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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen
Autoren: Kenneth Bulmer
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an ihn. Er löste sich von seinen Gedanken. Wieder stürzte ein Teil des Daches ein. Die Samianer taten, was die Erdenmenschen auch getan hätten, wenn sie sich von einer Ungezieferplage befreiten. Kochendes Wasser ... Gift ... hebt die verfluchten Biester aus.
    Plötzlich stand ihm die ganze Lage klar vor Augen. Er wurde von Entsetzen geschüttelt.
    Seine Finger gruben sich in Dellas Schulter. »Della – ich habe mein Gedächtnis wieder. Ich weiß, wer ich bin.«
    »Ach, Stead – das ist wundervoll – aber – aber es ist zu spät. Simon hat recht. Das ist unser Ende.«
    Er schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Noch gibt es eine Chance. Mein Funkgerät ... Du hast erwähnt, daß ich ein paar Sachen bei mir hatte. Wo ist mein Funkgerät?«
    »Belle ...«
    »Belle – ja, natürlich, die Radioexpertin. Wir müssen sie finden. Ich muß mit meinem Schiff sprechen!«
    Das erdrückende, überwältigende Gefühl, daß er hier lebendigen Leibes in einen Sarg genagelt wurde, stieg auf und würgte ihn. Die Dunkelheit, die schreienden Menschen, das Blubbern des heißen Wassers und das Dröhnen, das Dröhnen. Er mußte es zum Schweigen bringen. Er mußte.
    »Schiff?« fragte Della. »Schiff?«
    »Du weißt nicht, was das ist. Etwas, womit deine Vorfahren vor Tausenden von Jahren auf diesen Planeten kamen. Vermutlich Ark oder Arche genannt. Das ist der übliche Name für Schiffe, die mit Kolonisten an Bord auf die lange Reise gehen.« Er lächelte auf sie herunter. Allmählich gewann sein gesunder Menschenverstand die Oberhand. »In einer Sache hattest du vermutlich recht, Della. Das Reich von Arkon stammt direkt von der Ark ab.«
    »Ich – ich verstehe nicht. Was können wir tun, Stead?«
    »Such Belle und mein Funkgerät. Schnell! Komm mit.«
    Sie kämpften sich durch die Menschenansammlung hindurch, wichen Felsstürzen aus, vermieden gefährlich herabhängende Dächer. Auf sie rieselte Staub und Mörtel herab. Aber wenigstens kochte das Wasser nicht mehr. Während es durch die von Menschenhand geschaffenen Kanäle in die Erde versickerte, kühlte es sich ab. Aber es tropfte unaufhörlich in die Tiefe.
    »Der Kapitän und seine Mannschaft werden bald heraufkommen müssen«, meinte er und zog sie mit sich.
    Belles Labor war nicht weit entfernt. Es war zusammengefallen. Sie arbeiteten sich durch Schuttberge. Irgendwie hatte sich Simon nicht abschütteln lassen. Belle erhob sich aschgrau, zerzaust und schluchzend aus den Trümmern.
    »Belle«, schrie Tait sie brutal an. »Wo ist mein Funkgerät?«
    Sie verstand ihn nicht, sondern stand nur mit offenem Mund da und zitterte.
    Simon, der nur wußte, daß Stead sie irgendwie retten konnte, begann die Trümmer wegzuräumen. Das Gerät stand auf einem Regal, mit der Oberseite nach unten. Eifrig untersuchte Tait die Apparatur. Als er das zerbrochene Gehäuse entdeckte, fühlte er einen schmerzhaften Stich. Das war das Ende. Doch bei näherer Untersuchung merkte er, daß nur die Empfangskabel gerissen waren. Der Sender war wie durch ein Wunder unbeschädigt geblieben.
    Als er den Wählschalter drehte, zitterten seine Finger nicht mehr. Er begann seinen Funkspruch, die eine Hand dicht am Mikrophon.
    »Ich rufe Cochrane , ich rufe Cochrane! Captain Tait an Cochrane , Captain Tait an Cochrane! Hört gut zu, ich kann euch nicht empfangen, wiederhole, ich kann euch nicht empfangen, wiederhole, kann euch nicht empfangen.«
    »Um Himmels willen, was soll das für eine Sprache sein«, hörte er Simon neben sich sagen.
    »Ich bin auf Samia. Versucht zu orten, wo ich mich befinde. Sagt den Samianern, sie sollen aufhören, die Ratten auszuheben.« Immer wieder sagte er diese Sätze, während die Erde dröhnte, und der Staub Nase und Augen verklebte.
    Schließlich hielt er inne. »Ich hoffe, sie haben mich gehört. Denn es ist keine leichte Aufgabe, das richtige Haus herauszusuchen.«
    Simon und Della starrten ihn wortlos an.
    »Ja, die Dämonen sind ein freundliches, friedliches Volk. Und ich – ich habe einen von ihnen ins Auge geschossen. Gott soll mir verzeihen.«
    »Die Dämonen – freundlich«, keuchte Simon. »Du bist wahnsinnig geworden, Stead – dieser ganze Schrecken war zuviel für dich.«
    »Nein, die Dämonen sind ein harmloses Volk – jawohl, die Dämonen. Du bist auch friedlich, Simon, aber du würdest ohne Zögern eine Ratte töten, weil du weißt, daß sie dir viel Schaden zufügen kann.«
    »Ich – ich verstehe«, flüsterte Della. »Wirst du Erfolg mit – mit diesem Ding
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