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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
Autoren: Andre Norton
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da war sie, die alte Karte, die sein Vater so gehütet hatte, die Karte, auf der im Norden die Stadt eingezeichnet war, die sein Vater für sicher und voll reicher Beute für das Bergdorf gehalten hatte.
    Leicht war es nicht, seines Vaters Notizen zu entziffern; Langdon hatte sie nur für den eigenen Gebrauch angefertigt. Während Fors die Karte studierte, die seinen Vater in den Tod geführt hatte, kam ihm allmählich eine Ahnung von der Größe der Aufgabe, die er sich gestellt hatte. Er kannte alle sicheren Wege, die die Sternmänner im Laufe der Jahre markiert hatten, nur vom Hörensagen! Und wenn er sich verirrte ...
    Er griff tiefer in die Tasche und fand noch einen Kompaß, ein kleines Holzkästchen mit Bleistiften, ein Päckchen mit Verbandstoff und Wundsalbe, zwei kleine, chirurgische Messer und ein einfaches Notizbuch – das Tagebuch seines Vaters. Doch zu seiner Enttäuschung enthielt es lediglich eine Liste von Entfernungen. Kurz entschlossen beschrieb er auf einer leeren Seite den bisherigen Verlauf seiner Wanderung und fügte eine Skizze des seltsamen Fußabdrucks hinzu. Dann packte er alles wieder in die Tasche zurück.
    Lura streckte sich auf dem Laub aus; Fors warf sich daneben und zog die Decke über sie beide. Er schob die Holzstücke näher an die Flamme heran, damit sie ausbrannten. Das sanfte Schnurren der Katze machte ihn schläfrig. Er legte ihr den Arm über den Rücken, und sie leckte ihm das Gesicht. Das rauhe Streicheln ihrer Zunge war das letzte, an das er sich erinnerte.
    Am anderen Morgen erwachte er von dem Geschrei eines Vogelschwarms, der sich über Lura ärgerte. Er rieb sich die Augen und blickte benommen in eine graue Welt hinaus. Lura saß, ohne das Konzert über ihrem Kopf zu beachten, im Höhleneingang, gähnte und sah sich ungeduldig nach Fors um.
    Er kroch hinaus, legte die trocken gewordenen Kleider ab und nahm ein gründliches Bad im eiskalten Wasser des Brunnens. Lura zog sich in sichere Entfernung zurück. Beim Ankleiden verschnürte Fors Gürtel, Lederwams und Stiefel mit besonderer Sorgfalt.
    Ein erfahrener Forscher hätte keine Zeit auf die vergessene Stadt verschwendet. Vor langer Zeit einmal hatte sie wohl brauchbare Beute enthalten, war inzwischen jedoch vollständig leergeplündert. Aber es war die erste tote Stadt, die Fors zu Gesicht bekam, und er konnte sich nicht von ihr trennen, ohne vorher auf Entdeckungsreisen gegangen zu sein. Er folgte der Straße rund um den Platz. Nur ein Gebäude war noch in einem Zustand, der ein Betreten erlaubte. Die Mauern waren mit Efeu und Moos überzogen, die Fensterhöhlen gähnten leer. Er ging durch trockenes Laub und Gras die Stufen hinauf zu einem breiten Portal.
    Im Laub raschelten aufgestörte Grashüpfer. Lura spielte mit einem Gegenstand, den sie hinter der Tür aufgestöbert hatte. Fors blieb stehen und zog mit dem Finger die Buchstaben einer Bronzeplatte nach.
     
    First National Bank of Glentown.
     
    Er las die Worte laut; hohl hallten sie durch den langgestreckten Raum, durch die leeren, käfigartigen Boxen entlang der Wände.
    »First National Bank«, wiederholte er. Was war eine Bank? Er hatte nur eine vage Vorstellung davon. Eine Art Lagerhaus. Und Glentown, das mußte diese Stadt hier sein – oder vielmehr gewesen sein.
    Lura rollte ihr Spielzeug auf dem geborstenen Fußboden vor sich her. Es prallte direkt vor Fors' Füßen gegen die Wand. Aus einem zerschmetterten Schädel starrten ihn anklagend runde Augenhöhlen an. Er bückte sich, hob ihn auf und setzte ihn auf die Steinbrüstung. Dicke Staubwolken flogen auf. Ein Stoß Münzen fiel zusammen; sie rollten in allen Richtungen klingend davon.
    Überall lagen hier Münzen herum, vor allem auf den Tischen hinter den Brüstungen der Käfige. Er nahm eine ganze Handvoll auf und rollte sie, zum größten Vergnügen Luras, quer durch den Raum. Doch Wert besaßen sie keinen. Ein Stück guten, rostfreien Stahls wäre des Mitnehmens wert gewesen – die Münzen waren es nicht. Die Dunkelheit des Ortes begann ihn zu deprimieren. Er rief Lura und verließ das Gelände.
    Über Geröll stieg er zum Fluß hinab. Wollte er den kürzesten Weg zu seinem Ziel nehmen, mußte er ihn überqueren. Für ihn selber war das nicht schwer; er war ein guter Schwimmer. Aber Lura scheute das Wasser, vor allem, wenn es, wie dieses hier, vom Unwetter noch lehmig und aufgewühlt war.
    Fors wanderte am Ufer entlang. Ein Floß mußte er bauen, aber dazu brauchte er Bäume, und die wuchsen
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