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GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange
Autoren: A.F.Morland
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Sie bildeten die Vorhut, und Ytlar führte sie an. Mit geschmeidigen Flügelschlägen schwebten die Vogelbestien über das Land. Wälder, Wiesen, Seen, Flüsse - über alles glitten die Eindringlinge majestätisch hinweg.
    Ytlar hatte sein Volk ins Reich der grünen Schatten geführt, um sich hier niederzulassen. Er wollte die Wesen, die in dieser Welt wohnten, unterdrücken, hatte die Absicht, sich alles Leben untertan zu machen.
    Sie stammten aus einer anderen Dimension, in der wilde Kämpfe getobt hatten. Ytlars Volk wäre dem Untergang geweiht gewesen, wenn es das Feld nicht geräumt hätte. Die Übermacht war zu groß gewesen. Nur die Flucht konnte die Vogelbestien retten.
    »Ich kenne ein Land, in dem wir leben können«, hatte Ytlar zu seinen Getreuen gesagt. »Im Reich der grünen Schatten werden wir herrschen und ein dronenhaftes Leben führen.«
    »Und die Schattenwesen, die da leben?« hatte man ihn gefragt.
    Er hatte verächtlich abgewinkt. »Schwächlinge. Die können sich mit uns nicht messen. Wir zwingen sie in die Knie und machen sie zu unseren Sklaven.«
    Es war ein langer, beschwerlicher Weg bis hierher gewesen. Die Vogelbestien hatten viele Gefahren überwinden und unzählige Entbehrungen auf sich nehmen müssen.
    Einige von ihnen wollten schon verzagen, aber dann erblickten sie in der Ferne das dunkle samtige Grün und wußten, daß sie es geschafft hatten. Das Ziel war erreicht.
    Ytlar war groß, und seine Flügel hatten eine beeindruckende Spannweite. Sie schillerten golden und bewegten sich langsam auf und ab. Er besaß aber auch Hände und Füße. Sein Körper, der dem eines Menschen glich, steckte in einem eisernen Brustpanzer. Der Schädel wies die Schnauze eines Raubtieres auf, mit langen, säbelartigen Zähnen, während Augen, Stirn und Ohren wieder von einem Menschen hätten stammen können.
    »Wie gefällt euch das Reich der grünen Schatten?« fragte Ytlar seine Begleiter.
    »Ausgezeichnet«, antwortete die Vogelbestie neben ihm. »Aber ich sehe keine Farben. Alles ist grün.«
    »Hier gibt es kaum Farben. Wer Farben besitzt, ist reich«, sagte Ytlar. »Eines Tages wird dies hier eine bunte Welt sein, und wir werden sie geschaffen haben. Wir werden das Reich der grünen Schatten verändern. Ich bin sicher, mein Volk wird sich hier sehr wohl fühlen und die alte Heimat bald vergessen haben.«
    »Du bist ein großer Führer, Ytlar«, sagte die Vogelbestie neben ihm, ein Priester. »Du bist weise und mutig. Unsere Götter sind dir gewogen. Sie lieben dich.«
    »Sie haben auch allen Grund dazu«, sagte Ytlar unbescheiden.
    »Wir sollten ihnen ein Wesen dieses Reichs opfern.«
    »Wozu?«
    »Damit sie uns helfen, rascher hier Fuß zu fassen.«
    »Meinetwegen«, sagte Ytlar. »Wir werden ein Wesen fangen und es unseren Göttern opfern.«
    Sein scharfes Auge entdeckte in weiter Entfernung einen Reitertrupp. Er machte seine Begleiter darauf aufmerksam.
    »Da haben wir, was wir brauchen!« rief er begeistert aus. »Bereitet euch auf den Angriff vor, und merkt euch: Wir benötigen nur einen einzigen Gefangenen.«
    »Was soll mit den anderen geschehen?« fragte der Priester.
    »Die müssen sterben!« entschied Ytlar kalt.
    ***
    Ugar, der Einäugige, zügelte sein Pferd. Er war ein Wesen dieses Reichs, sah aus wie ein grüner Schatten. Nur wenn man ganz genau hinschaute, sah man in diesem Schatten die Merkmale eines Körpers und eines Gesichts.
    Ugar war der persönliche Berater von Prinzessin Ragu. Und mehr als das. Die beiden wollten bald heiraten. Dann würde Ugar an Ragus Seite herrschen.
    Vor kurzem hatten die Wogen im Reich der grünen Schatten ziemlich hochgeschlagen.
    Es gab zwei Völker hier. Jene, die in Dargan lebten und nur ein Auge besaßen, und jene, die in Markia zu Hause waren und über drei Arme verfügten. Darganesen und Markiasen waren lange Zeit verfeindet gewesen.
    Im friedliebenden Dargan war man deswegen sehr unglücklich gewesen.
    Skup, der Tyrann von Marika, hatte sein Volk immer wieder gegen Dargan gehetzt, und viele Darganesen hatten in dieser schweren Zeit ihr Leben verloren. Doch nun lebte Skup nicht mehr. Auch Arrgo, seine rechte Hand, war getötet worden, und der Friede war in das Reich der grünen Schatten eingekehrt.
    Markiasen und Darganesen lebten nun zusammen, und Prinzessin Ragu versuchte, ihnen allen eine gerechte Gebieterin zu sein.
    Ugars Trupp bestand aus zwei Einäugigen und zwei Dreiarmigen.
    Die beiden Völker gehörten jetzt zusammen. Das wurde auf diese
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