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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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daß
Mirandas Vater ein Engländer und ein tapferer Soldat war .«
    »Ein tapferer Soldat mag er ja
gewesen sein«, murmelte Larry, »aber ich hab’ ihn nur als Taugenichts erlebt,
der von seiner Frau mit bewundernswerter Geduld und Aufopferung gepflegt wurde .«
    »Das wissen wir alle«, warf
Anne ein. »Trotzdem hat Mrs. Knowles sich nur die Erinnerung an den tapferen
Soldaten bewahrt und alles andere verdrängt. Miranda glaubt, daß Daddy außerdem
von Mrs. Knowles’ vornehmer Verwandtschaft gesprochen hat, die er gern einmal
bei sich sehen würde .«
    »Ja, das hat bestimmt den Ausschlag
gegeben«, stimmte Tony zu. »Zum Glück macht es Mr. und Mrs. Evans nichts aus,
die Vorbereitungen für ein großes Fest zu treffen. Sie haben im Gegenteil
richtig Spaß an solchen Partys. Ihnen gefällt einfach alles, was dem Colonel
trotz seines Alters noch Vergnügen macht .« Sie
runzelte nachdenklich die Stirn. »Wenn ich mir vorstelle, wie alt und
gebrechlich er geworden ist... Er hat sein Leben lang alles Mögliche getan, und
jetzt kann er nur noch dabeisitzen und zusehen, wie die jüngeren Leute sich amüsieren .«
    »Ich bin nur froh, daß das
Hochzeitsmahl von außerhalb geliefert wird«, sagte Larry rasch, um das Thema zu
wechseln. »Ich habe Miranda wirklich gern, aber ihre Verlobungsparty hat mir
fast den Rest gegeben. Ihr hättet sehen sollen, mit welcher Liebe ich Kuchen
gebacken und kalte Platten vorbereitet habe! Aber meine Sachen sind praktisch
unberührt geblieben, und Mrs. Burns hat höhnisch festgestellt, meine Plätzchen
müßten wohl liegen bleiben, bis die Schafscherer kommen, weil sie erst dann
mürbe genug seien. Das hat sie allen erzählt, während ich versucht habe, eine
ganze Platte mit steinharten Plätzchen möglichst unauffällig zu entfernen .. Sie hat allerdings recht
gehabt«, fuhr Larry fairerweise fort. »An meinen Plätzchen hätte man sich die
Zähne ausbeißen können — und Mrs. Burns hat
vermutlich Angst um ihre teuren Jackettkronen gehabt, auf die sie doch so stolz
ist !«
     
     
     

15
     
    Die ersten Frühlingswochen
waren vorbei, und Larry und ich hatten fast ein schlechtes Gewissen, weil wir
keinerlei Sorgen hatten. Unsere Ferienhäuser waren zum Glück nicht vermietet,
so daß wir keine Rücksicht auf Gäste nehmen mußten.
    Unsere Ruhe dauerte nicht
lange. Ein Mann rief an, erkundigte sich nach den Preisen und Mietbedingungen
und buchte beide Häuser für eine Woche. Und die Gäste wollten schon in drei
Tagen eintreffen!
    Unter anderen Umständen wären
wir über acht Gäste auf einmal froh gewesen, auch wenn Bruce Ross gesagt hatte:
»Hoffentlich haben Sie eine Menge Pferde. Wir reiten alle gern, und die Kinder
wollen es natürlich lernen .« Der Stimme nach schien er
ein freundlicher, jovialer Mann zu sein, aber allein der Gedanke an diese
zahlenstarke Gästegruppe war im Augenblick deprimierend. Auf einer Schaffarm
gibt’s im Frühjahr besonders viel Arbeit. Da nun Mirandas Hochzeit bevorstand,
hatten wir gehofft, unsere Ferienhäuser würden eine Zeitlang leerstehen .
    Andererseits konnten wir es uns
eigentlich nicht leisten, so viele Gäste auf einmal zurückzuweisen; deshalb
stimmte ich ohne große Begeisterung zu, sie am Tag nach der Hochzeit
aufzunehmen. Als ich Larry anrief, stellte sich heraus, daß sie ähnlich dachte
wie ich. »Daß du ja gesagt hast, war natürlich richtig, Susan«, bestätigte sie
sofort. »Beide Häuser auf einmal vermietet — das dürfen wir uns nicht entgehen
lassen! Es wäre natürlich schön gewesen, einmal vierzehn Tage lang ausspannen
und die ganze Vermieterei vergessen zu können. Aber
das ist nicht die richtige Einstellung, meine Liebe! In unserer Situation muß
man >Wundervoll< sagen und an das schöne Geld denken .«
    Dann seufzten wir beide und
waren uns darüber einig, daß auch »das schöne Geld« seine Nachteile hatte.
    Zu unserer Freude rief Bruce
Ross jedoch zum zweitenmal an — um sich wortreich zu
entschuldigen. Ihre Urlaubspläne waren »im Eimer«, weil »der Boß« (wer das auch
sein mochte) mit seinem alten Leiden »zusammengeklappt« war, so daß die beiden
Männer — Ross und sein Freund Mead, die mit ihren Familien gekommen wären —
sich verpflichtet fühlten, ihren Urlaub zu verschieben und dem Boß beizustehen.
»Das kann ein paar Wochen dauern, fürchte ich«, erklärte Ross. »Ich ersetze
Ihnen natürlich alle Kosten, die Ihnen durch unsere Absage entstehen .«
    Aber ich bedankte mich und
versicherte ihm,
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