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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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sagte sie fest, sich von ihrem Stuhl erhebend. »Natürlich würde ich lieber bei ihr sein.«
    »Dann laß uns gehen. Wir werden sofort aufbrechen.«
    »Wir?«
    »Ja«, sagte Farrell und nahm ihre Hand. »Wir sind Freunde, und Freunde stehen sich in Notzeiten bei.«
    Erst später, als sie bereits im Zweispänner saßen und nach Süden fuhren zu Travis’ Plantage, wurde es Regan bewußt, daß sie niemandem gesagt hatte, was sie vorhatte. Doch dieser Gedanke beschäftigte sie nur flüchtig, da sie viel zu besorgt um ihre Tochter war.
    Stundenlang fuhren sie, ohne anzuhalten, und nach Regans Meinung liefen die Pferde viel zu langsam. Einmal döste sie ein und schlug mit dem Kopf gegen die Sitzlehne. Dann wurde sie plötzlich wach, als Farrell ihren Arm berührte. Er stand neben ihr auf dem Boden. Die Kutsche rollte nicht mehr.
    »Warum hältst du hier?« fragte sie.
    Er zog sie vom Kutschbock herunter und stellte sie vor sich hin. »Du mußt dich ausruhen. Und wir müssen reden.«
    »Reden?« gab Regan scharf zurück. »Das können wir später tun, und eine Rast habe ich auch nicht nötig.« Sie versuchte, sich von ihm zu lösen, doch er hielt sie an den Armen fest.
    »Regan, weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe? Wußtest du, daß ich dich schon immer geliebt habe? Dein Onkel bot mir zwar Geld an, und ich akzeptierte es auch; doch ich würde dich auch ohne diesen Anreiz geheiratet haben. Du warst so süß und unschuldig, so voller Liebreiz.«
    In ihrer verzweifelten Sorge um Jennifer wurde es Regan nicht bewußt, daß sie sich mitten im Wald an einer entlegenen Stelle allein mit diesem Mann befand.
    Erstaunt wich sie vor ihm zurück. »Oh, um Himmels willen, Farrell! Was habe ich nur getan, dich in den Glauben zu versetzen, ich wäre dumm? Du hast mich nie geliebt und wirst mich niemals lieben! Alles, was du willst, ist mein Geld, das du aber nicht bekommen wirst. Also zeige mir, daß du ein guter Verlierer bist; kehre nach England in dein hübsches Haus zurück und laß mich in Frieden.«
    Eben noch stand sie neben der Kutsche; doch im nächsten Moment taumelte sie gegen die Trittleiter unter dem Kutschbock und glitt zu Boden, während Farrell mit erhobener Hand über ihr aufragte.
    »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?« rief er, außer sich vor Wut. »Meine Familie stammt von Königen ab, während deine Vorfahren nur gemeine Krämer waren. Begreifst du nicht, wie demütigend es für mich ist, eine Frau wie dich heiraten zu müssen, die mehr von Kontobüchern als Spitzenhemden versteht?»
    Während er sich ereiferte, kam Regan die klare Besinnung zurück. Viel wichtiger als ihr augenblickliches Problem mit Farrell war die Sorge um ihre Tochter. Sie lag noch auf den Knien, halb benommen von seiner heftigen Ohrfeige, und dennoch griff sie jetzt an, benützte ihren Kopf als Rammbock, und traf ihn mitten zwischen die Beine.
    Farrell knickte nach vorn, krümmte sich vor Schmerzen, und Regan nützte die Gelegenheit zur Flucht. Sie hob ihre Röcke an und lief zur Straße zurück, gerade noch rechtzeitig, um dort einen alten Leiterwagen hinter einer Biegung verschwinden zu sehen. Sie mußte ihre letzte Kraft aufbieten, um das Gespann noch einholen zu können.
    Ein alter Mann mit grauen Bartstoppeln im Gesicht saß auf dem Kutschbock.
    »Ein Mann verfolgt mich«, rief Regan, neben dem Wagen herlaufend, zu ihm hinauf.
    »Wollte er Sie einfangen?« gab der alte Mann zurück, der die Situation offensichtlich amüsant fand.
    »Er ist Engländer und will mich zwingen, ihn zu heiraten — meines Geldes wegen —; aber ich will einen Amerikaner zum Mann haben.«
    Der Patriotismus siegte. Ohne die Fahrt zu verlangsamen, langte der Alte mit der Hand nach Regans Arm, hob sie hoch, als wäre sie eine Feder, und setzte sie auf den Wagen. Mit einer zweiten raschen Bewegung schob er Getreidesäcke über sie, bis nichts mehr von ihr zu sehen war.
    Schon Sekunden später kam Farrell auf einem Pferd die Straße entlanggesprengt. Regan hielt den Atem an, als sie hörte, wie Farrell dem Alten etwas zurief. Nachdem dieser sich eine Zeitlang taub gestellt hatte, weigerte er sich, von Farrell seinen Wagen durchsuchen zu lassen. Als Farrell darauf bestand, zog der Alte eine Pistole. Endlich gab der Alte widerstrebend zu, er habe drei Männer vorbeireiten sehen, von denen einer eine hübsche junge Frau vor sich im Sattel hatte. Farrell entfernte sich in einer Wolke aus Sand und Staub.
    »Sie können jetzt aus Ihrem Versteck
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