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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
Autoren: Andre Norton
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sogar zwei Straßen mit einem Erdstreifen dazwischen, die schnurgerade von Horizont zu Horizont liefen.
    Doch etwa zweihundert Meter weiter war die Straße von einem Gewirr rostigen Metalls verbarrikadiert. Zerstörte Maschinen füllten sie in ihrer ganzen Breite. Langsam ging Fors darauf zu. Es lag etwas Unheimliches über dieser grausigen Mauer.
    Er ging um den Trümmerhaufen herum. Die Maschinen mußten hintereinander die Straße entlanggefahren sein, als der Tod kam; auf geheimnisvolle Weise kam, denn viele Maschinen waren ineinandergefahren. Andere wiederum standen allein, als habe der sterbende Fahrer sie noch anhalten können. Fors versuchte zu erkennen, was für Maschinen es gewesen waren. Das hier, das war ganz sicher ein »Panzer« gewesen, eine von den rollenden Festungen der Alten. Sein Geschütz war noch immer drohend gen Himmel gerichtet.
    Die Maschinenkolonne erstreckte sich über fast eine Meile. Fors lief neben der Straße durch das hohe Unkraut. Er hatte weder Lust, die Maschinen näher zu untersuchen, noch das rostige Metall zu berühren.
    Die rollenden Festungen hatten Geschütze, und auch Männer waren dagewesen, Hunderte von Männern. Zwischen Rost und vom Wind hereingetriebenem Abfall sah er ihre bleichen Knochen. Männer und Geschütze. Wohin wollten sie, als das Ende kam? Und was war das Ende? Er sah keinen Krater, wie es sie, das hatte er gehört, dort gab, wo Bomben gefallen waren. Nur zerstörte Maschinen und Männer, als sei der Tod in Form von Nebel oder Wind gekommen.
    Männer und Geschütze auf dem Marsch. Um eine Invasion abzuwehren? Das Buch mit den Berichten, das im Bergdorf aufbewahrt wurde, sprach ein- oder zweimal von Invasoren, die aus dem Himmel kamen, von Feinden, die mit lähmender Schnelle zugeschlagen hatten. Doch auch diesen Feinden mußte etwas zugestoßen sein, denn warum hatten sie nicht vom Land Besitz ergriffen? Nun, auf diese Fragen würde es wohl nie eine Antwort geben.
    Fors erreichte das Ende der langen Kolonne. Doch er hielt sich weiter neben der Straße, bis ein Hügel ihm den deprimierenden Anblick verbarg. Erst dann wagte er wieder, die Straße der Alten zu betreten.

 
3.
     
    Etwa eine halbe Meile weiter nördlich wurde die Straße vom Wald verschluckt. Fors fühlte sich wieder froher. Das weite Land war ihm als Bergbewohner fremd, im Wald aber fühlte er sich zu Hause – genau wie Lura. Und dann trug ihm die Brise einen Duft zu – Holzrauch!
    Fors und Lura hatten denselben Gedanken. Sie stand einen Augenblick ganz still und nahm Witterung, dann glitt sie zwischen den Birken hindurch. Fors folgte ihr. Die Brise, nach der sie sich hätten richten können, hatte sich gelegt, doch jetzt roch er etwas anderes. Es mußte Wasser in der Nähe sein; kein fließendes, sonst hätte man Rauschen gehört, aber vielleicht ein Teich.
    Vor ihnen war eine Lücke im dichten Laub. Lura preßte sich dicht an den felsigen Boden und kroch weiter. Fors folgte ihrem Beispiel und robbte hin zu ihr.
    Sie lagen auf einer Felsnase, die über einen waldumstandenen See hinausragte, in den ein Bach mündete. Im Wasser lagen zwei Inselchen, das eine durch eine Reihe Tretsteine mit dem Ufer verbunden. Am Strand brannte ein Feuer, an dem ein Mann hockte.
    Der Fremde war kein Bergbewohner, soviel stand fest. Zunächst einmal war sein breiter, kräftiger Körper bis zur Taille nackt und mindestens um fünf Töne dunkler als der braunste der Bergbewohner. Dann war das Haar auf dem runden Schädel tiefschwarz und kraus. Der Mann hatte breite Züge, einen wulstigen Mund, flache Wangenknochen und weit auseinanderstehende, große dunkle Augen. Sein einziges Kleidungsstück bestand aus einer Art Lendenschurz, gehalten von einem breiten Gürtel, von dem die quastengeschmückte Scheide eines Messers herabhing. Das Messer selbst – achtzehn Zoll blauer Stahl – blitzte in der Hand des Mannes, der energisch einen soeben gefangenen Fisch abschuppte.
    Senkrecht in den Boden gerammt, standen dicht neben ihm drei kurzschäftige Speere; über einen dieser Speere war eine rauhe, rötliche Wolldecke drapiert. Von dem Feuer stieg Rauch auf.
    Der Fremde sang bei seiner Arbeit eine leise, monotone Melodie, die auf Fors einen ganz seltsamen Zauber ausübte. Ein Präriebewohner war der Mann bestimmt auch nicht. Und ebenso sicher hatte Fors es hier nicht mit einem der Tierwesen zu tun. Die fischten nicht, noch besaßen sie ein freundliches, intelligentes Gesicht.
    Nein, dieser dunkelhäutige Fremde gehörte
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