Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
hier nicht in den Ruinen.
    Er ärgerte sich über den Zeitverlust.
    Eine halbe Stunde später fand er etwas, das ihm lange Stunden mühseliger Arbeit ersparte. In einer kleinen, von einer scharfen Biegung des Flusses gebildeten Bucht hatte das Hochwasser Treibgut angeschwemmt, darunter starke Stämme und biegsame, von der Sonne gebleichte Zweige. Er brauchte nur zu wählen.
    Gegen Mittag war das Floß fertig, und als Lura sich nach langem Zureden endlich bequemte, sich dem schwankenden Gebilde anzuvertrauen, stieß Fors mit einer langen Stange vom Ufer ab.
    Da die Strömung nach Osten lief, in die Richtung, die er sowieso einschlagen mußte, hatte Fors es nicht allzu eilig, das andere Ufer zu erreichen. Erst als sich ein Stück des ungeschickt zusammengebastelten Bauwerks löste, nahm er wieder die Stange zur Hand und steuerte die Reste des Floßes aus der Strömung hinaus.
    Das Ufer war steil, und eine Landung fast unmöglich, doch an einer Stelle hatte ein Erdrutsch ein Loch gerissen, und es gelang Fors mit einiger Mühe, dort anzulegen. Lura war mit einem einzigen Riesensatz an Land, und kaum war Fors ihr gefolgt, da riß das Wasser das Floß gänzlich auseinander und trug die einzelnen Stücke davon.
    Sie kletterten die lehmige Böschung hinauf und waren wieder im weiten, offenen Land. Hier wuchs das Gras hoch, staubiges Gebüsch bedeckte die Flächen, und hier und da hatten kleine Gehölze begonnen, die Felder der Wildnis zurückzuerobern. Doch ganz war ihnen das nicht gelungen; zu lange hatte das Land unter dem Pflug gelegen.
    Lura mahnte ihn, daß es langsam Zeit sei, sich eine Mahlzeit zu verschaffen; sie wollte in diesem Sinne etwas unternehmen. Geschmeidig glitt der braune Körper davon. Kaninchen gab es in Hülle und Fülle, und überall huschten Moorhühner davon, doch verächtlich ignorierte die Katze solch niederes Wild. Sie lief weiter, Fors ein halbes Feld hinter ihr her, auf einen von einem Wäldchen gekrönten Hügel zu. Oben trat Fors in den Schatten der ersten Bäume. Von jetzt an mußte er Lura die Jagd überlassen.
    Er blickte hinaus über das wogende Gras. Es schien eine verkümmerte Getreideart zu sein, noch nicht ganz reif, doch an der Spitze bereits mit Fruchtdolden. Der Himmel war blau, gesprenkelt mit kleinen, weißen Wolken. Nur die abgerissenen Zweige unter seinen Füßen erinnerten noch an das Unwetter.
    Dumpfes Brüllen riß ihn aus seinen Träumen. Er sprang auf, den Bogen in der Hand. Dann kam ein schriller Schrei; das war Lura. Fors lief hügelan und arbeitete sich, als erfahrener Jäger jede sich ihm bietende Deckung benutzend, vorsichtig an den Kampfplatz heran.
    Tatsächlich, Lura hatte Großwild gefunden! Er sah sie gerade noch wie ein brauner Pfeil von einem reglosen Körper fortschießen, um dem Angriff eines größeren Tieres zu entgehen. Eine wilde Kuh! Lura hatte ihr Kalb gerissen.
    Fors hatte den Pfeil bereits abgeschossen. Die Kuh brüllte noch einmal auf und warf den Kopf mit den gefährlichen Hörnern hoch. In schwerfälligem Trab lief sie zu ihrem toten Kalb und schnaubte wütend. Dann trat rötlicher Schaum aus ihren Nüstern; sie stolperte und fiel. Hinter einem Grasbüschel tauchte Luras runder Kopf auf, und auch Fors verließ die Deckung. Er strahlte. Der Pfeil hatte genau getroffen.
    Schade um das viele schöne Fleisch! Drei Familien hätten eine Woche davon leben können. Sicher, er konnte versuchen, es zu trocknen, doch kannte er weder die richtige Methode, noch konnte er alles mitschleppen. So machte er sich nur einen Vorrat für die nächsten Tage zurecht, während Lura, die sich den Bauch vollgeschlagen hatte, unter einem Busch lag und schlief.
    Das Lager schlugen sie für die Nacht in der Ecke einer alten Mauer auf, doch keiner von beiden schlief sehr gut.
    Schon früh am Morgen brachen sie wieder auf, marschierten dem Kompaß nach, den Fors in der Hand hielt. Er ließ recht wenig Vorsicht walten, denn hier im offenen Land drohte kaum eine Gefahr. Wo waren überhaupt die Gefahren des Flachlandes, von denen man im Bergdorf immer sprach? Sicher, die »blauen« Städte mußte man meiden; auch mußte man sich vor den Tierwesen hüten. Doch soweit man wußte, verkrochen die sich in den Städten und waren im offenen Land nicht gefährlich.
    Er erklomm eine sanfte Erhebung und blieb verwundert stehen. Vor ihm lag eine Straße, aber was für eine Straße! Das geborstene Betonband war viermal so breit wie das andere, das er entlanggegangen war. Eigentlich waren es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher