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Tyrannenmord

Tyrannenmord

Titel: Tyrannenmord
Autoren: Roy Jensen
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die gleichen Umstände wie damals, immer wieder begehen. War doch durch sie die Welt – wie sie meinte – von einem Ungeheuer befreit, das sich in lächerlicher Selbstüberschätzung als die Krone der Schöpfung empfand, aber das weiterhin nur Schaden über Mensch und Tier gebracht hätte.

    Beate Thomsen hatte tatsächlich kurz vor ihrem überhasteten Aufbruch eine SMS von Sven Bothe erhalten, denn ihr Handy war, nachdem sie verunfallt war, auf der Großer-Belt-Brücke von der dänischen Polizei sichergestellt worden. Sie gilt weiterhin als verschollen und auch von Sven Bothe hat man nie wieder etwas gehört. Gut möglich, dass er mit seinen Beziehungen zur Unterwelt und gefälschten Papieren eine neue Identität hat annehmen können.

    Hinz Henningsen hat von allen Beteiligten eigentlich die wenigstens Federn lassen müssen. So schlimm, wie er die mögliche Vergrämung des Wildes aus seinem Jagdrevier immer dargestellt hatte, ist es nie geworden. Und dass ihm auch noch seine lästige Nachbarin Erika Long quasi über Nacht abhanden gekommen ist, bedauert er natürlich nicht gerade. Ironie des Schicksals ist nur dabei, dass gerade Erika Long – wenn auch außerhalb des Gesetzes – wieder für halbwegs normale Verhältnisse in der Gegend gesorgt hat.

    Paul Schmidt, auf den natürlich schon neue Fälle warten, hat sich inzwischen zum gelegentlichen Ausspannen ein kleines, in ochsenblutrot, gestrichenes Holzhaus im südlichen Schonen gekauft. Er ist ledig geblieben und möchte das auch aufrechterhalten, denn er meint, eine weitere, feste Beziehung würde letzten Endes nur wieder scheitern, wobei sicherlich schon Einiges von vornherein seinem Beruf und Engagement geschuldet ist.

    Isabell Detleffsen ist nach wie vor mit dem Druckereibesitzer aus Flensburg verheiratet. Ihr Mann möchte gern, dass noch Kinder dazukommen und auch sie ist mittlerweile in dem Alter, wo sie sich diese Frage ernsthaft stellen muss, bevor der Zug schon rein aus biologischen Gründen abgefahren ist. Doch ist sie mit ihrem Beruf so verflochten, dass sie sich – auch nur zeitweise – ein Hausfrauen- und Mutterdasein eigentlich nicht vorstellen mag. An der materiellen Situation läge es nicht, denn ihr Mann verdient als Besitzer einer gut gehenden Druckerei genug, um ihnen ein mehr als auskömmliches Dasein an der Solitüde zu bieten. Nach außen schiebt Isabell ihre Entscheidung noch vor sich her, aber eigentlich hat sie sich in diesem Konflikt schon definitiv für ihren Beruf entschieden und es bleibt vorerst offen, ob ihr Mann dieses auf Dauer akzeptieren wird.

Chronik
    In der Rückschau ließ sich sagen, dass eigentlich erst der Tod des Kneipenwirtes Andy Thomsen und der dadurch bedingte Ausfall des Motomarktes und des Motorrad-Gottesdienstes Langballigau davor bewahrt hat, endgültig zu einem Mekka für Biker zu verkommen.
    Da Frau Thomsen spurlos verschwunden blieb, behielt sich die Gemeinde, die ihren Fehler nicht zu wiederholen gedachte, das Kauf- und Nutzungsrecht der Kneipe vor.
    Veränderungen, die greifen sollen, brauchen Zeit, aber nachdem die Gemeinde endlich verkehrspolitische Maßnahmen eingeleitet und den gesamten Ortskern zur Fußgänger- bzw. Verbotszone für Motorräder erklärt hatte, wurde die Gegend für Biker zunehmend uninteressanter.
    Es wurde allerdings schon gemunkelt, dass, da die meisten Biker natürlich nicht auf einen Ausflugsort an der Küste verzichten wollten, den sie direkt anfahren konnten, schon ein neues Objekt im Nachbarort Neukirchen ausgeguckt wurde. Ob sich das Geschehen dort allerdings so drastisch wiederholen würde wie in Langballig, blieb abzuwarten und hing sicher auch davon ab, ob in den Gemeinden die Bereitschaft wüchse, voneinander zu lernen.
    Was speziell die Langballiger Straße angeht, wird es, besonders zur warmen Jahreszeit, sicher weiterhin immer wieder durchgeknallte Biker geben, die die Landschaft kilometerweit mit ihrem Lärm kontaminieren. Damit werden die Anwohner auch in Zukunft zu leben haben, denn ordnungsregulierende Polizeikontrollen finden nicht statt und die Politik hüllt sich weiter in Schweigen.

Reinhard Pelte
    Inselroulette
    978-3-8392-4360-2
    »Eigentümlich und spannend wie das Leben auf den Inseln im hohen Norden!«

    Eine Frau wird vermisst. Von Beruf ist sie Fitnesscoach, ihr Arbeitsplatz ein Wellnesshotel auf Sylt. Kriminalrat Tomas Jung wird beauftragt, sie zu finden. Bald schon türmen sich Fragen auf. Warum vermisst sie nur der Manager des Hotels, aber
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