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Tyrannenmord

Tyrannenmord

Titel: Tyrannenmord
Autoren: Roy Jensen
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Ausspannen, zum Erholen. Doch, Ben, den Namen finde ich richtig gut.«
    »Eh, Nina, da wären wir uns also schon mal einig?« Nina nickte und Ben strahlte.
    Am Mittwoch hielten sie das versprochene Gutachten in den Händen, das einen soliden Eindruck machte. Im beiliegenden Schreiben erklärte sich der Makler bereit, Ihnen definitiv einen Nachlass zu gewähren, der Ninas Forderung weitestgehend entgegenkam.
    So stimmte Nina, der natürlich an einer gemeinsamen Zukunft gelegen war, dem Kauf letzten Endes zu.

    Die nächsten zwei Jahre waren für das junge Paar erwartungsgemäß reichlich mit Stress angefüllt, welches neben seiner regulären Arbeit, sich um vieles andere zu kümmern hatte, was es vorher in der Gänze so nicht hatte absehen können.
    Und natürlich gab es Phasen von Frust, doch diese überwanden sie immer relativ schnell, denn ihr erstrebenswertes Ziel erschien greifbar nahe und es würde sicher alles gut werden. Und so kam es. Nach einer Übergangszeit, in der sich die Existenz des schönen Ausflugsziels mit den ausgezeichneten, geschmackvollen Speisen und dem professionellen, stets freundlichen Service herumgesprochen hatte, stieg die Gästezahl langsam aber kontinuierlich an.
    Im Wesentlichen gründete sich ihr Einkommen auf das Saisongeschäft, welches im Frühjahr begann und zum Altweibersommer hin ausklang. Im Herbst und Winter traten sie kürzer und öffneten ihr Café lediglich zu privaten Feiern und Anlässen. Nina kümmerte sich dann im Wesentlichen um das Wohl vereinzelter Gäste in den Ferienwohnungen und bearbeitete die in der Hochsaison liegengelassene Buchführung. Ben machte sich an Haus und Hof zu schaffen und erledigte Instandsetzungsarbeiten. Kurz bevor ihr Sohn Moritz zur Welt kam, heirateten die beiden. Ben und Nina Thams durchlebten neben allem Elternglück die Anfangsschwierigkeiten junger Paare, besonders wenn beide berufstätig waren. Es gab viel zu organisieren, aber immer wenn es die Zeit hergab, trug Nina ihren kleinen Moritz in einem Tragetuch herum, was er ganz offensichtlich genoss. Auch Beikoch, Küchenhilfen und Kellner waren Teil seiner großen Familie.
    Eine besondere Freundschaft entwickelte sich von Anfang an zu Raoul, ihren fest angestellten Kellner, der sich nicht zu schade war, nebenher ›Mädchen für alles‹ und auch Babysitter zu sein.
    Nina und Ben hatten trotz ihrer knappen Zeit das gemeinsame Ritual ihres wöchentlichen Strandspaziergangs eingehalten. Sie sprachen über weitere Pläne und wenn die beiden gelegentlich über den Verlauf ihres Lebens resümierten, mussten sie bilanzieren, dass ihre Existenz finanziell schon einige Male auf der Kippe stand. Um die erhoffte Konsolidierung zu erreichen, waren also weitere Anstrengungen vonnöten. Weil sie beide aber ihre Arbeit liebten, würde ihnen beizeiten schon die nötige Kraft zur Verfügung stehen, es allen kommenden Widrigkeiten zum Trotz zu schaffen. Da waren sie sich sicher.

3. Dunkle Wolken ziehen auf
    Nichts ist für einen Biker wohl schöner, wenn das Frühjahr mit den ersten warmen Tagen lockt und sich das ersehnte Ritual wiederholen konnte, die viel zu lang vermisste und über den Winter eingemottete Maschine erneut ans Licht zu holen. Auch Wartungsarbeiten würden in Vorfreude auf die Saison keineswegs als lästig empfunden, sondern durch pingeliges Putzen aller erdenklichen Teile genossen. Gemeinsam ausgeführt kam dies fast einem kleinen Fest gleich.
    So fanden sich denn jedes Frühjahr wieder aufs Neue gut ein Dutzend Mitglieder des privaten Motorrad-Clubs ›Sturmwind SC Flensburg‹ auf dem Hinterhof ihres Vorsitzenden Dirk Backens ein und machten bei angeregter Fachsimpelei ihre Maschinen startklar.
    Weil Uwe Mangelsen, ihr Kassenwart, bei Sonderborg dänische Freunde hatte, die dort ein Sommerhaus besaßen, sollte die erste Tour diesmal ins benachbarte Königreich gehen. Zum diesjährigen ›Anfahren‹ gesellte sich als weiterer Höhepunkt das gemeinsame Angrillen.
    Klar, dass am besagten Tag alle ohne Ausnahme dabei waren, und nicht allzu weit hinter der Grenze galt Annis Pølserbude für einen Hotdog im Stehen zu streifen als Kult. Und natürlich befand sich der Parkplatz, wie nicht anders zu erwarten, in einem schwarzen Zustand und rammelvoll – aber genau so und nicht anders sollte es sein. Und dass die ungezählt verzehrten Pølser womöglich mit einem Hauch Benzin gewürzt waren, störte hier keinen, denn wichtig war allein das Bad in der Menge von Gleichgesinnten und, dass
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