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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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jeden Tag selbst .«
    »Nein, ich glaube nicht, daß
ihr jemals alt werdet«, warf Anne lächelnd ein. »Alt im Geiste, meine ich. Ihr
habt euch seit damals, als ihr die Telefonleitung unterbrochen habt, um Daddy
daran zu hindern, daß er den Pfarrer anruft und meine Trauung platzen läßt,
nicht im geringsten verändert .«
    Ich mag mich nicht gern an
unsere damalige Straftat erinnern lassen, deshalb antwortete ich scharf: »Wenn
du dir einbildest, daß ich mich in Auseinandersetzungen mit meinen ehemaligen
Mietern verwickeln lassen will, hast du dich gründlich getäuscht! Falls Tony
wegen ihres leichtsinnigen Ratschlags, den sie Annette gegeben hat, Krach mit
den Norths bekommt, muß sie selbst sehen, wie sie mit ihnen zurechtkommt. Ich
lasse mich auf keine Auseinandersetzung mehr ein...« Eine kluge Entscheidung,
an die die anderen mich später noch mehrmals erinnerten.
    Im Augenblick waren wir alle
mit den Vorbereitungen für Mirandas Hochzeit beschäftigt. Die Verlobungsparty
war ein großer Erfolg gewesen, weil Miranda und ihre Mutter sehr beliebt waren,
und zur Hochzeit waren wegen der zahlreichen Maoriverwandtschaft noch viel mehr
Gäste zu erwarten. Wir alle waren glücklich, daß Joe und Miranda, die eine
Zeitlang scheinbar zerstritten gewesen waren, nun doch heiraten würden, und
wollten ihnen gemeinsam eine prächtige Hochzeit ausrichten.
    Auch Auntie war sehr dafür,
obwohl sie mir vorjammerte: »Ich weiß gar nicht, was ich ohne sie tun soll — so
ruhig, freundlich und zuverlässig, wie sie ist .«
    Ich lachte nur und erinnerte an
frühere Gelegenheiten, bei denen sie mir ebenfalls ihr Leid geklagt hatte, weil
eine ihrer bewährten Verkäuferinnen geheiratet hatte: Rachel und Mabel Freeman,
dann Tony und jetzt Miranda. Sie hatte jedesmal behauptet, ein gleichwertiger
Ersatz für die Ausgeschiedene sei undenkbar, und sich daran gemacht, die auf
wunderbare Weise aufgetauchte Nachfolgerin auszubilden.
    »Na ja«, gab sie widerstrebend
zu, »Miranda hat mir von einer jungen Base erzählt, die zu ihrer Mutter ziehen
will, sobald sie selbst verheiratet ist, und ich könnte mir vorstellen...«
    »Daß sie hübsch, intelligent
und gelehrig ist«, ergänzte ich, »und daß sie irgendwann einen netten Mann
heiratet, womit alles wieder von vorn beginnen kann.«
    Wir konzentrierten uns also auf
die Hochzeit und waren im Grunde genommen froh, eine Zeitlang nicht mehr an
unsere Ferienhäuser denken zu müssen, mit denen Larry und ich »schönes Geld«
hatten verdienen wollen. Statt dessen bestand jetzt die Aussicht, daß wir durch
unsere Vermieterei in eine häßliche Sache hineingezogen wurden, die zu einer Dauerfehde führen konnte. Wie wir uns
gegenseitig ständig erklärten, war das alles Tonys Schuld: Sie hatte diese
Sache ins Rollen gebracht. Wir wußten nicht, wie die Dinge sich
weiterentwickelt hatten; denn nachdem ich Tony kritisiert hatte, erzählte sie
uns nichts mehr von Frank und Annette.
    Als Peter eines Tages die Post
vorbeibrachte und auf Paul wartete, mit dem er etwas zu besprechen hatte, lud
ich ihn ein, sich zu mir auf die Veranda in die Sonne zu setzen. Ich hatte das
Gefühl, ihn bedrücke irgend etwas, und es dauerte nicht lange, bis er davon
anfing. »Wie lange seid ihr eigentlich verheiratet gewesen, als Christopher auf
die Welt gekommen ist ?« wollte er wissen.
    »Über zwei Jahre«, antwortete
ich. Dann warf ich ihm einen prüfenden Blick zu. »Wie kommst du darauf, Peter?
Wird Tony ungeduldig? Sie hat mir erzählt, daß ihr schon bald ein Kind haben
wolltet, und ich habe mich manchmal gefragt, was... Aber wir brauchen nicht
darüber zu sprechen, wenn du nicht möchtest .«
    »Nein, Susan, ich weiß, daß
Tony nichts dagegen hätte, daß ich mit dir darüber spreche. Außerdem ist
Verschwiegenheit nicht gerade ihre Stärke. Ich möchte wetten, daß sie die
Tatsache, daß ein Kind >unterwegs< ist, wie sie’s ausdrücken würde,
sofort an die große Glocke hängen würde. Tony ist eben ein ausgesprochen
extrovertierter Mensch...« Er zuckte mit den Schultern. »Ja, ich glaube, daß
sie allmählich ungeduldig wird, weil sie zu Hause nicht genug Beschäftigung
hat. Jock und mir kann sie nicht viel helfen, weil wir gerade dabei sind, die
Weidezäune in Ordnung zu bringen. Und Jean ist >leider< so tüchtig, daß
sie den ganzen Haushalt in ein paar Stunden bewältigt — und danach verschwindet
sie rasch wieder, weil sie sich auf keinen Fall aufdrängen will. Dann ist Tony
wieder allein. Ich
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