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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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seine Absage komme uns durchaus nicht ungelegen, da wir die
Ferienhäuser ohnehin eine Zeitlang leerstehen lassen
wollten. Wir schieden als Freunde voneinander, nachdem Mr. Ross sich
vergewissert hatte, daß die Häuser höchstwahrscheinlich frei sein würden, wenn
er in einigen Wochen nochmals anrief. Dann telefonierte ich mit Larry, deren
Dankbarkeit noch größer war als meine. »Ich hätte sie jetzt nicht ertragen«,
behauptete sie, und als ich mich vorwurfsvoll räusperte, fügte sie hinzu: »Oh,
ich bin davon überzeugt, daß sie nett sind, und finde es anständig von ihm, daß
er dir Schadensersatz angeboten hat, aber er scheint erschreckend robust und
pferdenärrisch zu sein... Ich sage dir, das wären anstrengende Gäste gewesen,
Susan!«
    Mirandas Hochzeitstag zog
wolkenlos blau herauf. Das war ein gutes Omen für den Ablauf der Trauung und
der anschließenden Gesellschaft. Selbst die Kinder benahmen sich in der Kirche
und danach im Haus des Colonels mustergültig. Während des Gottesdienstes saßen
sie in einer Reihe nebeneinander, und Tom, der bei Sam arbeitete, führte die
Aufsicht. Das hatten sie sich selbst gewünscht, und Tom war sofort damit
einverstanden gewesen. Seitdem der junge Mann bei uns war, hatte er sich immer
mehr mit den Kindern angefreundet, und als sie hörten, daß sie in der Kirche
nebeneinandersitzen und sich benehmen mußten, hatten sie einstimmig verlangt,
Tom solle ihnen Gesellschaft leisten. Und Tom, der sich mit den Kindern noch
besser als mit uns Erwachsenen verstand, hatte bereitwillig zugestimmt.
    Miranda war eine Schönheit in
Weiß, und Joe gab einen sehr stattlichen Bräutigam ab. Als die beiden vor dem
Altar standen, spürte ich einen Klumpen im Hals — nicht aus Sorge um ihre
gemeinsame Zukunft, sondern weil ich mir sagte: »Das ist wahre Schönheit! So
was bekommst du nie wieder zu sehen .«
    Mrs. Knowles saß auf dem
Ehrenplatz neben dem Colonel und hatte zwei ihrer engsten Verwandten neben
sich. An der Hochzeitstafel wurde die gleiche Sitzordnung beibehalten. Der
Colonel und die Brautmutter waren gemeinsam unsere Gastgeber und spielten ihre
Rolle sehr würdevoll.
    Mr. und Mrs. Evans hatten
Speisezimmer, Salon und Wohnzimmer der großen Villa ausgeräumt und mit
gemieteten kleinen Tischen und Stühlen vollgestellt, damit alle Gäste Platz
hatten. Das Essen war ausgezeichnet und wurde elegant serviert. »Ganz anders
als bei uns«, flüsterte Larry mir zu, und ich konnte nur zustimmend nicken. Die
Firma, die das Personal stellte und das Essen lieferte, hatte keine Mühe
gescheut, um den Colonel zufriedenzustellen. Deshalb klappte alles wie am
Schnürchen.
    Miranda und Joe blieben nicht
allzu lange, sondern brachen gegen neun Uhr auf und wurden mit einem Potpourri
aus Maoriliedern verabschiedet. Kurz zuvor hatte Larry halblaut zu mir gesagt:
»Was ich mir jetzt wünsche, ist eine Tasse Tee — und etwas Ruhe. Ich schlage
vor, daß wir uns anschließend bei dir treffen, Susan. Wenn du willst, kannst du
auch Anne, Alison und Tony einladen. Oder fühlst du dich dieser Sache nicht
mehr gewachsen ?«
    Ich schüttelte den Kopf; ich
fühlte mich dieser Einladung nicht nur gewachsen, sondern freute mich schon
darauf. Zu Hause konnten wir — die fünf Frauen und ihre Ehemänner — sämtliche
Einzelheiten der Trauung besprechen: Wie klar Mirandas Stimme geklungen hatte,
als sie »Ja!« gesagt hatte, wie ruhig und beherrscht Joe im Gegensatz zu
anderen Männern in dieser Situation gewirkt hatte und wie wunderbar es gewesen
war, sich ausnahmsweise keine Sorgen wegen der Kinder machen zu müssen. Die
Kinder waren schon seit einer Stunde zu Hause, denn Tom war zu mir gekommen und
hatte gefragt: »Soll ich mit ihnen heimfahren, Mrs. Russell? Sie haben soviel
gegessen, wie überhaupt reingeht, und werden allmählich unruhig .« Ich war natürlich gern einverstanden gewesen, weil ich
mir schon überlegt hatte, wie sich der Tatendrang unserer Kinder bremsen ließ,
bevor sie unangenehm auffielen.
    Als die Gäste sich
verabschiedeten, brachen wir ebenfalls auf. Nachdem wir uns bei Mrs. Knowles
und dem Colonel bedankt und unseren Freunden auf Wiedersehen gesagt hatten,
zwängten wir uns in Sams und Julians Wagen, da Tom mit unserem Auto die Kinder
nach Hause transportiert hatte. Er wollte sie dort mit Zauberkunststücken
unterhalten, bis sie von ihren jeweiligen Eltern abgeholt wurden — und die
Unterhaltung schien ihm auch ausgezeichnet zu gelingen, denn als wir unser Haus
erreichten,
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