Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyrannenmord

Tyrannenmord

Titel: Tyrannenmord
Autoren: Roy Jensen
Vom Netzwerk:
einem die Sonne dabei warm und angenehm auf den Pelz schien.
    Danny und Caro brauchten ihre Honda Fireblade durchaus nicht zu verstecken, und das unglaubliche Gefühl, Commander dieser, die eher bescheidenen menschlichen Kräfte vervielfachenden Maschine zu sein, des Weiteren sich als Teil der Gang, sich als Teil dieses großen, brummigen, hin und wieder grollende Laute abgebenden, scheinbar durch nichts zu bändigenden Kolonnen-Tieres zu empfinden, vermittelte Ihnen eine Omnipotenz, die nahezu süchtig machen konnte.
    Wie spießig, gewöhnlich und popelig die Normalos doch in ihren rollenden vierrädrigen Sofas daherkamen. Danny grinste herablassend, vergewisserte sich spielerisch und stolz über den Gasgriff seiner allzeit willigen Maschine, während er zugleich den Körperkontakt zu Caro genoss, die ihre Schenkel fest an seine Seiten presste.
    Kaum dass der obligatorische, metallische Schlag nach Einlegen des ersten Gangs von Frontmann Dirks Ducati verklungen war, war Annis Treff auch schon wieder Geschichte.
    Die Ochseninseln rechts hinter sich lassend passierten sie bald darauf Egernsund, Broager, und kurz hinter Sønderborg rückte bereits ihr Ziel, der kleine Ort Skovby, ins Visier.
    Die dänischen Gastgeber Malte und Dörte erwarteten sie bereits, während der vielversprechende Geruch von glühender Grillkohle über das kleine Anwesen mit dem Sommerhäuschen zog und den schnellen Imbiss bei Anni in Hot Dog Havn wie eine kleine, einstimmende Vorspeise erscheinen ließ.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis das ganze Imponier-Gewitter der sich nur schwer von den Gasgriffen lösen wollenden, behandschuhten Hände verebbt war – und so hatten die Nachbarn auch gleich was davon.
    Und als die Maschinen, ob nun Roadster, Chopper, Streetfighter oder Reiseenduro, in Reih und Glied aufgebockt waren, glitt manch stolzer Blick über diese hinweg – war es für den einen oder anderen doch eine Liebe nach dem Motto: Bis dass der Rost euch scheidet.
    Das dänische Bikerpaar hatte sich nicht lumpen lassen. Für das leibliche Wohl war hinreichend gesorgt, sodass dem ultimativen, freien Biss in eine Currywurst und einem belebenden Schluck aus einer zischenden Bierdose nichts mehr im Wege stand.
    »Na, ihr beiden Süßen«, Frontmann Dirk war breit grinsend an Danny und Caro herangetreten, »habt ihr vorhin die Alten an der Ampel von Kruså bemerkt? Die glotzten ja in den Himmel, als würden sie im nächsten Moment eine Armada Rosinenbomber erwarten. Tz, Tz, da müssen wir wohl unsere Schalldämpfer aus dem Keller holen, was?« Dirk ließ sein wieherndes Lachen hören. »Na, und sonst, wann poltert ihr denn endlich?«, bemerkte der Frontmann angelegentlich, da Danny und Caro, jeder eine Grillwurst in der Hand, sich zärtlich aneinander schmiegten.
    »Poltern, wieso poltern, was meinst du damit, Dirk?«, stellte sich Danny unwissend.
    »Na, Polterabend, Mensch!«, erwiderte dieser gespielt empört.
    »Ach so, wenn du unsere bevorstehende Hochzeit meinst, da lass dich mal ruhig überraschen«, gab sich Dany geheimnisvoll und Caro ergänzte lächelnd: »Ist ja nicht mehr sooo lange hin damit.«
    »Na also, gebt mal rechtzeitig Bescheid, wie ihr euch das alles so denkt – ich meine«, Frontmann Dirk wies weit ausholend, mit der Bierdose in der Hand auf die anderen Biker, die sich inzwischen stärkend und lebhaft diskutierend über das kleine Grundstück verteilt hatten, »der Club sollte schon dabei sein, oder?«
    »Natürlich, Dirk, ist doch Ehrensache, überhaupt kein Thema. Mit den Eltern und so feiern wir sowieso mal extra im kleineren Kreis«, rückte Danny heraus, während Caro nickte.
    »Na, super, freu mich drauf, wird bestimmt saugeil!«, bekräftigte Dirk, »und übrigens, probiert mal die Schaschlik-Spieße, die sind echt lecker und wenn ihr Durst habt, seitlich im Schatten der Hütte, stehen die gekühlten Getränke und selbstredend neben dem Tuborg auch unser kerniges Flens – nichts fehlt!«
    Inzwischen hatte die Sonne die See tiefblau eingefärbt und durch die leichte Wellenbewegung schien es, als ob an ihrer Oberfläche Milliarden und Abermilliarden von Strasssteinen funkelten.
    »Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich auf unsere Hochzeit freue, Danny«, sagte Caro träumend und löste sich sacht aus dessen Umarmung.
    »Möchtest du ein Dessert?«
    »Klar gern.«
    »Rote Grütze mit Vanillesoße oder lieber die Waldfrüchte?«
    »Na, rote Grütze natürlich – Caro – kennst mich ja«, erwiderte der Freund
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher