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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen
Autoren: Kenneth Bulmer
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haben?«
    »Ich weiß nicht.« Wieder schickte er seinen Funkspruch aus. Seine Stimme war heiser. »Ich kann es nur versuchen.«
    Er sagte ihnen nicht, daß die Cochrane möglicherweise schon wieder fort war. Er hatte keine Ahnung, wieviel Zeit verstrichen war. Vielleicht war Commander Goodwright weitergeflogen und trauerte nun um seinen Captain und besten Freund. »Nein«, sagte er wild, »nein. Bitte, Goody! Du mußt die Dämonen – die Samianer – davon abbringen, uns zu ersäufen. Du mußt!«
    Das Dach wurde weggerissen. Grelle, schmerzende Lichtstrahlen stachen herunter. Seine Augen tränten. Della schrie auf. Simon preßte die Hände vor seine gemarterten Augen.
    Der Lärm wurde unerträglich. Wasserstoffbomben und Vulkane schienen sich zu einer höllischen Symphonie zu vereinigen. Die kleinen armseligen Menschen wurden wie von einem Taifun durcheinandergewirbelt und kauerten sich in Mulden und Nischen.
    Da oben war nichts. Tait blickte nach oben. Etwas von der Angst Steads war in ihm geblieben. Weit weg schien ein freundlicher blauer Himmel mit rosigen freundlichen Wolken.
    Simon nahm seine Hände von den Augen, sah auf – und schrie. Er fiel zu Boden und wand sich schreiend. Tait konnte nichts für den alten Wissenschaftler tun, den die Dachlosigkeits-Hysterie erfaßt hatte. Della klammerte sich an ihn.
    »Mach die Augen zu«, brüllte er sie an. Dann hielt er wieder das Mikrophon an die Lippen und gellte seine Botschaft hinein.
    »Haltet sie auf, Cochrane – sie haben uns ausgegraben. Sie werden uns niedertrampeln. Um Himmels willen, haltet sie auf!«
    Gegen die zarten Wolken, die den Bewohnern der Unterwelt so entsetzlich erschienen, bewegte sich ein Schatten. Erbarmungslos dem Licht des Tages ausgesetzt, flüchteten Männer und Frauen, stürzten zu Boden, wimmelten wie Ameisen, deren Haufen durch den Stock eines mutwilligen Kindes zerstört wurde.
    Und der Monsterschatten erhob sich – immer höher. »Mein Gott«, flüsterte Tait. »Ist der groß!«
    Er lag flach auf den Boden hingepreßt, einen Arm um Della gelegt, in der Hand das Funkgerät. Er funkte verzweifelt und zusammenhanglos seine Hilfeschreie in den Äther. Der Tarnumhang legte sich schützend um ihn. Aber auch ihn verwirrte das Licht, die Chromatophoren stellten sich nur langsam um. Auch er fühlte sich nackt in dem ungreifbaren Nichts.
    Mit schmerzenden Muskeln lag Stead da, als er plötzlich die breite Metallfläche auf sich zukommen sah. Die verdrängten Luftströme wirbelten ihm um die Ohren. Ein kurzer Ruck. Das Metall hob sich. Er lag ausgestreckt auf der Fläche.
    »Der Dämon hat uns«, schrie er ins Mikrophon. »Er hat uns auf seine Schaufel genommen. Cochrane , habt Mitleid mit uns! Sagt ihnen ...«
    Tiefe Schwärze umfing ihn. Sie verschlang ihn. An seine Schläfe krachte etwas Hartes ...
    Tait wachte in einem Krankenbett auf der Cochrane auf.
    Er lag zwischen duftenden Bettdecken und kostete das wohlige Gefühl aus, wieder daheim zu sein.
    Der gute Doc Hejaz hatte sicher Überstunden gemacht.
    Eine plötzliche raschelnde Bewegung ließ ihn aufschauen. Sein Tarnumhang lag noch immer neben ihm, vermutlich noch an den beiden Bändern im Nacken befestigt. Der gute alte Doc hatte sicher Augen gemacht. Aber er war ein kluger Arzt, und deshalb hatte er den Umhang an seiner Stelle gelassen, bis der Captain erwachte.
    Es war schön, einfach dazuliegen und über die vergangenen Geschehnisse nachzudenken. Jetzt konnte er nichts mehr ändern. Ein Blick hatte ihm Dellas rote Locken auf dem fassen des nächsten Betts gezeigt. Hm, sie hatte vermutlich keine Ahnung von den Regeln auf Raumschiffen.
    Er dachte an ihre Versuche, sein Gedächtnis wieder zurückzubringen. Sie hatte richtig gehandelt. Sex war der Hauptfaktor im Rassenbewußtsein eines Menschen. Wenn er nicht den Balken auf den Kopf bekommen hätte ... Und sie hätte ihm dann die Ausrüstung gezeigt, die Thorburn bei ihm gefunden hatte.
    Thorburn. Die Wildbeuter. Honey.
    Wie war es ihnen ergangen? Fluchend erhob sich der Captain der Cochrane aus seinem Bett und drückte den Rufknopf.
    Die Schwester brachte Doktor Hejaz gleich mit. Hejaz, ein runder kleiner Mann mit strengem Mund, weichen fraulichen Händen, denen man die Kraft nicht ansah und einem ungeheuren Wissen vom Innenleben der Menschen, das er auf seinen langen Raumfahrten gewonnen hatte – Hejaz setzte sich ruhig an Taits Bett.
    »Nun, Captain. Wollen Sie sich wieder in die Unterwelt von Samia stürzen?«
    »Buh.« Captain
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