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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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zu lesen. »Wollen Sie mir erklären, daß man zwei Kaninchen braucht, um junge Kaninchen züchten zu können?«
    »Ja, das wollte ich.«
    »Na, also. Warum sagen Sie das so umständlich. So was weiß doch jedes Kind. Vermutlich wollen Sie jetzt noch andeuten, daß die gleiche Regel für die Aufzucht von jungen Johnnies gilt.«
    Er konnte nur stumm nicken.
    »Sie Ärmster, warum haben Sie mir das nicht geschrieben, wenn es Ihnen so schwerfällt, darüber zu sprechen? Ich helfe Ihnen natürlich gern aus, wenn es sein muß.«
    »Ich wollte nicht aufdringlich sein, deshalb muß ich erst über Ihre Zukunftspläne Bescheid wissen.«
    »Ich soll John Thomas heiraten? Aber ich hatte nie etwas anderes vor.«
    Mister Kiku seufzte. »Ich danke Ihnen.«
    »Oh, das tue ich nicht, um Ihnen einen Gefallen zu erweisen.«
    »Trotzdem danke ich Ihnen.«
    »Danken Sie lieber Lummox. Den guten alten Lummie kann John Thomas nicht täuschen.«
    »Dann steht die Sache also fest?«
    »Hm. Ich habe ihm noch keinen Heiratsantrag gemacht. Aber das kommt noch. Sie wissen ja, wie die Männer sind – nervös und ungeschickt. Wie hat Ihre Frau es angestellt? Hat sie nicht auch gewartet, bis Sie abschußreif waren?«
    »Hm, die Sitten meines Volkes sind ein wenig anders. Ihr Vater und mein Vater handelten die Sache aus.«
    Betty sah ihn entsetzt an. »Sklaverei!« stellte sie fest.
    »Zweifellos. Aber wir waren deshalb nicht unglücklicher als andere Ehepaare.« Er erhob sich. »Ich freue mich, daß wir zu einem Einverständnis gelangt sind.«
    »Einen Augenblick, Mister Kiku. Ich habe noch ein paar Fragen. Was tun Sie für John Thomas?«
    »Wie?«
    »Ich meine, Sie haben doch sicher einen Vertrag mit ihm geschlossen.«
    »Ach so. In finanzieller Hinsicht werden wir sehr großzügig sein. Obwohl John Thomas seine Zeit hauptsächlich der Ausbildung widmen wird, habe ich doch daran gedacht, ihm einen Rang in der Botschaft zu geben – nominell natürlich. Sonder-Attaché oder Botschaftssekretär.«
    Betty schwieg. »Natürlich könnten wir auch Ihnen einen halboffiziellen Status gewähren. Vielleicht als Sonderberaterin – mit dem gleichen Gehalt. Davon könnten Sie sich ein hübsches Nest bauen … wenn Sie zurückkommen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »John ist nicht ehrgeizig. Aber ich.«
    »Ja?«
    »Johnnie wird Botschafter der Hroshii.«
    Mister Kiku hatte ernstliche Schwierigkeiten weiterzusprechen. Ihm war die Luft weggeblieben. Schließlich erklärte er seufzend: »Aber liebes, junges Fräulein! Völlig unmöglich.«
    »Glauben Sie! Mister MacClure bekam kalte Füße und verdrückte sich. Versuchen Sie nicht, es abzuleugnen. Ich habe meine Verbindungen im Ministerium. Deshalb ist seine Stelle offen. Für Johnnie.«
    »Aber, meine Liebe …«, widersprach er schwach. »Das ist doch keine Stelle für einen jungen Mann ohne diplomatische Erfahrung. Nein, so gut ich auch von John Thomas denke …«
    »MacClure sollte doch aufs Abstellgleis geschoben werden, nicht wahr? Das weiß jeder. Johnnie könnte mehr als er. Schließlich versteht er etwas von den Hroshii.«
    »Ich gebe ja zu, daß er seine Sonderkenntnisse gut gebrauchen kann. Aber Botschafter? Nein!«
    »Ja!«
    »Geschäftsträger vielleicht? Das ist schon ein sehr hoher Rang. Doch Sie sehen, ich bin zu Kompromissen bereit. Mister Greenberg wird Botschafter. Wir brauchen einen Mann mit diplomatischen Fähigkeiten.«
    »Was sind denn Diplomaten für eine spezielle Rasse? Oder in anderen Worten, was hatte Mister MacClure Johnnie voraus?«
    Er seufzte tief. »Sie nageln mich fest. Ich kann nur sagen, daß es Situationen gibt, die ich akzeptieren muß, obwohl ich weiß, daß diese Entscheidung falsch ist. Andere hingegen brauche ich nicht zu akzeptieren. Wenn Sie meine Tochter wären, würde ich Sie versohlen. Ich bleibe bei meinem Nein.«
    Sie grinste ihn an. »Ich glaube, Sie würden nachgeben. Aber darum geht es nicht. Vermutlich verstehen Sie die Lage nicht so ganz.«
    »Nein?«
    »Nein. Johnnie und ich sind für Sie sehr wichtig, nicht wahr? Besonders Johnnie.«
    »Ja, besonders Johnnie. Sie sind nicht so wesentlich, nicht einmal beim … äh … Züchten von Johnnies.«
    »Wollen Sie es auf eine Probe ankommen lassen. John Thomas setzt keinen Fuß auf das fremde Schiff, wenn ich dagegen bin.«
    »Das fürchte ich leider auch.«
     
    *
     
    Lummox wohnte als einzige Hroshia der Trauungszeremonie bei. Mister Kiku führte die Braut. Er stellte fest, daß sie keinerlei Make-up trug, was
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