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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1
Autoren: Andre Norton
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Gorgol weiter, denn er wußte, daß der junge Eingeborene klug genug war, seinem Gedankengang folgen zu können.
    „Kann sein nicht verkaufen – viel Land …“ Der Norbie beschrieb mit seiner Linken einen weiten Bogen. „Bringt Uroks weit – Pferde auch. Norbie kennt Plätze, wo Schlächter sich verstecken. Norbie nimmt Pferde von geheimen Plätzen. Hurol, er von Gorgols eigenem Stamm – er nimmt drei Pferde, so übersteht Trockenzeit. Er großer Jäger – Krieger!“
    Die Norbies überfielen also die geheimen Verstecke der Schlächter. Nun, vielleicht führte ihn diese kleine Information ein bißchen weiter. Angenommen, man bestärkte die Norbies in dieser Tätigkeit? Setzte man einen Norbie zu Fuß in der Wüste aus, kam er durch. Nahm man einem Fremdweltler Pferd und Vorräte fort, konnte man gewiß sein, daß die Sache anders ausging. Aber alles kreiste wieder um die eine Frage – wie beabsichtigten die Schlächter, aus ihren Übergriffen Nutzen zu ziehen?
    Wenn man es recht bedachte, so wies eigentlich alles auf die Existenz eines geheimen Raumhafens zum Abwickeln des gesetzwidrigen Handels hin. Ein geheimer Raumhafen!
    Storm setzte sich aufrecht, seine Augen starrten weit geöffnet in das Feuer. Und Surra, die seine innere Erregung spürte, knurrte tief in ihrer Kehle. Es hatte tatsächlich schon eine Anzahl geheimer Raumhäfen gegeben. Er hatte selbst einen entdeckt und einen Säuberungstrupp hingeführt, der gründlich aufgeräumt hatte. Ein Hafen, errichtet, um einem Planeten seine Existenzgrundlage zu entziehen! Eifrig verfolgte er diese ihm vertraute Spur.
    Sicher, der Krieg war aus – offiziell. Als Beweis dafür hatte er ein trübseliges Jahr in der Zentrale verbracht. Aber angenommen, nur angenommen, sein Verdacht wäre richtig! Dann hatte er noch eine Chance – eine Chance, um sich noch einmal an denen, die seine Welt zerschlagen hatten, zu rächen. Storm begann leise vor sich hinzusummen. In diesemAugenblick lag sein Streit mit Brad Quade in weiter Ferne, ein Schatten aus einer halb vergessenen Geschichte.
    Der Terraner wandte sich an Gorgol, der ihn aus zusammengekniffenen Augen mit der gleichen Intensität beobachtete, die sich in Surras Pupillen spiegelte.
    „Die Schlächter – haben sie Pferde?“
    „Es ist so“, signalisierte der Norbie.
    „Dann, wie Hurol, laß uns sehen, ob nicht einige davon uns tragen können!“
    Gorgols dünne Lippen entblößten die Zähne in dem Halblächeln seiner Rasse. „Das ist gute Nachricht. Denn sie haben unsere Brüder getötet, und dafür müssen wir als Rache ihre Hände nehmen.“
    In diesem Augenblick erkannte Storm, wie nahe er daran gewesen war, einen schwerwiegenden Fehler zu begehen, der vielleicht seinen freundschaftlichen Beziehungen zu dem Eingeborenen ein Ende bereitet hätte. Wäre er, wie zuerst geplant, nach Süden geritten, dann hätte er einen Brauch verletzt, der verlangte, daß die, die hier getötet worden waren, gerächt werden mußten. Das war nur eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem Verbrechen, das er hier witterte, aber es war ein gutes Argument gegen sein nagendes Gewissen, das ihn an die unerledigte Angelegenheit mit Quade mahnte.

 
9.
     
    So gerne Storm möglichst schnell weiter wollte, hielt er es doch für richtiger, Surra noch einen Tag Ruhe zu gönnen, bevor er sie den Anstrengungen des Rittes aussetzte. Auch Gorgols Wunde bedurfte noch der Pflege. Nachdem er seine Patienten versorgt hatte, machte der Tiermeister einen Plan für einen Erkundungsgang. Zuerst nach Süden, denn er wollte sicher sein, daß sich keine Nitras zwischen ihnen und der Rückzugsroute herumtrieben. Doch bevor er sich auf den Weg machte, traf er noch einige Vorbereitungen.
    Fett vom Urokfleisch, mit gepudertem, rotem Staub und zu Kreide zermahlenen Kieseln gemischt, ergab eine Art Farbe. Also machte er sich an die Arbeit. Das Gesicht und die Brust bemalte er mit Punkten und gebrochenen Linien – Kriegsbemalung oder Tarnung, es diente beiden Zwecken.
    Gorgol betrachtete die Malerei mit offenem Interesse.
    „Du machst Kriegszauber?“
    Der Terraner schielte hinunter auf die Streifen auf seiner Brust und lächelte, aber die Bewegung seiner Lippen änderte nichts an der gräßlichen Wirkung seiner neuen Maske.
    „Ich mache Kriegszauber – Zauber von meinem Volk.“
    Einer Eingebung folgend, legte er sich die Kette um den Hals und befestigte über seinem Waffengürtel die Coneha aus seiner Erbschaft. Dann überlegte er, welche Waffen er
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