Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
sich. Über sich sah er die gähnende Luke und einen Mann mit Druckanzug und Gewehr. In spätestens zwei Minuten würde sich die Maschine in dem fremden Schiff befinden!
    Koskinen überlegte fieberhaft. Sollte er die beiden Männer und den Piloten ihrem Schicksal überlassen? Aber sie hatten ihn töten wollen, das rechtfertigte seine Absicht.
    Das Paket lag am Boden. Er riß es hoch und entfernte die dünne Verpackung. Seine Finger tasteten nach dem Hebel, und gleich darauf konnte er wieder frei atmen. Sekunden später betätigte er den Verschluß der Kabine und ließ die Tür aufgleiten. Die Maschine war nun im Laderaum des Schiffes, und die Luke schloß sich langsam. Koskinen kletterte aus der Kabine und sprang durch den noch offenen Spalt in die dunkle Tiefe. Der Mann am Lukenrand schickte ihm noch eine Kugel nach.

 
3.
     
    Erst die Augen schützen, damit sie nicht erstarren, schoß es ihm durch den Kopf. Koskinen drückte den Kopf in die linke Armbeuge. Zudem mußte er die Luft in den Lungen behalten, denn in der großen Höhe war sie zu dünn. Er fiel immer schneller in die Tiefe. Der freie Fall war ein ungewohntes Erlebnis, auf das er sich erst einstellen mußte. Seine rechte Hand tastete nach dem Schultergürtel des Apparates. Der aber war falsch eingestellt und mußte erst verändert werden. Für einen kurzen Augenblick empfand Koskinen furchtbare Angst. Er besann sich aber wieder, denn in dieser Lage konnte nur äußerste Ruhe zum Ziel führen.
    Endlich gelang es ihm, seine Arme durch die Schlaufen zu stecken, und nun hing der Apparat sicher vor seiner Brust. Seine Hände waren erstarrt und konnten kaum noch den Hauptschalter fühlen. Koskinen mußte sich auf seine Erfahrungen verlassen und schaffte es. Im nächsten Augenblick konnte er wieder frei atmen und die brennenden Lungen mit reiner Luft füllen.
    Nun öffnete er die Augen. Die Kälte stach wie mit Messern in die Augen, so daß er sie wieder schließen mußte. Er war noch viel zu hoch.
    Wie lange noch? Ich vermisse dich, Elkor, Teilhaber der Hoffnungen, dachte er. Schließen deine Gedanken auch die Erde ein, wenn du deine Persönlichkeit ins Universum versenkst? Der Schild schützt mich leider nicht vor der Kälte.
    Koskinen stürzte immer tiefer und verlor das Bewußtsein. Er kam jedoch bald wieder zu sich und spürte die Wärme, die langsam seine erstarrten Glieder löste.
    Unter sich sah er die dunkle Tiefe, über sich die Sterne. Er sah die Schlußlichter der über die Luftstraßen von Megalopolis huschenden Maschinen. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Das große Raumschiff war verschwunden.
    Erneute Angst bemächtigte sich seiner. Er befand sich über einem dichtbesiedelten Gelände und fiel mit der Wucht einer Bombe. Wenn er nun einen anderen verletzte oder gar tötete!
    Die Stadt kam herangerast. Dann schlug er auf.
    Für Koskinen war es wie ein Sprung in eine dickflüssige Masse, denn sein Schutzschild fing die Energie auf. Er hörte auch keine Geräusche, weil das Kraftfeld jeden von außen kommenden Einfluß sanft absorbierte.
    Koskinen sprang auf die Füße und blickte in eine Staubwolke. Der kugelförmige Schutzschild war natürlich mit voller Wucht aufgeprallt; geschützt war immer nur der im Kraftfeld befindliche Mensch. Koskinen hörte sein Herz schlagen und starrte in die allmählich verwehende Staubwolke. Dann atmete er auf. Er war auf eine Straße gestürzt, ohne ein Haus oder ein Fahrzeug zu berühren. Er sah denKrater, den das kugelförmige Kraftfeld ins Straßenpflaster geschlagen hatte.
    „Ich lebe!“ sagte er atemlos. „Ich habe es geschafft!“ Seine Stimme zitterte.
    Zwei Männer kamen um eine Ecke gelaufen. Sie waren hager und ärmlich gekleidet. Angehörige der unteren Schicht. Einer der Männer begann laut zu reden und deutete fassungslos auf Koskinen.
    Der Aufschlag muß großen Lärm verursacht haben, dachte Koskinen. Was jetzt? Ich muß verschwinden und erst einmal in Ruhe über alles nachdenken.
    Er schaltete das Kraftfeld ab und wunderte sich über die drückende Wärme. Er hatte seine Atemluft in einer Höhe von mindestens viertausend Metern in das Kraftfeld eingeschlossen und fühlte jetzt den Unterschied besonders deutlich. Auch der plötzliche Druckunterschied machte ihm zu schaffen. Koskinen schluckte heftig, um den auf die Trommelfelle lastenden Druck auszugleichen. Die Geräusche stürmten wie Hammerschläge auf ihn ein.
    „Was ist das für eine Teufelei?“
    Er hörte nun auch eine Frauenstimme
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher