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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit
Autoren: Andre Norton
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anzuschließen, aber er wollte immerhin wissen, worum es ging und was man von ihm wollte. Das gab er auch zu verstehen und glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als er Ashes Antwort hörte.
    „Wir sind hier, um uns die Welt der Folsom-Jäger anzusehen.“
    „Das ist aber ziemlich weit, Dr. Ashe. Da müssen Sie schon ein Super-Vis-Tex haben, um zehntausend Jahre in die Vergangenheit zu blicken.“
    „Eher sogar noch weiter zurück“, verbesserte ihn Ashe. „Wir wissen es noch nicht genau, und wir interessieren uns auch nicht gerade für die primitiven Wilden.“
    „Zum Beispiel, wo diese Waffe herkommt“, warf Ross ein. Er strich sich wieder über seine Hand, und jetzt blitzte das gleiche Leuchten in seinen Augen, das Travis schon einmal gesehen hatte.
    „Eine Zeitlang werden Sie uns das wohl oder übel ohne Beweise glauben müssen“, warf Ashe ein. „Das ist eine sehr heikle Geschichte und, um die Sprache unserer Zeit zu verwenden, von äußerst delikatem und streng geheimem Charakter.“
    Sie aßen, und Travis führte seinen Mustang in die untere Hälfte der Schlucht, weitab von dem improvisierten Landefeld. Die Dämmerung war kaum angebrochen, als der erste Last-Hubschrauber landete. Bald bildete Travis den Teil einer Kette von Männern, die Pakete und Kisten aus dem Laderaum der Maschine in einen hastig zusammengenagelten Schuppen unter einer Baumgruppe schleppten. Alle arbeiteten mit einer Hast, die darauf schließen ließ, daß ihnen nur sehr wenig Zeit zur Verfügung stand. Nach einer Weile stellte Travis fest, daß er sich ganz unbewußt von dieser Hast hatte anstecken lassen. Die erste Maschine war entladen, startete und war höchstens ein paar Minuten verschwunden, als die zweite erschien und ihre Stelle einnahm. Wieder bildete sich die Kette, diesmal galt es allerdings schwere Kisten zu befördern, wo jedesmal zwei Mann anpacken mußten.
    Als nach dem Entladen der vierten Maschine schließlich einmal einen Augenblick Ruhe eingetreten war, kam Ashe in Begleitung eines anderen Mannes auf Travis zu.
    „Hier ist er.“ Ashes Hand legte sich auf Travis’ Schulter und drehte ihn herum, so daß er dem Fremden in die Augen sah.
    Er war größer als Ashe, und für den Apachen bestand keine Sekunde ein Zweifel daran, daß er es hier mit einem Vorgesetzten von Ashe zu tun hatte. Nach einer Weile, in der der Fremde ihn stumm und abschätzend gemustert hatte, stahl sich ein Lächeln über seine Züge.
    „Sie machen uns ziemliches Kopfzerbrechen, Fox.“
    „Kommen vielleicht aber auch ganz gelegen“, verbesserte Ashe. „Fox, das ist Major Kelgarries, unser gegenwärtiger kommandierender Offizier.“
    „Wir sprechen uns später noch“, versprach Kelgarries. „Heute gibt es noch ziemlich viel zu tun.“
    „Feld frei machen“, rief jemand. „Maschine setzt zur Landung an.“ Und dann ging es wieder weiter.
     
    *
     
    Im Licht des jungen Morgens wirkte das Lager beinahe chaotisch. Aber schon waren Männer an der Arbeit und sortierten das Material, als wäre das eine Arbeit, die sie schon oft verrichtet hatten. Travis half gerade eine schwere Kiste aufstellen, als er den Major erblickte.
    „Einen Augenblick bitte, Fox.“ Er führte ihn beiseite.
    „Sie haben sich und uns in eine schwierige Lage gebracht, junger Mann. Offen gestanden können wir Sie jetzt nicht gehen lassen – auch um Ihrer selbst willen. Dieses Projekt muß geheim bleiben, und es gibt eine ganze Menge recht unangenehmer Zeitgenossen, die nichts lieber täten als sich an Sie heranzumachen, um zu sehen, was zu holen ist. Wir können Sie also nur mitmachen lassen oder … Sie auf Eis legen. Es hängt ganz von Ihnen ab, wie Sie sich entscheiden. Dr. Morgan hat sich für Sie verbürgt.“
    Travis spürte, wie sich etwas in ihm zusammenzog. Wenn sie Prentiss Morgan befragt hatten, dann wußten sie auch, was letztes Jahr geschehen war und auch, weshalb es so gekommen war. Offensichtlich hatte er richtig vermutet, denn Kelgarries fuhr fort:
    „Fox, die Zeit, wo ein Mensch sich leisten konnte, rassische Vorurteile zu haben, ist dahin. Ich weiß von dem Angebot, das Hewitt der Universität gemacht hat, und ich weiß auch, daß er Druck ausgeübt hat, um dafür zu sorgen, daß Sie von der Expedition ausgeschlossen wurden.“
    Travis zuckte die Achseln. „Vielleicht haben Sie schon einmal die Bezeichnung ,Bürger zweiter Klasse’ gehört, Herr Major. Was meinen Sie wohl, wie manche Leute hier uns Indianer einschätzen? Für diese Burschen
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