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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion
Autoren: Eric Frank Russell
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glühend. »Wen soll ich fragen, Shelton oder Grayder?«
    »Den, der den Hörer abnimmt.«
    »Okay«, sagte Gleed, dankbar für diese einfache Lösung. Er wollte eben den Hörer wieder nehmen, als das Telefon losschrillte. Er fuhr zusammen, hielt den Hörer ans Ohr und sagte: »Hier Sergeant Gleed.«
    »Ich weiß«, kam Grayders Stimme. »Ich habe Sie zurückkommen sehen. Was ist los? Schicken sie jemand herüber?«
    »Sie sagen, wir können einen von ihnen haben, wenn wir einen von uns hinschicken.«
    »Einen von uns? Wieso?«
    »Sie scheinen Angst vor uns zu haben, Sir. Sie sagen, wenn wir ihren Mann töten, töten sie unseren.«
    »Großer Gott!« sagte Grayder. »Wir kämen doch nie auf den Gedanken, einen Gast zu töten!«
    »Die aber doch wohl, Sir.«
    »Muß ja eine ziemlich komische Welt sein«, wunderte sich Grayder. »Augenblick mal!«
    Gleed wartete. Er hörte Stimmengemurmel im Kontrollraum, wo etwa ein halbes Dutzend Leute die Lage besprachen. Verstehen konnte er nichts. Ein Verdacht stieg in ihm auf, während er dem Gemurmel lauschte. Er hatte das dumpfe Gefühl, daß er wohl bald den Fluß überqueren müsse. Er täuschte sich nicht.
    Grayder kam an den Apparat zurück. »Wir sehen keine Gefahr in dem Vorschlag zu einem Austausch. Gleiche Chancen für beide.«
    »Jawohl, Sir!« sagte Gleed.
    »Also, dann gehen Sie«, schloß Grayder.
    »Wie bitte, Sir?«
    »Gehen Sie! Sie gehen hinüber, wenn der Mann herkommt.«
    »Dürfte ich bitte den Befehl von Colonel Shelton haben, Sir?«
    »Aber gewiß.«
    Shelton kam und bestätigte den Befehl. »Halten Sie Augen und Ohren offen, Sergeant. Und sehen Sie zu, daß Sie ein paar wichtige Informationen aufschnappen, wenn Sie drüben sind!«
    »Zu Befehl, Sir!«
    Gleed legte den Hörer auf und machte ein verärgertes Gesicht. »Offiziere!« sagte er.
    »Ausspucken in der Schleuse verboten!« warnte ihn Harrison. »Bleibst du hier, oder gehst du wieder 'raus?«
    »Ich gehe. Als Geisel.«
    »Als was?«
    »Als Geisel. Ein altgedienter Sergeant gegen einen dreckigen, verlausten Zivilisten.«
    Er stieg die Leiter hinab. Harrison beugte sich hinaus und sah ihm nach.
    Als er das Flußufer erreichte, hatten sich drüben inzwischen etwa zwölf Mann versammelt. Alle trugen Armbrüste über der Schulter und sahen erwartungsvoll zu ihm herüber.
    Er legte die Hände an den Mund und rief: »Ich komme 'rüber!«
    Zwei Männer legten ihre Waffen ab, schoben das Kanu ins Wasser und kamen herübergepaddelt. Gleed musterte sie neugierig, während sie näherkamen, und war durchaus nicht begeistert von dem, was er sah. Sie hatten hagere, hohle Gesichter, kleine Augen, wirres Haar und trugen Kleider, die aus alten Säcken zusammengeschustert zu sein schienen. Allerdings mußte man zu ihren Gunsten sagen, daß sie sich mindestens einmal im Monat rasierten.
    Sie legten an und hielten das Kanu fest. »Steigen Sie ein.«
    »Nein«, sagte Gleed. »Erst, wenn euer Mann ausgestiegen ist.«
    Die beiden grinsten sich hämisch an. Der eine stieg aus und blieb lässig am Ufer stehen, während Gleed in das Boot stieg. Und dann, als sein Gefährte das Kanu ins Wasser schob, war er mit einem Satz auch wieder drin. Beide begannen wie wild zu paddeln.
    Doch Gleed war schon zu lange Raumsoldat, um sich so leicht geschlagen zu geben. Das Kanu war erst drei Meter vom Ufer entfernt, da warf er sich mit seinem vollen Gewicht zur Seite, so daß es umschlug. An dieser Stelle war das Wasser nur knapp vier Fuß tief. Gleed packte den einen Kerl beim Kragen und schleifte ihn hinter sich her ans Ufer.
    Der andere schwamm auf das gegenüberliegende Ufer zu, während das umgestürzte Kanu flußabwärts trieb. Die Zuschauer am anderen Ufer heulten, schüttelten die Fäuste und führten einen wilden Kriegstanz auf. Drei nahmen ihre Armbrüste von der Schulter und zogen sie auf.
    Mit zwei geschickten Windungen drehte sich Gleeds Gefangener aus der zerlumpten Jacke, die Gleed gepackt hielt. Er versuchte, zum Fluß auszubrechen, doch Gleed stellte ihm rasch ein Bein. Der Mann fiel; Gleed riß ihn am Zottelhaar hoch und verabreichte ihm einen Tritt.
    Diese Maßnahme rief bei den Kriegstänzern auf der anderen Seite noch wildere Sprünge hervor. Das Geschrei wurde lauter. Ohne sich darum zu kümmern, drehte Gleed seinem Gefangenen den Arm auf den Rücken und führte ihn ab zum Schiff. Plötzlich surrte etwas an ihren Köpfen vorbei, und prompt versuchte der Mann sich flach auf den Boden zu werfen. Gleed hielt ihn
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