Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
Fragen.«
    »Entschuldigung. Wie sind Sie mit der streitbaren Lady zurechtgekommen?«
    »Sie läßt ihn nicht gehen.«
    »Und was jetzt?«
    »Er geht trotzdem.«
    »Sie wird aus Rache bei den Zeitungen auspacken.«
    »Natürlich.« Mister Kiku beugte sich über seinen Kommunikator. »Wes?«
    »Mister Robbins befindet sich mit dem Minister bei der Beerdigung des Außenministers von Venus«, erklärte eine weibliche Stimme.
    »Danke, Shizuko. Er soll zu mir kommen, wenn er zurückkehrt.«
    »Gut, Sir.«
    Kiku wandte sich wieder Greenberg zu. »Sergei, Ihre Ernennung als Diplomat Erster Klasse wurde bestätigt. Sie werden die Papiere auf Ihrem Schreibtisch vorfinden. Allerdings möchte ich die Sache erst in drei Monaten veröffentlichen.«
    Greenbergs Gesicht blieb ausdruckslos. »Schön«, stellte er fest. »Aber weshalb? Weil ich mir jeden Abend brav die Zähne putze? Oder weil ich meinen Schreibtisch morgens persönlich abstaube?«
    »Sie gehen als Leiter der diplomatischen Mission nach Hroshiud. Mister MacClure wird Botschafter sein, aber ich glaube nicht, daß es ihm gelingt, die Sprache zu lernen … wodurch die Last der Verhandlungen auf Ihnen ruhen wird. Fangen Sie sofort mit den entsprechenden Sprachstudien an. Verstanden?«
    Jawohl, dachte Greenberg. Ich werde also MacClures Kinderschwester spielen müssen. »Hm«, meinte er nachdenklich, »und was geschieht, wenn sich der Botschafter Doktor Ftämls bedient? Dann sitze ich hilflos neunhundert Lichtjahre von der guten alten Erde entfernt.«
    »So leid es mir tut«, erklärte Kiku, »aber Doktor Ftäml kann ich nicht entbehren. Ich brauche ihn als Dolmetscher für die Hroshii-Mission. Er hat bereits zugesagt.«
    »Na, dann kann ich ja anfangen … ein paar Brocken habe ich schon aufgeschnappt. Seitdem fühlen alle Hunde mütterliche Gefühle für mich. Aber wie haben Sie das alles arrangiert? Während ich in Westville war?«
    »Ich werde es arrangieren.«
    »Ich bewundere Ihre Zuversicht, Boß. Meiner Meinung nach sind Sie mindestens ebenso stur wie Mistreß Stuart. Übrigens habe ich mit Doktor Ftäml gesprochen, während Sie sie umzustimmen versuchten. Er meint, die Hroshii drängen allmählich. Sollten wir sie nicht ein bißchen beruhigen?«
    »Aber nein. Weder sie noch Doktor Ftäml. Sie sollen ruhig noch ein bißchen schmoren.«
    Greenberg kaute seinen Daumen. »Boß«, sagte er langsam, »ist das nicht eine Herausforderung? Oder haben Sie noch einen Trumpf im Ärmel?«
    »Mein einziger Trumpf ist der junge Stuart.«
    »Dachte ich mir. Es liegt mir fern, einen gewissen Herrn zu zitieren, aber sollte man nicht die Öffentlichkeit verständigen, wenn das Risiko so groß ist?«
    »Man sollte, aber ich tue es nicht.«
    »Was wollen Sie damit nun wieder sagen?«
    »Sergei«, sagte Mister Kiku langsam, »wir Politiker sind wie Piloten, die sich auf eine Notlandung vorbereiten müssen. Sie sagen den Passagieren erst nach geglückter Landung, wie gefährlich die Sache war. Und wenn die Landung nicht glückt … nun ja.«
    »Das klingt ganz gut, Sir. Ich hoffe nur, daß Sie recht behalten.«
    »Das hoffe ich auch. Ich will morgen vormittag die Konferenz einberufen.«
    »Gut. Ich sage Doktor Ftäml Bescheid. Dann bleiben sie wenigstens heute nacht ruhig.«
    »Hm, aber wenn sie so drängen, müßten wir sie eigentlich noch einen Tag warten lassen.« Kiku sah nachdenklich vor sich hin. »Ftäml soll ihnen folgendes ausrichten: Unsere Bräuche erfordern es, daß die Partei, die verhandeln möchte, Geschenke schickt. Die Zahl der Geschenke und ihr Wert zeigen, wie wichtig der Partner die Konferenz nimmt.«
    Greenberg runzelte die Stirn. »Irgendeinen Schwindel haben Sie vor, aber ich komme Ihnen im Augenblick nicht auf die Schliche. Doktor Ftäml weiß, daß unsere Bräuche nichts dergleichen erfordern.«
    »Dann müssen Sie ihn überzeugen, daß es diesen Brauch früher gab und daß er heute nur bei äußerst wichtigen Konferenzen noch gepflegt wird.«
    »So könnte es gehen.«
    »Wir sind die schwächere Partei, weshalb wir gleich von Anfang an versuchen müssen, Oberwasser zu gewinnen. Ich hoffe, daß das Symbol sie beeindruckt. Der Bittsteller bringt Geschenke … ein Bild, das auch die Hroshii verstehen müßten.«
    Kiku zuckte die Achseln. »Wählen Sie sich Ihre Leute gleich aus. Morgen muß ich eine Liste vorliegen haben.«
    Greenberg stöhnte. »Und ich wollte heute früh schlafen gehen.«
    »Diesen Wunsch können Sie in meinem Amt streichen. Ach ja … sobald
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher