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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen
Autoren: Harry Harrison
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ich lüge ihn an?«
    Das Rufsignal ertönte, aber es war Eddi Perkins und nicht Dr. McKay, der auf dem Bildschirm erschien.
    »Sie!« stieß er wütend hervor. »Haben Sie uns noch nicht genug Scherereien gemacht? Ich habe gehört, was Sie sich auf dem Flugplatz geleistet haben – Sie müssen den Verstand verloren haben ...«
    »Eddi!« unterbrach ihn Sam. »Seien Sie ruhig und hören Sie mir zu. Ich will mich nicht länger mit Ihnen streiten. Ich biete Ihnen die einmalige Chance, wenigstens einige der Fehler, die Sie in Ihrem Leben begangen haben, gutzumachen. Helfen Sie mir jetzt, und die Waffen ruhen zwischen uns. Ich muß mit Dr. McKay sprechen. General Burke wird Ihnen erklären warum. General Burke von der Armee der vereinten Nationen – Sie kennen ihn und können ihm Glauben schenken.«
    »Die Lage ist sehr einfach, Dr. Perkins. Wir befinden uns in der ›Perikles‹ und sind der Ursache der Randschen Krankheit auf die Spur gekommen. Dr. Bertolli hat das Serum, mit dem sie geheilt werden kann. Wir müssen das Schiff verlassen und auf dem schnellsten Wege zum Bellevue Hospital gelangen. Man hindert uns daran, und Dr. McKay ist der einzige, der uns helfen kann. Verbinden Sie uns also mit ihm ...«
    Burke sprach mit nüchterner, sachlicher Stimme, deren Befehlston dennoch nicht zu überhören war. Sam musterte Eddie Perkins, der stumm und verkniffen auf seinem Platz saß, und es kam ihm zum erstenmal zu Bewußtsein, daß der andere nicht von Natur aus boshaft war; er sah sich vor eine Lage gestellt, mit der er nicht fertig wurde und fürchtete, seine Fehler einzugestehen.
    »Verbinden Sie uns, Eddie«, sagte Sam leise.
    »McKay ist ein kranker Mann.«
    »Er wird sterben wie wir alle, wenn der Randschen Krankheit kein Einhalt geboten wird. Stellen Sie die Verbindung her, Eddie ...«
    Ruckhaft wie eine Marionette griff Perkins nach dem Schalthebel, sein Gesicht verschwand vom Bildschirm. Sie warteten gespannt, wagten nicht, einander anzublicken, während ein langgezogenes Signal sie aufforderte, in der Leitung zu bleiben. Als McKays Gesicht endlich erschien, stieß Sam den Atem aus, den er unbewußt angehalten hatte.
    »Was gibt es, Sam?« fragte McKay und richtete sich in seinem Hospitalbett auf. Er sah hager und erschöpft aus, hörte aber mit wacher Aufmerksamkeit zu, als Sam erklärte, was sie im Schiff gefunden hatten und was zu geschehen hätte. McKay nickte zustimmend, als Sam geendet hatte.
    »Ich glaube es, schon darum, weil ich in der Randschen Krankheit nie eine Krankheit im landläufigen Sinne gesehen habe. Ihre Symptome waren von der ersten Minute an unmöglich. Das Ganze wird aber verständlich, wenn es sich um eine künstlich geschaffene Krankheit handelt. Was soll ich also tun?«
    »Wir müssen das Serum sofort zu dem im Bellevue arbeitenden Team bringen, sitzen aber in der Falle. Wir dürfen das Schiff nicht verlassen. Befehl von Professor Chabel.«
    »Unsinn! Ich werde dafür sorgen, daß dieser Befehl aufgehoben wird. Ich bin mit der Aufgabe betraut worden, ein Heilmittel gegen die Krankheit zu finden, und wenn Sie es in Händen haben, muß es auf dem schnellsten Wege ins Labor.« Er nickte Sam zu und trennte die Verbindung.
    »Tüchtiger alter Knabe«, sagte General Burke. »Hoffentlich hält sein Herz durch, bis er diesen verkalkten Politikern Feuer unter dem Hintern gemacht hat. Kommen Sie, Sam, auf zur Luftschleuse. Wollen sehen, ob die Belagerer uns hinauslassen.«
    Leutnant Haber und Stanley Yasumura kauerten an der Wand der Luftschleuse, vorsorglich die Schußlinie des Türspalts vermeidend.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte Burke, als Haber Anstalten traf, sich zu erheben. »Etwas Neues zu melden?«
    »Nichts, Sir. Seit ich das letzte Mal mit Ihnen sprach, hat sich nichts verändert.«
    »Wir haben vor, die Außentür wieder zu öffnen, da wir damit rechnen, bald abrücken zu können. Liegt der Verteilerkasten dort in der Schußlinie?«
    »Ich glaube nicht, Sir. Auf keinen Fall, wenn Sie tief am Boden bleiben, bis Sie davor stehen.«
    »Erklären Sie mir, was ich zu tun habe, Stanley«, sagte Sam.
    »Ich möchte schon«, erwiderte Yasumura. »Aber die Erklärung würde zu lange dauern, und Ihnen fehlt die Übung, die Arbeit schnell auszuführen. Lassen Sie mich also gehen und drücken Sie mir die Daumen.«
    Er ließ sich an der inneren Tür flach zu Boden gleiten, zögerte einen Augenblick und kroch dann durch die Öffnung. Nichts geschah, als er sich, dicht an den Boden gepreßt,
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