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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen
Autoren: Harry Harrison
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veranlassen, daß das Raumschiff sofort unter Quarantäne gestellt und versiegelt wird. Seine Außenfläche muß sterilisiert werden. Niemand darf sich dem Schiff nähern, bis wir herausgefunden haben, um was für eine Krankheit es sich handelt.«
    »Bringen Sie den Mann ins Hospital«, sagte Dr. McKay. »Alle Patienten aus der Quarantänestation sind in andere Krankenhäuser verlegt worden.«
    »Soll ich schon mit der Behandlung des Patienten beginnen?«
    »Ja. Unsere Erfahrung hat gelehrt, daß die normale Kreislaufstützung keinen Schaden anrichten kann. Selbst wenn es sich um eine unbekannte Krankheit handelt, kann sie den Körper des Patienten nur auf einer begrenzten Anzahl von Wegen angreifen. Ich würde Antipyrinacetylsalicylat vorschlagen, dazu ein auf breiter Basis wirkendes Antibiotikum.«
    »Megacillin?«
    »Gut.«
    »Wir fahren in wenigen Minuten los.«
    Nita bereitete schon die Injektionen vor, als er auflegte. Sam gab sie dem Kranken. Sam fuhr die Ambulanz mit offenstehender Tür im Rückwärtsgang heran. Als er die Trage herausrollte, erschienen die ersten Senkrechtstarter. Sie mußten schon während des Telefongespräches unterwegs gewesen sein und hatten nur auf die Anweisungen von der Weltgesundheitsbehörde gewartet. Es waren zwei Jets, die das Raumschiff langsam umkreisten und dann hinter ihm verschwanden. Ein dröhnendes Tosen erklang, dunkle schwarze Rauchwolken stiegen auf.
    »Was geschieht dort?« fragte Nita.
    »Flammenwerfer. Sie werden jeden Zoll des Schiffes und den Boden ringsum erfassen. Es darf keine Sicherheitsmaßnahme versäumt werden, damit sich die Krankheit nicht ausbreitet.«
    Als Sam sich umwandte, um die Wagentür zu schließen, sah er einen Star, der am Boden kauerte und vergeblich seine Schwingen zu entfalten suchte. Menschen waren nicht die einzigen Wesen, die bei der Landung der »Perikles« zu Schaden gekommen waren.
    Der Vogel mußte durch die herumsirrenden Trümmer getroffen worden sein. Sam entdeckte einen zweiten Star, der mit offenem Schnabel auf der Seite lag und kein Lebenszeichen mehr von sich gab.

 
3
     
    Killer übertraf sich selbst. Er wußte, daß die Chancen des Patienten um so größer waren, je schneller er ins Hospital kam, wo alle Hilfsmittel zur Verfügung standen. Die Turbine der Ambulanz heulte auf, und Killer erkannte, daß die Polizei ihm einen Weg offenhielt, der direkt auf die Schnellstraße führte, deren gesamter Verkehr umgeleitet worden war. Als die Nadel des Fahrtmessers auf 100 sprang, schaltete Killer den Overdrive ein und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Polizeihubschrauber begleiteten ihn auf beiden Seiten, ein anderer Helikopter reihte sich ein. Die Sonne reflektierte von einem Seitenfenster, aus dem das Objektiv einer Kamera ragte. Killer wußte, daß die Szene über das Fernsehen in die ganze Welt hinausgetragen wurde.
    Im rückwärtigen Teil der Ambulanz verglomm langsam das Lebensflämmchen des Raumfahrers. Das Antipyretikum hatte die Temperatur herabgedrückt, aber der Puls flatterte und wurde zusehends schwächer. Sam richtete das UV-Licht auf die Brust des Patienten, aber die stark vorgeschrittene Furunkulose machte ein Erkennen der dort eingravierten Daten unmöglich.
    »Können wir nicht mehr für ihn tun?« fragte Nita hilflos.
    »Nicht im Augenblick. Wir haben alles in unseren Kräften Stehende getan. Wir müssen warten, bis wir Näheres über die Erkrankung wissen.« Sam sah die sorgenvolle Miene des Mädchens, das gequält die Hände rang. »Warten Sie, wir können doch etwas tun. Und Sie können es besser als ich. Die pathologische Abteilung wird Blut- und Sputumproben brauchen, Sie können auch die mikroskopischen Präparate schon vorbereiten.«
    »Natürlich, wenn ich es jetzt tue, geht im Hospital keine Zeit verloren.« Mit automatischer Schnelligkeit und Präzision legte sie die Dinge zurecht, die sie brauchte. Sam traf keine Anstalten, ihr dabei zu helfen. Beschäftigung war die beste Therapie für das Mädchen. Er lehnte sich auf seinem Sitz zurück und paßte sich dem Schwanken der dahinjagenden Ambulanz an. Die einzigen Geräusche in dem abgeschlossenen rückwärtigen Teil des Wagens waren das keuchende Atmen des Patienten und das Summen der Luftfilter.
    Als Nita ihre Arbeit beendet hatte, zog Sam das Sauerstoffzelt über die Trage, befestigte es sorgfältig und schraubte einen Filter über die Ausatmungsdüse.
    »Das verringert die Gefahr einer Ansteckung, und die gesteigerte Sauerstoffzufuhr wird sein
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