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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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sie. »Er ist zurück!« Sie drehte sich um, rannte den Gang entlang, die Treppe hinunter und erreichte mit Riesensprüngen die Küche.
    Jason und Rick waren am Herd beschäftigt.
    Â»Jason! Rick!« Julia schloss die beiden in die Arme. »Ihr seid wieder da! Ich habe mir solche Sorgen um euch gemacht!«
    Â»He, Schwesterchen«, sagte Jason lächelnd und löste sich aus der Umarmung. »Hast du etwas anderes erwartet?«
    Rick ließ Julias Arm, wo er war, und wehrte sich auch nicht, als sie ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Als er sie anschaute, fingen seine Knie an zu zittern. Abrupt drehte er sich um, damit sie nicht merkte, wie er rot wurde.
    Â»Wie geht es euch?«, fragte Julia.
    Â»Wir sind stinksauer!«, erwiderte Jason.
    Â»Warum?« Julia hatte vor Schreck die Augen weit aufgerissen.
    Â»Wir bekommen einfach nicht heraus, wie lange man den Speck braten muss. Erst bleibt er eine ganze Weile roh und gleich darauf ist er verkohlt!«, meinte Rick, während er mit einer Gabel darin herumstocherte. »Ich finde, wir sollten ihn jetzt einfach so essen.« Er nahm die Pfanne vom Herd und lief hinter Jason her in den Garten, wo der Frühstückstisch gedeckt war.
    Lachend folgte Julia ihnen. An Essen konnte sie jedoch noch nicht denken. »Erzählt ihr mir endlich, was hinter der Tür passiert ist?«
    Jason zuckte mit den Schultern. Er setzte sich auf einen der gusseisernen Gartenstühle und probierte den Speck. »Der ist schon mehr als verkohlt, Rick, der ist beinah fossil.« Als er sah, dass seine Schwester vor Ungeduld ganz blass geworden war, antwortete er ihr schnell, bevor sie einen Wutanfall bekam. »Ach, Julia, wenn ich dir jetzt erzähle, was wir alles erlebt haben, werden die Rühreier kalt.« Hastig machte er sich über seinen Teller her, ohne seine Schwester weiter zu beachten.
    Â»Wir haben eine unglaubliche Stadt gesehen«, sagte Rick undeutlich zwischen zwei Bissen und verschluckte sich.
    Â»Mach dir keine Sorgen, wir werden die Karte wiederfinden!«, warf Jason ein, während sein Freund hustend nach Luft rang. Julias Bruder fuhr mit einem Stück Brot über seinen Teller, goss sich ein großes Glas Milch ein und trank es fast in einem Zug aus, bevor er weitersprach. »Nicht wahr, Rick?«
    Â»Und wenn wir sie im ganzen Dorf suchen müssen!«, bestätigte dieser mit puterrotem Kopf.
    Julia atmete tief durch. Die Luft war feucht und kühl. Sie beschloss keine weiteren Fragen zu stellen und abzuwarten, bis die beiden von sich aus mehr sagten. Sie streckte die Hand nach einem Glas aus, um sich ebenfalls Milch einzugießen, und merkte, wie sehr sie zitterte.
    Â»Ist was nicht in Ordnung?«, fragte Rick.
    Sie schüttelte den Kopf. »Alles okay, ich freue mich nur euch wiederzusehen.«
    Â»Geht uns auch so«, sagte Rick, »du kannst dir nicht vorstellen wie sehr. Es war verrückt … Aber wenn ich mir den Garten ansehe, dann würde ich meinen, dass ihr auch keinen sehr ruhigen Abend gehabt habt.«
    Â»Ist hier ein Wirbelsturm durchgefegt?«, fragte Jason.
    Julia schaute sich um: Blumen, Sträucher und Bäume glänzten noch vor Nässe und waren vom Regen arg zerzaust worden. Die vielen herabgefallenen Blätter und Zweige, die Rasen und Kieswege bedeckten, verliehen dem Garten ein bedrückendes Aussehen.
    Die tiefen Spuren von Manfreds Auto waren nicht zu übersehen.
    Julias Herz fing an schneller zu schlagen. Plötzlich sah sie wieder vor sich, wie sie ihm ein Bein gestellt und ihm den Schlüssel abgenommen hatte. Sie drehte sich um und betrachtete den Rand der Klippen, das nun wieder so friedlich wirkende Meer und die ferne Silhouette des Leuchtturms.
    Sie schloss die Augen.
    Â»Julia, ist wirklich alles okay mit dir?«, fragte Jason.
    Â»Es war nicht meine Schuld. Er ist ins Leere gesprungen …«, murmelte sie.
    Â»Von wem redest du?«, wollte Jason wissen und sah sie trotz seines Milchschnurrbarts ernst an.
    Julia berichtete alles, was in Abwesenheit der beiden Jungen in der Villa Argo geschehen war. Sie sprach dabei langsam und tonlos, als würde sie etwas Auswendiggelerntes aufsagen. Sie erzählte auch, was sie von Nestor über den ehemaligen Besitzer und dessen Reisen an Bord der
Metis
erfahren hatte. Und wie Manfred alles darangesetzt hatte, ins Haus einzudringen, und wie sie und Nestor das zu verhindern versucht hatten – bis zum
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