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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare
Autoren: Poul Anderson
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paar Anzüge und ein dreißig mal sechzig Zentimeter langes Paket. Das Paket war in eine Zeitung gehüllt und mit einem Bindfaden verschnürt.
    „Ist das alles?“ fragte Sawyer mißtrauisch.
    „Ich zeige es Ihnen.“ Koskinen wollte das Paket aufschnüren, wurde aber daran gehindert. Sawyer packte ihn an der Schulter und riß ihn zurück. „Lassen Sie die Finger davon!“
    Koskinen kochte vor Wut. Er war ein freier Bürger und tat immer seine Pflicht. Die beiden Kerle hatten einfach kein Recht, ihn so zu behandeln. Er wußte aber, daß die Sicherheitsabteilung große Macht besaß und die Gesetze zu umgehen verstand. Dieser Abteilung war nie etwas nachzuweisen, und alle Leute, die von ihr sprachen, dankten ihrem Schöpfer, daß sie nichts mit deren Agenten zu tun hatten.
    Sawyer sah sich sorgfältig um. „Er hat tatsächlich nichts weiter hier“, rief er dem anderen zu. „Melden Sie sich ab!“ wandte er sich an Koskinen und warf die Kleidungsstücke in den Koffer.
    Koskinen ging zum Telefon und rief den Empfang an. Er redete etwas von einem Zwischenfall, der ihn zur Abreise nötigte. Dann schrieb er einen Scheck aus und gab seinen Daumenabdruck darauf. Der Angestellte unten in der Halle machte eine Photokopie davon und bedankte sich. Koskinen schaltete die Verbindung ab und blickte fragend in das gleichgültige Gesicht des zweiten Agenten.
    „Wie lange wird der Spaß dauern?“
    „Keine Ahnung. Kommen Sie!“
    Koskinen mußte seinen Koffer selber tragen, während Sawyer das Paket an sich nahm. Der andere Mann hielt bedeutungsvoll die rechte Hand in der ausgebeulten Jackentasche. Sie fuhren mit dem Gleitband zum Hauptturm und dort mit einer Spirale zum Dach hinauf. Auf dem Gegenband kamen ihnen ein junger Mann und ein hübsches junges Mädchen entgegen. Ihr Kleid schimmerte in allen Regenbogenfarben und machte ihre Erscheinung noch eindrucksvoller. Koskinen sah ihr hoch aufgetürmtes Haar und hörte ihre helle Stimme. Das Gefühl der Einsamkeit verstärkte sich. Irgendwie fühlte er sich an den Tag erinnert, an dem seine Mutter gestorben war.
    Alles Unsinn! sagte er sich. Ich habe nichts zu befürchten. Solche Angelegenheiten werden jetzt auf diese Weise erledigt. Die Behörden müssen alles unter strenger Kontrolle halten, wenn die Städte nicht wieder in Schutt und Asche sinken sollen. Die Sicherheitsabteilung hat eine schwierige Arbeit zu erfüllen und kann dabei nur selten Rücksicht auf die Gefühle der Einzelmenschen nehmen. Koskinen fühlte sich gedemütigt und beleidigt, aber er war klug genug, den Sinn dieser Behandlung einzusehen. Das Gerät bot immerhin besondere Möglichkeiten. Im Falle eines neuen Krieges konnte es entscheidend sein. Die Leute von der Sicherheitsabteilung wollten die Sache wahrscheinlich nur unter die Lupe nehmen.
    Wenig später wallte der Arger wieder in ihm auf, denn Sawyer ergriff Koskinens Arm und schob ihn vor sich her. Die ständig drohende Haltung des anderen machte die Lage keineswegs angenehmer. Sie wollten ihn irgendwohin bringen, dann vielleicht mit Drogen betäuben und aushorchen. Koskinen hatte plötzlich den Wunsch, wieder zum Mars zurückzukehren.
    Die drei Männer gingen auf eine kleine Flugmaschine zu, die nicht wie die anderen parkte, sondern mit laufenden Maschinen dicht über dem Dach schwebte. Der Pilot reagierte auf Sawyers Zeichen und öffnete die Tür.
    „Einsteigen!“ befahl Sawyer barsch.
    Koskinen stieg in die Plastikkuppel und setzte sich auf den mittleren Sitz. Seine beiden Begleiter setzten sich links und rechts neben ihn und schnallten sich an. Die Ampel am Radarturm leuchtete grün auf, und die kleine Maschine schoß in einem steilen Bogen in die Höhe.

 
2.
     
    Die Sonne war nun hinter dem Horizont verschwunden, und Megalopolis lag in bläulicher Dunkelheit. In der Ferne sah Koskinen helle Lichtpünktchen. Das waren Boston, Massachusetts und Norfolk.
    Er sah auch die hohen Türme, deren Spitzen in den Himmel ragten und wie dünne Lichtfinger wirkten.
    Der Pilot stellte den automatischen Piloten auf den Kurs nach Washington ein und lehnte sich zurück. Jetzt brauchte sich keiner mehr um die Steuerung zu kümmern, denn die Maschine wurde von Leitstrahlen zum Ziel gelenkt. Dann zog der Mann ein Zigarettenpäckchen aus der Tasche und hielt es Koskinen hin.
    „Ich rauche nicht. Auf dem Mars ist das nicht üblich“, sagte er. Er wollte einfach etwas reden, um die Spannung zu überwinden.
    „Kann ich verstehen. Dort oben muß der Sauerstoff
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