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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion
Autoren: Eric Frank Russell
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suchen. Dazu brauchen wir eine ebene Fläche, möglichst auf gewachsenem Felsen.«
    »Suchen Sie!« antwortete der Botschafter. »Aber landen Sie möglichst in der Nähe einer Ansiedlung. Irgendwie müssen wir ja Kontakt aufnehmen.«
    Grayder nickte. »Ich werde mein möglichstes tun.« Er nahm das Bordtelefon und behielt es in der Hand, während er hinausblickte. Nach einer Weile sagte er: »Na, hier wird's wohl gehen«, und begann, Befehle in den Apparat zu sprechen.
    Majestätisch legte sich das riesige Schiff, langsamer werdend, in eine lange, flache Rechtskurve. Fünfzig Fuß über dem Boden nahm er das Schiff noch ein wenig vor, um es genau in die beabsichtigte Position zu bringen, dann drückte er es nach unten. Das Schiff bekam Bodenberührung, setzte auf und bettete sich zwölf Fuß tief in den felsigen Grund. Knirschend und krachend wurden unter dem Druck des riesigen Körpers Steinbrocken zu Staub zermahlen. Die Triebwerke wurden abgestellt. Im Maschinenraum schrillte eine Glocke, das Signal zum öffnen der mittleren Luftschleuse. Chefingenieur McKechnie schaltete den Motor ein, der den Öffnungsmechanismus steuerte, und Harrison ging nachsehen, ob alles funktionierte. Zu ihm gesellte sich Sergeant Gleed, ein ledergesichtiger Raumsoldat, der sich danach sehnte, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Die Luftschleuse öffnete sich und gab den Blick frei auf eine Landschaft, an der Gleed seine Augen weidete. Saftige Wiesen dehnten sich hinab zu einem breiten, mäandernden Fluß, an dessen anderem Ufer auf einer Landzunge ein großes Gebäude – oder eine Ansammlung vieler kleiner – lag. Mitten aus dieser Siedlung ragte etwas empor, das verteufelte Ähnlichkeit mit einem Schiffsmast mit Ausguck besaß. Auf dem Fluß paddelte ein Mann im Kanu auf das gegenüberliegende Ufer zu.
    Das Bordtelefon an der Luftschleuse schrillte. Gleed nahm den Hörer ab, und Grayders Stimme fragte: »Wer spricht?«
    »Sergeant Gleed, Sir.«
    »Gut. Laufen Sie sofort zum Fluß hinunter, Sergeant. Da ist so ein Kerl im Kanu, der will ans andere Ufer. Versuchen Sie ihn zu überreden, daß er umkehrt. Wir möchten gern mit ihm sprechen.«
    »Soll ich den Revolver mitnehmen, Sir?«
    Schweigen am anderen Ende. Dann sagte Grayder: »Ich glaube, das ist nicht nötig. Das macht nur einen schlechten Eindruck. Für alle Fälle lasse ich Sie vom Schiff aus decken.«
    »Jawohl, Sir!« Gleed legte den Hörer auf und zog ein Gesicht. Zu Harrison sagte er: »Laß die Leiter herunter. Ich steige aus.«
    »Und wer hat Ihnen die Erlaubnis dazu gegeben?« fragte eine kalte Stimme.
    Gleed wandte sich um und sah sich Colonel Shelton gegenüber, der eben die Schleuse betrat. Er stand stramm, die Hacken zusammen, die Hände an der Hosennaht.
    »Captain Grayder hat mir befohlen, den Mann im Kanu zu holen, Sir«, erklärte Gleed.
    »Ach, wirklich?« sagte Shelton, als habe er allen Grund, an Gleeds Erklärung zu zweifeln.
    »Jawohl, Sir!« versicherte Gleed.
    »Die Truppe untersteht meinem Befehl«, informierte ihn Shelton bissig. »Ich habe hier das Kommando. Captain Grayder hat lediglich den Befehl über das Schiff.«
    »Jawohl, Sir!«
    »Sie befolgen ausschließlich meine Befehle, haben Sie verstanden? Ein Mann Ihres Dienstgrades sollte das wissen, Sergeant!«
    »Ich dachte ...«
    »Sie sollen aber nicht denken! Überlassen Sie das getrost Ihren Vorgesetzten.« Und, das Telefon in der Hand, fügte Shelton drohend hinzu: »Wir werden ja sehen, ob Captain Grayder Ihre Behauptung bestätigt.« Seiner Miene nach zu urteilen, schien er das nicht zu erwarten. Er war daher einigermaßen erstaunt, als er sich überzeugen mußte, daß Gleed nicht gelogen hatte. Er legte den Hörer auf und befahl: »Also, Gleed, laufen Sie sofort zum Fluß! Sie haben schon genug Zeit vertrödelt!«
    Erbost begann Gleed die Leiter hinabzusteigen.
    Shelton fragte: »Und wo ist Ihr Revolver?«
    »Hier«, verkündete Harrison. Er hob ihn auf und zeigte ihn Shelton.
    »Und darf ich fragen, was Sie damit tun?«
    »Ich halte ihn«, sagte Harrison.
    »Offensichtlich«, entgegnete Shelton ironisch. »Sind Sie vielleicht geistig zurückgeblieben?«
    »Ich schlage vor, daß Sie Captain Grayder darüber um Auskunft ersuchen«, gab Harrison zurück. »Der ist mein kommandierender Offizier.«
    In diesem Augenblick kam Gleed zurück, riß Harrison die Waffe aus der Hand, schob sie ins Halfter und verschwand wieder, sichtlich erleichtert, fortzukommen.
    Shelton sah ihm nach und
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