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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit
Autoren: Andre Norton
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sind und bleiben wir schmutzige, ungebildete Wilde. Hewitt hat der Universität jene Stiftung gemacht, damit eine wichtige Arbeit durchgeführt werden konnte. Als er wollte, daß ich ging, war dagegen nicht viel einzuwenden. Hätte ich zugelassen, daß Dr. Morgan sich für mich einsetzte, dann hätte Hewitt ihm eben den Scheck wieder weggenommen. Ich kenne Hewitt genau, und Dr. Morgans Arbeit war wichtiger …“ Travis hielt inne. Warum erzählte er dem Major das alles? Schließlich war es seine Sache, warum er von der Universität abgegangen und auf die Ranch zurückgekehrt war.
    „Leute wie Hewitt gibt es nicht mehr viele – zum Glück. Und Sie können versichert sein, daß wir mit anderen Methoden arbeiten. Wenn Sie sich dafür entscheiden, mitzumachen, nachdem Ashe Sie eingewiesen hat, gehören Sie zu einem Team. Wenn nicht, nun, dann fliegen wir Sie heute nacht noch hier heraus und sagen Ihrem Bruder, daß Sie plötzlich eine wichtige Arbeit für die Regierung haben übernehmen müssen und halten Sie eine Weile im Hintergrund. Tut mir leid, aber eine andere Wahl gibt es nicht.“
    Travis lächelte. Er hatte seine eigene Meinung darüber, ob es ihm gelingen würde, hier herauszukommen, wenn er wollte, aber im Augenblick wollte er gar nicht.
    Der Major hatte sich bereits umgedreht und war gegangen. Travis folgte ihm und stieß dabei auf Ashe.
    Dieser war damit beschäftigt, ein Dreibein aus dünnen Stäben aufzubauen, wobei er sichtlich bemüht war, das empfindliche Material nicht zu beschädigen. Er blickte auf, als Travis’ Schatten über seine Arbeit fiel.
    „Dann wollen Sie also auch einmal in die Vergangenheit blicken?“
    „Sie wollen also wirklich behaupten, daß Sie das können?“
    „Wir haben schon mehr getan als nur geschaut.“ Ashe zog sorgfältig eine Schraube nach. „Wir waren schon dort, und wir gehen wieder hin.“
    Der Apache riß den Mund auf und brachte zuerst kein Wort heraus.
    „Zu den Folsom-Männern?“ stammelte er schließlich.
    „Zu einem Raumschiff.“

 
3.
     
    Das war kein Traum, nicht einmal ein Wachtraum. Da war Ashe, und seine Finger arbeiteten immer noch an den Schrauben. Sein gebräuntes Gesicht hob sich von den rotgelben Felsen der Klippe und ihren Ruinen wie eine Maske ab. Ja, das war die Wirklichkeit, und doch war das, was Ashe eben sagte, kühnste Phantasie.
    „… und so entdeckten wir, daß die Russen in der Zeit zu reisen vermochten und in der Vergangenheit herumschnüffelten. Anders ließ sich das nicht erklären. Was wir nicht wußten, war, daß sie die Überreste eines Weltraumschiffes gefunden hatten. Es war im sibirischen Eis eingebettet und lag neben erhaltenen Mammutkörpern und ein paar anderen Hinweisen, aus denen man leicht den entsprechenden Zeitabschnitt der Vorgeschichte ermitteln konnte. Sie verwischten ihre Spuren so gut sie konnten, indem sie auch in anderen Zeiten Relaisstationen errichteten. Und dann stießen wir zufällig auf eine solche Station. Die Russen selbst zeigten uns das Schiff, das sie vor Jahrtausenden ausplünderten, indem sie einen unserer Zeitagenten gefangennahmen.“
    Die Geschichte klang glaubhaft, wenn solcher Wahnsinn überhaupt glaubhaft sein konnte. Travis hielt Ashe mechanisch das kleine Werkzeug hin, nach dem dieser im hohen Gras herumtastete.
    „Aber wie kam das Schiff dorthin?“ fragte er. „Gab es auf der Erde schon einmal eine frühere Zivilisation, die die Weltraumfahrt gemeistert hatte?“
    „Das dachten wir zuerst auch, bis wir das Schiff fanden. Nein, es kam von draußen – ein Frachter, der auf einer galaktischen Route Schiffbruch erlitten haben mußte. Entweder war diese Welt damals ein astronautischer Gefahrenpunkt wie Klippen im Meer, oder es lag ein anderer Grund vor, weshalb es hier so viele Notlandungen geben mußte. Wir haben auf der russischen Station Filme mit den Ortsangaben für mindestens ein Dutzend solcher Wracks gefunden. Und die meisten liegen auf dieser Seite des Atlantiks.“
    „Sie wollen also hier nach einem Schiff graben?“
    Ashe lachte. „Was meinen Sie wohl, würden wir nach fünfzehntausend Jahren und einem Dutzend geologischer Umschichtungen finden … ganz abgesehen von der Vulkantätigkeit hier? Nein, wir wollen das Schiff in gutem Zustand.“
    „Um es zu studieren?“
    „Aber vorsichtig. Wenn Sie Ross Murdock fragen, kann er Ihnen einen guten Grund für diese Vorsicht sagen. Er war einer von unseren Agenten, der zufällig an Bord des Schiffes gelangte, das die Russen
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