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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen
Autoren: Kenneth Bulmer
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nicht allein.«
    Er starrte sie verwundert an. Das war nicht mehr die praktische Wissenschaftlerin. Ihr Atem ging heftig. Ihre Augen hatten sich geweitet.
    »Ich lasse dich nicht allein, Della. Aber dieses Erdbeben ... die Decke könnte einstürzen.«
    »Vielleicht stürzt das Dach der ganzen Welt ein. Wohin sollten wir dann fliehen?«
    »Nun – in die Außenwelt vielleicht.«
    »Du hast gesagt, daß du nie in der Außenwelt warst, die dir Thorburn beschrieben hat. Unser Volk könnte die Außenwelt nicht ertragen – noch nicht, Stead. Die Leute würden alle hysterisch werden.«
    Stead mußte an das grelle Licht denken. Er schob den Gedanken daran hastig beiseite.
    Der Raum erzitterte jetzt unter regelmäßigen dröhnenden Schlägen. Zwischen jedem Schlag war etwa fünf Minuten Pause. Dann rieselte wieder der Verputz von der Decke. Allmählich befand sich kein Ding mehr an seiner Stelle.
    »Dahinter steckt Intelligenz.« Stead erhob sich. Aber Della ließ ihn nicht los. Sie legte ihre Hände um seinen Hals und barg den Kopf an seiner Brust. »Intelligenz – das heißt ...«
    »Dämonen!« rief Della erstickt. Sie zitterte am ganzen Körper. Die entsetzliche Furcht in ihr steigerte sich mit jeder Sekunde.
    »Della!« Stead hob sanft ihr Kinn hoch und sah sie an. Sie weinte nicht. Aber auf dem schönen Gesicht stand nackte Angst. »Della!« sagte er wieder leise und verwundert.
    »Ich habe Angst, Stead. Dämonen – es gibt sie wirklich! Und sie graben zu uns in die Tiefe – sie wollen uns ausheben wie Ratten. Ach Stead, ich fürchte mich! «
    Auch in Stead stieg Panik auf. Er bekämpfte sie gewaltsam. Nur um irgend etwas zu tun, um sich einen Augenblick lang irgendwie zu beschäftigen, streckte er die freie Hand aus und schaltete den Radioapparat ein. Della ließ ihn nicht los.
    »Vielleicht hören wir etwas Neues ...«
    Wieder ein Donnern, das den ganzen Raum schüttelte. »... Hilfsmaßnahmen. Freiwillige zum Abstützen von Dächern, Schuttaufräumen und Kabelflicken. Jeder Mann wird dringend benötigt. Der Kapitän ist dennoch zuversichtlich. Der Unsterbliche stellt uns auf die Probe. Wir müssen uns bewähren.«
    Der Sprecher leierte weiter. Er berichtete von Felseneinstürzen, Erdrutschen. Das erkläre wohl die entsetzlichen Geräusche, die die Bewohner Arkons so in Furcht versetzten.
    Della klammerte sich an Stead. Das Dach stürzte über ihnen zusammen.
    Durch die Staubwolken, die ihm in der Kehle kratzten und ihm fast die Sicht nahmen, erkannte Stead, daß er neben Della lag. Der Diwan war unter ihnen zusammengebrochen. Sie lag da und atmete ruhig. Ihre Augen waren weit geöffnet, und um den Mund stand ein schmerzliches Lächeln.
    »So war es nicht vorgesehen«, flüsterte sie. »Aber ...«
    Die Arme um seinen Nacken wurden weich und sanft.
    Aus ihren Augen war die Furcht verschwunden. Einen Augenblick lang erinnerte er sich an Belle. Und dann berührten seine Lippen Dellas Lippen.
    Er warf den Kopf zurück und holte tief Luft. Della lag neben ihm. Jetzt hatte er den Schlüssel zu dem Geheimnis in der Hand, das ihn so oft erregt hatte.
    »Ach, Stead.« Della schluchzte. Ihre Arme preßten ihn mit wilder Kraft an sich.
    Der Radiosprecher leierte weiter. »Schwere Verluste in allen Gehegen. Kochendes Wasser dringt herein. Ebenso Giftgas in einem bisher nie erlebten Ausmaß. Der Unsterbliche stehe uns bei. Das kochende Wasser – es kommt herein – es – aahh!«
    Stead hörte nicht zu. Sein Wesen verschmolz mit Della, helle Lichter durchzuckten ihn, Musik ...
    Ein Balken löste sich von der gesprungenen Decke und streifte seinen Hinterkopf.
    Das Wunder war erloschen. Eine tiefe, wirbelnde Dunkelheit stieß ihn ins Nichts.

 
15
     
    Captain Winslow Tait vom Terranischen Erkundungskorps öffnete die Augen und sah sich um.
    Sein Kopf schmerzte. Alles war dunkel und staubig. In seinen Ohren dröhnte ein widerlicher Lärm. War er in der Hölle? Daß aber auch dieser verdammte Generator genau in dem Augenblick Scherereien machen mußte, in dem er die Leute von Samia mit den terranischen Errungenschaften beeindrucken wollte. Die Samianer waren ein »großes« Volk – zwar hatte Tait in der Galaxis auch schon größere entdeckt –, und es sah nun aus, als hätte er eine etwas verunglückte Vorstellung gegeben. Er war also mit seinem einsitzigen Aufklärer abgestürzt. Pech.
    Aber wie, zum Teufel, kam er denn hierher? Er sah sich um und fuhr zurück, als hätte er ein heißes Auspuffrohr angefaßt.
    Neben ihm lag
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