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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen
Autoren: Harry Harrison
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Drähte verbinden ...«, quäkte die Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Ich nehme sie mir vor«, sagte Yasumura und zog das Messer aus der Tasche. »Ein schöner Kabelsalat! Ein Glück, daß die Drähte bunt sind.«
    Sam nahm die Baskenmütze ab und hob mit ihr die wächserne Röhre auf. »Ich hoffe, es ist das Heilmittel. Genaues werden wir erst wissen, wenn wir unsere Versuche damit gemacht haben.« Er blickte verwirrt auf das Gebilde in seiner Hand. »Es ist nicht kalt! Dabei sollte es bei der im Tank herrschenden Temperatur fest gefroren sein. Mag sein, daß es das Mittel ist, nach dem wir suchen, Hackmesser.«
    »Dann müssen wir damit hinaus, um Hilfe zu bringen. Ich brauche ein Telefon, und ich muß wissen, wo sich der Fahrstuhl befindet.«
    »Sofort, Sir«, sagte Yasumura, der zwei Kabelenden zusammenspleißte und nach dem nächsten Draht griff. »Beides ist hier unten. Folgen Sie dem Schott in dieser Richtung und benutzen Sie dann die erste Tür. Telefon und Lift sind im Korridor. Schicken Sie jemanden zurück, damit ich weiß, was sich getan hat. Ich bleibe hier und flicke die Verbindungen zusammen. Vielleicht erzählt der Jovianer uns dann noch ein bißchen mehr.«
    General Burke wählte die Nummer des der Luftschleuse am nächsten liegenden Telefons. Nachdem er dreißig Sekunden lang ungeduldig seine Finger hatte trommeln lassen, klärte sich der Schirm, und Haber meldete sich.
    »Machen Sie Meldung!« schnappte der General.
    »Alles ruhig, Sir. Das Feuer wurde vor einiger Zeit eingestellt, aber die Scheinwerfer sind noch auf den Einstieg gerichtet. Ein Scharfschütze scheint auf der Lauer zu liegen. Ich habe hinauszuschauen versucht, und die Kugeln schwirrten mir nur so um die Ohren. Bis jetzt hat aber noch niemand versucht einzudringen.«
    »Halten Sie die Stellung, Haber, aber bleiben Sie in Deckung. Ich werde die Verbindung mit draußen aufnehmen, damit wir das Schiff verlassen können. Es sieht aus, als hätten wir vielleicht ein Heilmittel für die Seuche, aber wir können es nur in einem Hospital beweisen.« Er unterbrach die Verbindung, bevor der Leutnant antworten konnte. »Ich fahre in den Kontrollraum hinauf, Sam. Sagen Sie Yasumura, daß er sich bei Haber in der Luftschleuse einfinden soll, sobald er mit seinem Kabelkram fertig ist. Unterstreichen Sie, daß es wichtig ist. Kommen Sie dann zu mir in den Kontrollraum.«
    Als Sam die Nachricht übermittelt und den Ingenieur überzeugt hatte, daß jetzt nicht die Zeit zu einer Unterhaltung mit dem Jovianer sei, hatte der General den Weg zum Kontrollraum gefunden und schrie lautstark in das Radiophon. Damit niemand an seiner Identität zweifeln konnte, hatte er den größten Teil der schwarzen Farbe aus seinem Gesicht entfernt. Als Sam eintrat, winkte er ihn heran.
    »Sie kennen Chabel vom Weltgesundheitsamt – sprechen Sie mit ihm. Er glaubt kein Wort von dem, was ich sage.«
    Professor Chabel starrte sie vom Bildschirm an. Sein Gesicht war kalkweiß, seine Hände zitterten.
    »Wie kann ich Ihnen glauben, was Sie sagen, General Burke, oder was mir Dr. Bertolli erzählt, nach allem, was geschehen ist? Der Notstandsrat ist gerade in einer Beratung. Wissen Sie, was man ins Auge gefaßt hat? Ich wage es im offenen Gespräch nicht zu sagen.«
    »Ich weiß, was sie ins Auge gefaßt haben«, sagte Sam mit beherrschter Stimme. »Sie wollen H-Bomben werfen und die rote Zone atomisieren – New York City und das ganze Gebiet im Umkreis von hundert Meilen. Aber es ist nicht nötig, daß es zu diesem Wahnsinn kommt. Es sieht so aus, als hätten wir das Mittel, um der Seuche Einhalt zu gebieten.« Er hob die Kapsel gegen den Bildschirm. »Wenn mich nicht alles täuscht, ist dies das Mittel, aber es gibt nur einen Weg, es mit absoluter Sicherheit festzustellen – wir müssen damit ins Bellevue Hospital.«
    »Nein!« sagte Chabel mit bebender Stimme. »Solange Sie das Schiff nicht verlassen, besteht Aussicht, daß der Notstandsrat von dieser letzten verzweifelten Maßnahme absieht. Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    »Ich möchte mit Dr. McKay sprechen und ihm erklären, was wir gefunden haben.«
    »Unmöglich. Dr. McKay hat sich von seiner Herzattacke noch nicht erholt. Ich kann Ihnen auf keinen Fall erlauben, mit ihm zu sprechen ...«
    Sam griff nach dem kleinen Hebel und unterbrach die Verbindung. Dann wählte er die Vermittlung und bat, ihn mit Dr. McKay zu verbinden.
    »Verdammtes altes Weib«, sagte General Burke ärgerlich. »Vollkommen hysterisch. Glaubt er,
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