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Ueber Den Deister

Ueber Den Deister

Titel: Ueber Den Deister
Autoren: Wolfgang Teltscher
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einmal, dass es definitiv geschehen ist, bevor sein Körper in der Weser versenkt wurde.«
    »Und sie sagen bestimmt auch, dass bei dem Zustand der Verwesung des Körpers dieser Zeitpunkt nicht mehr hundertprozentig zu überprüfen ist.«
    »Das war in etwa die Formulierung, die Dr. Kirschbaum verwendet hat. Übrigens, er hat angedeutet, dass die voreilige Verkündigung der Todesursache durch meine Ungeduld und Drängelei mitverschuldet wurde. Er hätte mich wiederholt darauf hingewiesen, dass zu dem Zeitpunkt die endgültigen Ergebnisse ihrer Untersuchungen noch nicht vorlagen. So ganz unrecht hat er damit nicht. Das war, was ich dir erzählen wollte, auch wenn es keine guten Neuigkeiten sind.«
    Falkenbergs Stimme hatte in den letzten Minuten zwischen persönlicher Anteilnahme und fachlicher Kompetenz ge schwankt. Am Ende setzte sich seine professionelle Neugier durch.
    »Nun möchte ich von dir wissen, was dein Gespräch mit Vera Matuschek gestern ergeben hat? Hat sie gestanden, die Medikamente vertauscht zu haben?«
    Während der Unterhaltung waren Gedanken an Vera durch Marders Gehirn gerast. Volkert ist tot, sagten sie, und Vera ist es auch. Nichts kann daran etwas ändern. Niemand kann dafür bestraft werden.
    Hatte Vera am Ende die Wahrheit erzählt? Marder war überzeugt, dass das der Fall war. Es würde niemandem nützen, diese Wahrheit, die nur er kannte, zu erfahren. Schuld war nicht mehr zu beweisen, und Unschuld war nicht mehr von Bedeutung.
    »Es tut mir leid, Erich. Vera war durch nichts zu bewegen, eine Aussage zum Tod von Volkert zu machen. Ich habe alles versucht, aber sie hat darauf bestanden, zu schweigen. Sie meinte, ihr würde sowieso niemand glauben. Sie hat erklärt, sie würde sich einen Anwalt nehmen, und wenn es zu einem Prozess käme, würde ihre Unschuld bewiesen werden. Danach hat sie auf keine Fragen mehr geantwortet.«
    Marder legte auf, holte die Kassette mit Veras Aussagen aus seiner Jackentasche und warf sie in den Abfalleimer unter der Küchenspüle. Er legte sich wieder ins Bett und sagte zu seiner Frau: »Den Kaffee trink ich später. Ich werde jetzt noch eine Stunde schlafen. Ich habe heute sowieso nichts vor.«

Der Autor
    Wolfgang Teltscher , Jahrgang 1941, hat sein Arbeitsleben für eine deutsche Fluggesellschaft als Fachmann für Marketing und Verkauf in einigen zentralen Städten der Welt verbracht. Nun, im Ruhestand, lebt er mit seiner Frau in Barsinghausen am Deister und schreibt. Zuletzt erschien im zu Klampen Verlag sein Kriminalroman DeisterKreisel .
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