Über Alle Grenzen

unerschütterlichen Vertrauens in ihn und seines Willens, selbst unter den schwierigsten Bedingungen zu meditieren, erlangte er die Verwirklichung der Belehrungen in einem Leben.
    Naropa (956-1040): Schüler Tilopas und Lehrer Marpas. Indischer Mahasiddha und ehemaliger Gelehrter von Nalanda, einer der großen buddhistischen Universitäten Indiens. Nach acht Jahren verzichtete er auf das akademische Leben und wurde ein wandernder, bettelnder Verwirklicher auf der Suche nach seinem wahren Lehrer. Er verfasste die erste schriftliche Zusammenfassung über wichtige tantrische Lehren, die Sechs Lehren Naropas (tib.: Naro Chö Druk).
    Natur des Geistes : siehe Buddhanatur
    Ngöndro, das (tib.): siehe Grundübungen.
    Nirwana, das (skt./tib.: Nyang ngen le depa): allgem. Befreiung vom Leiden in Samsara, spez. im Mahayana Zustand der Vollkommenheit (Buddhaschaft).
    Nyingma-Linie, Nyingma-Schule, die Nyingmapas : die früheste der Vier Hauptlinien des tibetischen Buddhismus, die “Alte Schule”. Sie wurde von dem indischen Meister Guru Rinpoche (tib./skt.: Padmasambhava) im achten Jahrhundert begründet. Man unterscheidet zwischen der Kama-Tradition, der Schule der direkten Übertragung von Lehrer zu Schüler, und der Terma-Tradition, der Übertragung der versteckten “Schätze”. Der dem Buddhismus feindlich gesonnene König Langdarma zerstörte kurze Zeit später die Klöster und die Übertragungslinie, aber die durch die Tertöns (Schatzfinder) wieder entdeckten Termas retteten die Lehren Guru Rinpoches für spätere Generationen. Viele Tertöns waren Kagyüs und durch das gegenseitige Halten von Übertragungen entstand eine nahe Verbindung zwischen der Kagyü- und der Nyingma-Schule.
    Pferdekopf (tib.: Tamdrin/skt.: Hayagriva): Kraftvoll schützende Form von Buddha des grenzenlosen Lichtes (Amitabha), rotbraun. Schützer des Reinen Landes der höchsten Freude. In der rechten Hand hält er einen Stab mit Totenkopf und in der linken einen Haken zum Fangen und Beherrschen schädlicher Kräfte.
    Phowa, das (tib.): die Meditation des bewussten Sterbens. Man lernt das Bewusstsein aus dem Körper heraus in das Herz des Buddha des Grenzenlosen Lichtes (siehe Anhang zu Buddhaformen) zu schicken und bereitet sich so auf den späteren Tod vor. Die Wirkung einer erfolgreichen Praxis ist, weniger Furcht zu haben und beim Sterben in das Reine Land der Großen Freude zu gehen. Von dort aus kann man sich zur Erleuchtung weiterentwickeln.
    Puja, die (skt./tib.: Chöpa): “Anrufung durch Geben”, auf Tibetisch gesungene Meditation/ Anrufung auf verschiedene Buddhaformen.
    Rad der Zeit (tib.: Dükyi Khorlo/skt.: Kalachakra): Buddha, der Unwissenheit umwandelt, indem die festen Vorstellungen von Zeit gereinigt werden. Stehend, mit Partnerin, er ist blau, die Partnerin ist safran-gelb. Sein rechtes Bein ist weiß, das linke rot.
    Raum : Raum ist zeitlos und überall vorhanden als die allem innewohnende Möglichkeit des Geistes. Er enthält Wissen, erfährt Freude und drückt sich sinnvoll und liebevoll aus. Diesen Raum ständig in und um sich zu erkennen, ist die volle Erleuchtung. Oft als ein Nichts, etwas Fehlendes oder Schwarzes Loch missverstanden, verbindet er stattdessen alles. Von Buddha als Leerheit beschrieben, umfasst und erkennt er alle Zeiten und Richtungen.
    Reines Land der Großen Freude (tib.: Dewachen/skt.: Sukhavati): Reines Land des Buddha des Grenzenlosen Lichtes (siehe Anhang zu Buddhaformen). Ist durch die von dem Buddha des Grenzenlosen Lichtes gemachten Wünsche und das Phowa besonders leicht zu erreichen.
    Reines Land : das Kraftfeld eines Buddha. Das bekannteste Reine Land ist das Reine Land der Großen Freude des Buddha des Grenzenlosen Lichtes (siehe Anhang zu Buddhaformen).(siehe auch Phowa).
    Reine Sicht (oder Reine Sichtweise): Sichtweise im Diamantweg. Man übt, die Welt und die Wesen als selbstbefreiendes Spiel des Raumes zu sehen.
    Retreat : siehe Zurückziehung
    Rinpoche (tib.); wörtl.: “Kostbarer”. Ehrentitel, der häufig buddhistischen Lehrern verliehen wird.
    Rote Weisheit (tib.: Dorje Pamo/skt.: Vajravarahi):Weibliche Buddha der letztendlichen höchsten Weisheit aller Buddhas, rot, tanzend. In der rechten Hand hält sie ein Haumesser, mit dem sie alles Kleinliche durchschneidet, in der linken eine Schädelschale mit dem Nektar der Befreiung. Wichtige Meditationsform in der Karma Kagyü Linie, Partnerin von Buddha höchste Freude.
    Samadhi, das (skt./tib.: Ting-nge dsin): meditative