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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit
Autoren: Andre Norton
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Ashe! Jetzt wußte er, wer der Fremde war. Und damit wußte er zugleich auch, was er hier suchte. Ashe war Archäologe. Freilich brauchte Travis nur das Funkgerät oder das Lager anzusehen, um zu wissen, daß das keine Expedition war, die die Geheimnisse seiner Vorfahren enträtseln wollte. Was wollten Dr. Ashe und seine Begleiter in der Schlucht der Toten?
    „Sie können die Hände herunternehmen“, meinte Dr. Ashe. „Und wenn Sie versprechen, sich hier friedlich zu verhalten, tut Ihnen kein Mensch etwas zuleide.“
    „Wie lange?“ konterte Travis.
    „Das kommt darauf an“, wich Ashe aus.
    „Ich habe mein Pferd dort oben gelassen. Es braucht Wasser.“
    „Hol das Pferd herunter, Ross.“
    Travis sah sich um. Der junge Mann schob seine seltsam geformte Waffe in das Halfter und kletterte hinauf, um kurz darauf mit dem Mustang wieder aufzutauchen. Travis nahm seinem Tier den Sattel ab und ließ es grasen. Als er in das Lager zurückkam, erwartete Dr. Ashe ihn schon.
    „Dann kennen diesen Platz also nicht viele Leute?“
    Travis zuckte die Achseln. „Noch ein Mann außer mir auf der Double A Ranch. Er ist schon sehr alt. Sein Vater ist hier geboren – damals, als die Apachen noch gegen die Armee kämpften. Sonst interessiert sich niemand mehr dafür.“
    „Dann hat man in den Ruinen nie gegraben?“
    „Ein wenig schon. Einmal.“
    „Wer?“
    Travis schob sich den Hut ins Genick. „Ich.“ Seine Antwort war kurz und klang beinahe abweisend.
    „Oh.“ Ashe holte eine Packung Zigaretten aus der Tasche und bot an. Travis nahm sich eine.
    „Sind Sie hierhergekommen, um zu graben?“ fragte er dagegen.
    „Sozusagen.“ Als Ashe freilich zu dem Haus auf der Klippe hinübersah, wußte Travis, daß er hinter diesen zerfallenen Blöcken aus sonnengebleichtem Backstein etwas weit Interessanteres sah.
    „Ich dachte immer, Sie interessierten sich besonders für die Vor-Maya-Zeit, Dr. Ashe?“ Travis kauerte sich nieder und nahm sich mit einem Zweig Feuer. Innerlich freute er sich diebisch, daß es ihm mit dieser letzten Bemerkung gelungen war, die stoische Ruhe des Archäologen zu erschüttern.
    „Sie kennen mich?“ Das klang wie eine Anklage. – Travis schüttelte den Kopf. „Ich kenne Dr. Prentiss Morgan.“
    „So ist das also! Und Sie sind einer von seinen Schülern?“
    „Nein.“ Das war eine kurze, hingeworfene Warnung, nicht weiterzuforschen. Und der andere mußte auch verstanden haben, daß er hier an einen wunden Punkt gerührt hatte, denn er stellte keine weitere Frage.
    „Essen fertig, Ashe?“ fragte der Mann am Funkgerät. Hinter ihm trat der junge Mann, den Ashe Ross genannt hatte, ans Feuer. Er griff nach der Pfanne. Travis blickte wie gebannt auf seine Hand. Sie war über und über vernarbt. Der Apache hatte schon einmal eine Wunde wie diese gesehen – das Andenken an eine schwere und schmerzhafte Verbrennung. Er sah schnell zur Seite, als der andere Essen austeilte, und holte seine eigene Verpflegung aus den Satteltaschen.
    Er aß schweigend und stellte keine Fragen. Schließlich war es das Funkgerät, das den Frieden des kleinen Lagers brach. Ein warnendes Knattern schreckte sie auf. Der Mann, der sich schon zuerst daran zu schaffen gemacht hatte, sprang auf und stülpte sich die Kopfhörer über die Ohren und meldete dann den anderen, was er gehört hatte.
    „Wir müssen uns beeilen. Das Zeug kommt noch heute nacht herein!“

 
2.
     
    „Also?“ Ross’ Blick schweifte über Travis und ruhte dann auf Ashe.
    „Weiß jemand, daß Sie hierherkamen?“ fragte der Ältere den Ranch-Reiter.
    „Ich bin herausgeritten, um mir die Quellen anzusehen. Wenn ich nicht innerhalb angemessener Zeit wieder auf der Ranch erscheine, wird man mich suchen. Selbstverständlich!“ Travis sah keine Veranlassung, mehr zu sagen – nämlich, daß Whelan nicht beunruhigt sein würde, wenn er nicht innerhalb vierundzwanzig Stunden zurückkehrte, da er eigentlich beabsichtigt hatte, sich die Quellen im Süden anzusehen und diese Absicht auch auf der Ranch bekanntgegeben hatte. Sein Abstecher nach dem Osten war einer plötzlichen Laune entsprungen.
    „Sie sagen, daß Sie Prentiss Morgan kennen … wie gut kennen Sie ihn?“
    „Ich hatte an der Universität eine Zeitlang einen seiner Kurse belegt.“
    „Sie heißen? “
    „Fox. Travis Fox.“
    Der Funker mischte sich in das Gespräch, nachdem er seine Landkarte erneut betrachtet hatte. „Die Double A gehört einem Fox …“
    „Das ist mein Bruder. Ich
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