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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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Magnan, sorgen Sie dafür, daß der Evakuierungsplan abgeblasen wird. Äh – haben Sie übrigens herausgefunden, durch welche Technik der Antrieb der Qornt von unserem Abwehrsystem nicht entdeckt werden konnte?«
    »Nein, Sir. Das heißt ja, Sir.«
    »Nun? Reden Sie schon.«
    »Sie haben gar keinen unortbaren Antrieb. Die Qornt waren die ganze Zeit da. Unter der Erde.«
    »Unter der Erde? Was hatten sie da verloren?«
    »Sie hielten ihren Winterschlaf – zweihundert Jahre lang.«
    Draußen im Korridor kam Magnan zu Retief herüber, der sich gerade mit einem langen Kerl im Piloten-Coverall unterhielt.
    »Ich bin vollauf damit beschäftigt, die Einzelheiten meines – Ihres – neuen Rekrutierungssystems weiterzusenden, Retief«, sagte Magnan. »Ich schätze, Sie sollten in die Stadt fahren, um dem neuen Verpp-Konsul bei den Formalitäten zu helfen.«
    »Gut, Mr. Magnan. Sonst noch etwas?«
    Magnan hob die Augenbrauen. »Sie sind heute so merkwürdig umgänglich, Retief. Ich werde Ihnen ein Fahrzeug zur Verfügung stellen lassen ...«
    »Machen Sie sich keine Umstände, Mr. Magnan. Cy wird mich mitnehmen. Er war der Pilot, der uns nach Roolit I hinüberbrachte, wenn Sie sich noch entsinnen.«
    Magnan nickte kurz.
    »Ich komme nach, sobald ich ein paar dringende Anrufe erledigt habe, Mr. Retief«, rief der Pilot. Er ging weg. Magnans Blicke folgten ihm mißbilligend.
    »Ein bißchen vulgär, würde ich sagen. Ich nehme doch an, daß Sie mit Leuten seiner Art keine gesellschaftlichen Beziehungen pflegen?«
    »Nein, das kann man nicht sagen«, lächelte Retief. »Wir haben nur ein paar gemeinsame Damenbekanntschaften.«

 
    »Durch das unnachgiebige Eingreifen des CDT, des uneigennützigen Helfers aller Unterdrückten, sind mehr als einmal die kolonialistisch-imperialistisch ausgerichteten Ziele gewisser Staaten durchkreuzt worden.
    Auf Yalc trotzte Gesandter Barnshingle offen den Mächten der Tyrannei und bestätigte das geheiligte Prinzip des CDT: gleiches Recht für alle.«
    Bd. II, Spule 161,481 AE
    (AD 2942)
     
Der gläserne Tempel
     
    Retief schleuderte seine burgunderrote Nachmittagsausgehmütze quer durch das Büro und verfehlte nur knapp den Kleiderständer. Er stellte einen schweren Karton auf seinen Schreibtisch. Eine wohlgeformte Brünette mit einer leichten Stupsnase erschien in der Verbindungstür zum nächsten Büro.
    »Miß Braswell«, rief er, bevor sie zu Wort kommen konnte, »ich habe zwei herrliche Halbliter-Weingläser erstanden, die ich jetzt testen möchte. Haben Sie Lust mitzumachen?«
    Sie legte die Finger auf die Lippen und warf einen vielsagenden Blick nach dem inneren Büro. Ein hageres, aufgeregtes Gesicht tauchte hinter ihrer Schulter auf.
    »Retief!« platzte Generalkonsul Magnan heraus. »Ich bin mit meiner Weisheit am Ende. Wie kommt es nur, daß Sie jedes Mal fort sind, wenn uns eine Katastrophe trifft?«
    »Lediglich eine Sache der Einteilung«, meinte Retief besänftigend und streifte das Papier von dem Karton. Er wickelte einen tulpenförmigen Becher aus, der aus Spiralen von edelsteinfarbenem Glas gemacht zu sein schien. Als er ihn ans Licht hielt, bildeten die vielen Spiralen ein wundervoll verschlungenes Muster.
    »Schön, was? Frisch geblasen.«
    Magnans Gesichtsfarbe über dem weiten, steifen Plastikkragen tönte sich rosa. »Während Sie im Basar herumstrolchen«, fauchte er, »muß ich allein mit allem Unheil fertig werden. Ich würde vorschlagen, Sie legen Ihren Glaskram einmal auf die Seite, denn ich berufe in zwei Minuten eine Sondersitzung des Stabes ein.«
    »Das gilt für Sie, Miß Braswell und mich, da der Rest des Stabes die Krater besichtigt.«
    »Nur für Sie und mich.« Magnan wischte sich die Stirn mit einem riesigen Taschentuch ab. »Es geht um hohe Dinge.«
    »Fein, dann nehme ich den Rest des Nachmittags frei und sehe mir die Festlichkeiten an.« Miß Braswell blinzelte Retief zu, streckte dem Generalkonsul die Zunge heraus, als er nicht hersah, und war fort.
    Retief holte sich eine Flasche aus seiner Schreibtischschublade und folgte Magnan in das innere Büro. Der Ältere zerrte an seinem steifen Kragen. Auf seinem Hals standen Schweißtropfen.
    »Warum konnte das nicht warten, bis Gesandter Barnshingle zurück ist«, jammerte er. »Er sollte schon seit gestern wieder da sein. Ich habe versucht, mit ihm Verbindung aufzunehmen, aber vergeblich. Dieses primitive Teleschirm-System auf Yalc ...« Er unterbrach sich. »Retief, verschieben Sie bitte Ihr Saufen bis
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