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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen
Autoren: Harry Harrison
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müssen. Wir hatten schon gefürchtet, daß die Aufregung zuviel für ihn – nun, er hat sich mächtig dafür ins Zeug gelegt, daß Ihnen die Erlaubnis zum Verlassen der ›Perikles‹ gegeben wurde.« Perkins wandte sich der Tür zu, Spritze und Kapsel behutsam zwischen den Händen. An der Tür wandte er sich noch einmal um. »Hören Sie, Sam ... danke!« Er eilte hinaus.
    Nita schlief fest, und Sam wusch sich die Farbe von Gesicht und Händen, als der General wieder erschien.
    »Sie haben fünf Minuten Zeit«, sagte er. »Dr. Yasumura hat vom Schiff aus angerufen. Er möchte, daß wir sofort hinauskommen. Für heute hatte ich die Nase voll von der Polizei, also habe ich mir selbst das Transportmittel beschafft. Es ist bereits unterwegs. Und wie steht es bei Ihnen? Glauben Sie, daß wir es schaffen werden?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Sam, während er seine Haut frottierte. »Was der Jovianer uns gab, war tatsächlich das Heilmittel – Sie haben ja mitangesehen, wie es auf Nita wirkte. Aber das Serum in der Kapsel reicht nur aus, um vielleicht fünfzig Kranke zu retten, und es muß bis jetzt wenigstens fünfzigtausend Fälle geben. Jetzt hängt alles vom Laborteam ab. Können sie das Serum analysieren und in seiner genauen chemischen Zusammensetzung nachbilden, so dürfte die Seuche besiegt sein. Hoffen wir, daß sie dazu imstande sind.«
    »Wie stehen die Chancen?«
    »Das kann niemand sagen. Vielleicht eine Milliarde zu eins. Wir können nur warten und die Daumen drücken. Und zur ›Perikles‹ zurückkehren, um vielleicht doch noch durch die Unterhaltung mit dem Jovianer klüger zu werden. Sagte Stanley, warum er uns draußen haben wollte?«
    »Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Mir ist nur übermittelt worden, daß wir uns gleich auf den Weg machen sollen.«
    Als sie auf den Hubschrauberlandeplatz hinaustraten, sah Sam zu seiner Überraschung, daß es schon hell wurde. Die letzten Sterne verschwanden im Westen, und der Himmel sah reingewaschen aus wie nach jedem Regen. Das Dröhnen schwerer Motoren drang von Süden an ihr Ohr. Es steigerte sich zum tosenden Gebrüll, als fünf schwere Flugzeuge über ihnen zu kreisen begannen. Eines von ihnen ließ sich senkrecht auf die Plattform hinab, auf der die beiden Männer warteten.
    »Als Sie Beförderungsmittel sagten, dachte ich, Sie meinten einen Hubschrauber«, sagte Sam schreiend, um den Lärm der Motoren zu übertönen. »Diese Senkrechtstarter haben eigentlich keine Erlaubnis, hier zu landen.«
    »Ich weiß«, lächelte Hackmesser Burke. »Manchmal hat es doch seine Vorteile, General zu sein. Wenn ich an die unfreundlichen Polizisten auf dem Flugplatz denke – nun, jeder versucht auf seine Art, den andern zu beeindrucken.«
    Seine letzten Worte gingen fast im Dröhnen der Motoren unter, als das Flugzeug sich weich auf sein Landegestell setzte. Die Motoren wurden gedrosselt, das Cockpit öffnete sich, und der Pilot lehnte sich hinaus. »Mir wurde gesagt, Sie brauchten dies, Sir«, sagte er und händigte General Burke das Koppel mit der langläufigen Pistole aus.
    »Jetzt fühle ich mich wohler in meiner Haut«, sagte Burke und legte das Koppel um, bevor er in das Flugzeug stieg.
    Sam folgte ihm. Es war eng für drei Personen in der Kanzel, aber sobald das Dach geschlossen war, hob sich die Maschine senkrecht in die Luft. Die andern Maschinen schlossen auf, während das Flugzeug noch im Steigflug war. Dann ging es in den Horizontalflug über, und der Pilot legte die Maschine auf Ostkurs, dem Kennedy-Flugplatz entgegen. Sie umkreisten den ragenden Rumpf der »Perikles« zweimal, bevor das Flugzeug zu seinen Füßen aufsetze. Diesmal waren die forschenden Blicke der Polizisten nicht so drohend, als sie durch die Gasse im Stacheldrahtverhau gingen. Eine Landetreppe war unterhalb der Luftschleuse an die »Perikles« gefahren worden.
    »Hat jemand das Schiff betreten?« fragte Burke die beiden Polizisten, die am Fuß der Treppe standen, grimmig.
    »Nein, Sir – wir hatten Befehl ...«
    »Gut. Sie achten weiterhin darauf, daß kein Unbefugter das Schiff betritt.«
    Er eilte an den beiden Uniformierten vorüber, ehe er erfuhr, welche Befehle sie erhalten hatten, und stieg die Metalltreppe hinauf. Sam folgte ihm durch die Luftschleuse in den Fahrstuhl.
    Stanley Yasumura hatte es sich auf dem tiefen Sitz des Kapitäns auf der Kommandobrücke bequem gemacht und winkte ihnen zu, als sie den Kontrollraum betraten.
    »Die Antwort auf alle Fragen ist da«, sagte er.
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