zu verschaffen, was er haben wollte.
    Schon am Vormittag hatte Regan alle Hände voll zu tun. Ein Zimmermädchen beschwerte sich über einen merkwürdigen Tintenfleck, den sie beim Waschen nicht aus dem Laken herausbekam, und überhaupt schien sie es heute keinem recht machen zu können: Jeder hatte etwas zu bemängeln und zu beanstanden. Oder vielleicht bildete sie sich das alles nur ein, weil ihr das Herz schwer wurde bei dem Gedanken, daß sie in wenigen Tagen den großen Hotelbetrieb, den Brandy und sie gemeinsam aufgebaut hatten, für immer verlassen sollte.
    »Du bist traurig, nicht wahr?« fragte Travis, der hinter sie getreten war.
    Sie hatte sich noch immer nicht an die Beobachtungsgabe dieses Mannes gewöhnt. Sie hatte schon damals nicht gewußt, wie scharfsichtig er ihre Nöte und Bedürfnisse erkannt hatte, und nun war ihr sein Spürsinn fast unheimlich.
    »Du wirst dich gleich besser fühlen, wenn du wieder in meinem Haus wohnst. Was du brauchst, ist eine neue Aufgabe.«
    »Und was geschieht, wenn ich alles gelernt habe, was man als Betreiber einer Plantage wissen muß?«
    »Dieser Fall wird nie eintreten, weil ich ein Teil der
    Plantage bin und du an mir immer etwas Neues entdecken wirst. Aber wo steckt denn eigentlich meine Tochter?«
    »Um diese Tageszeit steckt sie meistens mit Brandy zusammen. Ich habe nicht nach ihr gesehen, weil ich glaubte, sie wäre bei dir.« Nach einem kurzen, nachdenklichen Moment lächelte sie. »Wo ist das Pony, das du ihr gekauft hast? Wo das Pony ist, wirst du auch Jennifer finden.«
    »Ich habe in der Remise nachgesehen; aber da ist sie nicht, und Brandy hat sie heute morgen überhaupt noch nicht gesehen.«
    »Nicht einmal zum Frühstück?« fragte Regan stirnrunzelnd. »Travis!« rief sie dann bestürzt.
    »Moment«, suchte er sie zu beruhigen. »Reg dich nicht auf. Sie könnte in das Haus einer Freundin gegangen sein.«
    »Aber sie sagt mir immer, wo sie hingeht — immer! Nur so wußte ich stets, wo ich sie
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