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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen
Autoren: Harry Harrison
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nichts machen, bis wir einen klaren Befehl von der Gesundheitsbehörde haben. Inzwischen wollen wir für ihn tun, was in unserer Macht steht. Versuchen Sie nicht, den Arm zu richten, legen Sie ihm aber eine Schiene an. Ich sehe mir inzwischen das Schiff an. Ziehen Sie die Isolierhandschuhe an, bevor Sie ihn weiter berühren. Ich tue dasselbe, bevor ich die Leiter hinaufsteige.«
    Die Handschuhe, die bis an den Ellbogen reichten, waren aus sehr starkem Plastikgewebe. Sam und Nita schlüpften hinein, dann schob sich Sam die Filterstöpsel in die Nasenlöcher. Er warf sich den Riemen der Bereitschaftstasche über die Schulter und stieg die Leiter hinauf. Als er die kreisrunde Tür passiert hatte, fand er sich in einem Raum, der so lang wie breit und hoch war, und dessen Wände aus Metall bestanden. Am andern Ende des Raumes befand sich eine große Tür, neben der ein Telefon angebracht war. Es handelte sich offensichtlich um eine Luftschleuse, von der die zweite Tür in das Innere des Raumschiffes führte. Nichts geschah, als Sam den auf einem kleinen Schaltbrett angebrachten Knopf mit der Aufschrift »Öffnen« drückte. Die Tür blieb geschlossen, die Kontrollorgane schienen ausgefallen zu sein. Auch auf das Drücken der andern Knöpfe zeigte sich keine Reaktion.
    Sam ging zum Telefon und fand eine Liste mit Nummern, die über dem Kontrollschirm angebracht war. Eine Glocke erklang, als er 211, die Nummer des Kontrollraumes, wählte, und der Schirm erwachte zum Leben.
    »Hallo, ist dort jemand? Ich spreche aus der Luftschleuse.«
    Eine leere Beschleunigungscouch füllte fast den ganzen Schirm, dahinter waren Gestelle mit Instrumenten zu erkennen. Sams Frage blieb unbeantwortet, er sah keine Bewegung auf dem Schirm. Als nächstes rief er den Maschinenraum an, aber auch hier blieb sein Ruf unbeantwortet. Dann ging er methodisch alle auf dem Verzeichnis angegebenen Nummern durch. Nacheinander hörte er das Echo seiner Stimme in allen Räumen des Schiffes, ohne eine Antwort zu bekommen. Die Räume waren leer, der kranke Mann mußte sich allein in dem Raumschiff befunden haben.
    Als Sam über die Leiter herabstieg, sah er, daß weitere Fahrzeuge gekommen waren, aber den Abstand hielten. Ein Polizist entstieg einem der Wagen, zugleich erscholl eine Stimme aus dem Lautsprecher:
    »Dr. Bertolli, Ihr Hospital möchte mit Ihnen sprechen. Der Beamte bringt Ihnen ein tragbares Telefon entgegen. Bitte melden Sie sich.«
    Sam gab durch eine Geste zu verstehen, daß er die Meldung gehört hatte. Er setzte seine Instrumententasche ab und griff nach dem Hörer des Telefons, das auf halber Entfernung zwischen dem Raumschiff und den Wagen abgestellt worden war.
    »Wie geht es dem Kranken, Nita?« fragte er.
    »Nicht gut. Der Puls wird schwächer, die Atmung noch flacher, und die Temperatur ist immer noch hoch. Meinen Sie, man sollte ihm Antipyretika oder Antibiotika geben?«
    »Lassen Sie mich erst mit dem Hospital sprechen.«
    Sam schaltete das Gerät ein, die beiden Bilder einer Konferenzschaltung blickten ihm von dem Schirm entgegen. Auf der einen Hälfte sah er einen untersetzten grauhaarigen Mann, dem er noch nie begegnet war. Auf der andern Hälfte erkannte er das besorgte Gesicht Dr. McKays, des Leiters des Instituts für Tropenkrankheiten und Leiter des Teams, das die Therapie für die Behandlung der Topholmschen Krankheit entwickelt hatte.
    »Wir haben von dem Mann aus dem Raumschiff gehört, Dr. Bertolli«, sagte McKay. »Dies ist Professor Chabel vom Weltgesundheitsamt. Können wir bitte den Patienten sehen.«
    »Natürlich, Doktor.« Sam hielt den Hörer so, daß die Sprechmuschel auf den Kranken gerichtet war. Zugleich las er die Werte von dem Körperfunktionsmeßgerät ab und berichtete, was er im Raumschiff gefunden hatte.
    »Sind Sie sicher, daß niemand mehr im Schiff ist?« fragte Chabel.
    »Keineswegs, denn ich konnte nicht ins Innere vordringen. Aber ich habe jede Abteilung, die Telefon hat, angerufen, ohne jemanden zu sehen oder von jemand zu hören.«
    »Sie sagten, daß Sie die Luftschleuse noch betätigen konnten.«
    »Die Kontrollorgane waren ohne Strom, sie müssen außer Betrieb gesetzt sein.«
    »Das genügt mir«, sagte Chabel, der zu einem Entschluß gekommen war. »Die Kontrollorgane arbeiteten, als der Mann das Schiff verließ. Also muß er sie selbst außer Betrieb gesetzt haben. Das und seine Warnung über Krankheit im Schiff gibt mir genügend Handhabe, meine Entscheidung zu treffen. Ich werde
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