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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1
Autoren: Andre Norton
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erkennen konnte, war in die Felswand eine Reihe riesiger Stufen geschlagen – eigentlich mehr Terrassen – von denen die meisten dicht mit einer reichen Vegetation bewachsen waren. Von einemPunkt weiter südlich ausgehend, war von Absatz zu Absatz ein Pfad gehauen und von Pflanzen befreit – wahrscheinlich der Weg, über den die Gesetzlosen ihre gestohlenen Tiere trieben. Denn der Paß, durch den er und Gorgol gekommen waren, hätte keine Herde, noch nicht einmal die kleinste, fassen können.
    Der Terraner setzte den Feldstecher an und studierte die Sohle dieses zweiten Tales eingehend. Schnell hatte er eine recht umfangreiche Urokherde ausgemacht, die friedlich weidete.
    Der seltsam hüpfende Gang der Tiere ließ sie fast kopflastig erscheinen wenn sie sich bewegten, denn der dicht bemähnte vordere Teil ihres Körpers mit dem hoch erhobenen, gehörnten Kopf bildete einen scharfen Kontrast zu dem verhältnismäßig schwach entwickelten, nackten rückwärtigen Teil, der steil nach hinten abfiel und nur ein einziges, kleines Haarbüschel aufwies.
    Uroks – aber keine Pferde. Und keine Spur von Reitern. Die hohen Wände des Tales selbst hinderten die Tiere vermutlich am Umherwandern und machten Hirten überflüssig. Trotzdem erachtete Storm ein paar Wächter für unerläßlich, da es ja die hohe Zeit der Yoris war.
    Dieses Tal war viel ausgedehnter als das äußere und nur das Glas erlaubte Storm zu erkennen, daß die gegenüberliegenden Wände in derselben Weise in Terrassen aufgeteilt waren wie die unter ihnen. Das Gras war üppig und hoch, und es gab keinerlei Anzeichen einer Flut wie die, die das benachbarte Tal verheert hatte.
    Und es gab auch keinerlei Anzeichen für das, was Storm suchte. Dieser Ort war vielleicht nur ein bequemes Versteck für gestohlene Herden. Wenn nicht die Wunde am Kopf des toten Yoris gewesen wäre –
    Gorgols Hand drückte den Arm des Tiermeisters. Storm reagierte auf die Warnung und richtete das Glas schnell wieder auf die Talsohle. Die Uroks hatten aufgehört zu grasen. Die Bullen warfen die Köpfe hoch und galoppierten schwerfällig nach rechts hinüber, während die Kühe und die, Jungtiere zurückblieben und eine dicht gedrängte Gruppe bildeten, die Köpfe nach außen gerichtet. Die typische Verteidigungsposition dieser Tierart.
    Reiter! Drei Stück. Und die Pferde, die sie ritten, gehörten einer dunklen Rasse an, ganz verschieden von Larkins Tieren, drahtige, kleine Gäule, wie sie Storm im Norbielager gesehen hatte. Jedoch die Männer, die auf ihnen saßen, waren keine Eingeborenen. Auch trugen sie nicht die üblicheKleidung der Siedler auf Arzor, die Breeches aus Yorisleder und Hemden aus Urokwolle.
    Storm ließ sich auf ein Knie nieder und folgte dem Reitertrupp mit seinen starken Gläsern. Der erste Blick auf die Tuniken in stumpfem Schwarz – dem Schwarz, das stets wie von grauem Staub bedeckt wirkte – hatte seinen Verdacht bestätigt. Das war es! Die Feinduniformen, der geheimnisvolle Handel mit gestohlenen Uroks, alles fügte sich ineinander.
    Kein Wunder, daß sie die Expedition ausgelöscht hatten und bestrebt waren, ihre Tat wie ein Massaker von Eingeborenen erscheinen zu lassen! Nur alles den wilden Norbies in die Schuhe schieben! Eine großartige Tarnung, die Lage der Dinge konnte für die Xiks nicht günstiger sein!
    „Saaaaa …“ Gorgol hatte gelernt, den Ruf, den Storm für das Team benutzte, zu imitieren. Es war der einzige Laut, den er mit dem Terraner gemeinsam hatte. Der Eingeborene stieß energisch mit dem Zeigefinger in die Luft und verlangte, Storm solle seine Aufmerksamkeit nach Norden richten.
    Die Uroks standen noch immer in dichtem Knäuel beisammen und ließen in ihrer Wachsamkeit nicht nach. Aber diese äußerst natürliche Reaktion auf die Eindringlinge in ihre Weidegründe war es nicht, was das Interesse des Eingeborenen fesselte. Die Gewalt des Sturmes hatte eine Schneise den Berg herunter geschlagen und einen unregelmäßigen Streifen rotbrauner Erde bloßgelegt, der auf der vorletzten Terrasse in einem kleinen Hügel endete. Und dicht an diesen Hügel gepreßt, fast nicht von dem Boden, auf dem er lag, zu unterscheiden, bemerkte Storm noch einen Zuschauer, der die Szene beobachtete.
    Mit Hilfe des Feldstechers holte Storm den Spion näher heran und erkannte deutlich den langen, schlanken Körper eines Norbie, der den Blicken aller, die sich auf dem Boden des Tales befanden, vollkommen verborgen sein mußte. Irgend etwas am Kopf des
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