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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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ihr Bruder.
    Julia stürzte in den Garten hinaus und wedelte mit Ulysses’ Reisetagebuch in der Luft herum. »Wo bist du?«, rief sie und sah sich suchend um. »Wo hast du dich versteckt?«
    Aber außer ihr war niemand da.
    Â»Julia?« Jason kam aus der Küche nach draußen. »Bist du verrückt geworden?«
    Seine Schwester ließ ihren Blick noch einmal durch den Garten schweifen. Dann drehte sie sich um und kehrte in die Küche zurück. Mit leiser, dünner Stimme wisperte sie: »Venedig. Peter Dedalus versteckt sich in Venedig.«



Rick hielt am Straßenrand an, um von der erhöhten Stelle aus den Sonnenuntergang zu genießen. Das Gras duckte sich unter dem Wind und die Möwen spielten mit den letzten Sonnenstrahlen, die im Meer versanken. Unter ihm bereitete sich Kilmore Cove auf eine ruhige Nacht vor. Bei dem Gedanken, dass sich inmitten der so harmlos aussehenden kleinen Häuser Türen verbargen, die in andere Welten führten, musste er grinsen. Und noch lustiger fand er den Gedanken, dass ihm diese verrückte Geschichte, in die er hineingeraten war, inzwischen völlig normal vorkam.
    Der Gedanke, mit dafür sorgen zu können, dass der Ort vor Veränderungen bewahrt blieb, machte ihn glücklich.
    Vielleicht war das einfach so. Vielleicht gab es auf der Welt Orte, die die Zeit überdauern konnten. Und an denen Zauber und Schönheit für immer sicher waren.
    Rick schob sein Rad auf die Straße zurück und fuhr weiter.
    Plötzlich hatte er eine Idee. Eine Idee, die mit einem Satz zusammenhing, den Nestor gesagt hatte. Er trat mit neuem Eifer in die Pedale. Am Fahrradrahmen blitzte die Uhr auf, die sein Vater ihm vor Jahren geschenkt hatte.
    An seinem Ziel angelangt, sprang er vom Rad und schob es die letzten paar Meter neben sich her. Sein Schatten erreichte das Tor des Friedhofs vor ihm.
    Rick lehnte seinen Drahtesel gegen die Steinmauer und pflückte einen Strauß gelber Blumen. Entsetzt sprangen ein paar Heuschrecken vor ihm davon.
    Die Mauer rings um den kleinen Friedhof war niedrig. Er hätte darüberklettern können, zog es aber vor, durch das Tor zu gehen.
    In der Ferne hörte er, wie die Wellen aufs Riff aufschlugen.
    Sein Weg führte Rick zwischen den Gräbern hindurch, auf denen Muscheln und vertrocknete Blumen lagen. Immer wieder blieb er stehen und studierte die Grabsteine.
    Die Sonne verwandelte sich in einen brennenden Bogen, der den Horizont versengte.
    Schließlich kniete er sich vor einem schlichten grauen Grabstein nieder. Er legte die gelben Blumen auf das Grab und beschwerte ihre Stängel mit einem Stein.
    Langsam verschwand die Sonne hinter dem Meer und der Himmel wurde dunkel wie eine Schiefertafel.
    Â»Dad«, flüsterte Rick aufgeregt. »Ulysses und Penelope Moore sollen hier auf diesem Friedhof liegen. Ich kann ihr Grab aber nirgends finden!«



Anmerkung des Verlags
    Wir wollten das Buch gerade in Druck geben, als wir eine Mail von unserem Mitarbeiter Markus Renner erhielten. Weil sie uns sehr wichtig zu sein scheint, wollen wir sie unseren Lesern nicht vorenthalten.
    22. August 2005 02:45:33 Uhr
    Betreff: Viertes Heft
Datum: 22. August 2005 02:45:53
Von: Markus Renner
An: Lektorat Coppenrath Verlag
Anlagen: 57 KB
    Hallo, ich bin es wieder,
    und ich bin immer noch in Cornwall. Nachdem ich die Übersetzung von Ulysses Moores drittem Heft beendet hatte, machte ich mich sofort über das vierte her. Gerade habe ich eine sehr wichtige Stelle übersetzt. Ich schicke sie euch, weil ich weiß, dass ihr gespannt seid zu erfahren, wie diese Geschichte weitergeht.
    Peter Dedalus lebte. Dessen waren sie sich inzwischen sicher. Und ebenso sicher waren sie, dass sie in der Umgebung des Löwen von St. Markus seine Werkstatt finden würden.
Zuerst jedoch mussten sie nach dem Schwarzen Gondoliere Ausschau halten. Er war der einzige Mensch, der sie zur Insel der Masken bringen konnte. Aber es musste schnell gehen, denn die Suche nach Peters Versteck hatte sie schon viel zu viel Zeit gekostet.
»Oblivia wird auf jeden Fall vor uns ankommen«, meinte Julia besorgt.
»Das ist noch gar nicht gesagt, Schwesterchen«, widersprach Jason, dessen Kleider noch voller Pech und Taubenfedern waren.
»Ich glaube, ich habe eine Idee«, sagte Rick leise und sah sich um.
    Das war es erst mal. Sobald ich etwas Neues herausfinde, maile ich euch sofort.
    Bis bald!
Markus
    PS: Als Anhang schicke
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