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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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die Konferenz vorbei ist, schicken Sie einen zuverlässigen Mann auf das Schiff, um zu sehen, welche Änderungen vorgenommen werden müssen, damit menschliche Passagiere befördert werden können.«
    »Einen Augenblick, Boß. Ich würde eigene Schiffe vorziehen. Woher wissen Sie überhaupt, daß sie Platz für uns haben?«
    »Unsere Schiffe werden folgen. Aber die Hroshia fährt mit ihnen, und der junge Stuart fährt mit der Hroshia. Deshalb muß die ganze Mission in ihrem Schiff untergebracht werden.«
    »Ich verstehe.«
    »Es wird Platz sein, denn ein Teil ihrer Leute bleibt als Botschaftspersonal hier. Hundert Hroshii werden beispielsweise durch hundert Menschen ersetzt.«
    »In andern Worten«, meinte Greenberg ruhig, »bestehen Sie auf Geiseln.«
    »Geisel«, sagte Kiku streng, »ist ein Wort, das ein Diplomat aus seinem Vokabular streichen sollte.«
     
    *
     
    Man hatte den im Erdgeschoß liegenden Saal gewählt, weil seine Tür groß genug und sein Boden stark genug war. Am Raumhafen selbst wäre die Konferenz sicherer gewesen, doch trotz Doktor Ftämls Beschwörungen hatte Mister Kiku auf dem Protokoll bestanden.
    Ihre Geschenke waren bereits angekommen.
    Sie wurden auf beiden Seiten des großen Saals gestapelt. Ihren Wert kannte man nicht. Die Xenologen waren aufgeregt wie Kinder, die ihr Geburtstagsgeschenk sehen, aber Mister Kiku verstand es, sie in Zaun; zu halten.
    Sergei Greenberg befand sich mit Kiku im Erfrischungsraum hinter der Rednerbühne, als die Delegation der Hroshii einzog. Er sah besorgt aus. »Die Sache gefällt mir nicht, Boß.«
    »Warum nicht?«
    Greenberg warf einen Blick auf die anderen Anwesenden – Mister MacClure und ein Double für den Ministerpräsidenten. Das Double, ein geübter Schauspieler, nickte nur und wandte sich wieder der Rede zu, die er halten mußte. Aber MacClure fragte scharf: »Was ist los, Greenberg? Haben diese Teufel etwas vor?«
    »Hoffentlich nicht.« Greenberg wandte sich an Kiku. »Ich sah mir die Sicherheitsvorkehrungen von der Luft aus an. Sie scheinen in Ordnung zu sein. Die Sonnenpromenade ist von hier bis zum Raumhafen abgesperrt. Die Wachtposten genügen, um einem mittleren Kampf standzuhalten. Die Hroshii selbst setzen jede Viertelmeile Leute ab. Außerdem errichten sie an den wichtigen Verteidigungspunkten seltsame technische Geräte. Vielleicht nur eine Nachrichtenverbindung bis zum Schiff. Aber ich bezweifle es. Eher halte ich die Dinger für Waffen.«
    Mister Kiku nickte.
    »Sehen Sie, Mister Kiku«, begann der Minister besorgt, »wenn …«
    »Bitte, Mister MacClure. Der Sicherheitschef hat mir schon Bericht erstattet. Er erhielt den Auftrag, nur anzugreifen, wenn die Hroshii versuchen, unsere Absperrungen zu überwinden.«
    »Wir könnten eine Menge Leute verlieren«, meinte Sergei.
    »Gewiß. Aber überlegen Sie doch, Sergei, was Sie tun würden, wenn Sie zum erstenmal das Lager eines Fremden betreten? Ihm völlig vertrauen? Oder den Rückzug sichern?«
    »Mmm … natürlich.«
    »Ich halte das für das positivste Zeichen, das uns die Fremden bisher gaben. Wenn es sich um Waffen handelt – was ich sehr hoffe – dann zeigen die Hroshii, daß sie uns als Gegner nicht unterschätzen. Gegen Mäuse läßt man keine Artillerie antreten.« Er sah sich um. »Sollen wir gehen? Ich glaube, wir haben sie lange genug warten lassen. Fertig, Arthur?«
    »Gewiß.« Das Double legte sein Manuskript beiseite. »Dieser Robbins hat das richtige Fingerspitzengefühl für Reden. Er vermeidet die Zischlaute, unter denen sonst immer die ersten fünf Zuhörerreihen zu leiden haben. Eine feuchte Aussprache verleidet die schönste Rede.«
    »Gut.« Sie betraten den Saal, zuerst der Schauspieler, dann der Minister, dann der Staatssekretär mit seinem Assistenten.
    Von der langen Reihe der Hroshii, die den Raumhafen verlassen hatten, betraten nur zwölf den Saal. Dennoch schien das Auditorium überfüllt zu sein. Mister Kiku sah die Gäste interessiert an. Es stimmte schon, sie hatten nicht den freundlich-dämlichen Gesichtsausdruck, den er auf allen Fotos von Lummox beobachtet hatte. Eines der Ungeheuer starrte zurück. Ein kalter, selbstbewußter Blick. Mister Kiku lief eine Gänsehaut über den Rücken. Er wollte seine Augen abwenden. Statt dessen blickte er dem Biest fest in die Augen und dachte: Was du kannst, kann mein Psychotherapeut noch besser.
    Greenberg zupfte ihn am Ärmel. »Sie haben auch hier im Saal Waffen verteilt«, flüsterte er. »Sehen Sie?«
    Leise
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