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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten
Autoren: Murray Leinster
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einen glänzenden Raketenkörper im Eis liegen. Für eine der auf der Erde gebräuchlichen Raketengeschosse war das Gebilde aber viel zu groß. Es hatte offensichtlich eine Bruchlandung gemacht, denn ein Teil des Geschoß- oder Raketenkörpers war zertrümmert.
    „Kann es ein Raumschiff sein?“ fragte sie hoffnungsvoll.
    „Hoffentlich nicht!“ antwortete Soames gepreßt.
    Dann sahen sie eine Bewegung. Neben dem glänzenden Ding standen zwei Gestalten und sahen zum Hubschrauber auf. Zwei weitere kamen aus dem notgelandeten Flugkörper und starrten ebenfalls herauf.
    Soames machte ein Bild nach dem anderen. Gail atmete schwer.
    „Das sind keine Männer!“ rief sie erstaunt aus. „Das sind Kinder, merkwürdig angezogene Kinder! Sie haben nur kurze Kleider an. Sie stehen mit nackten Armen und Beinen im Schnee. Sie werden sich Erfrierungen holen. Wir müssen ihnen sofort helfen!“
    Soames griff noch einmal zum Mikrophon. „Ich muß landen. Wenn ich mich nach zwanzig Minuten nicht gemeldet habe, schickt eine Suchmannschaft. Aber Vorsicht! – Ich wiederhole – Vorsicht!“
    Dann landete er die Maschine in einer engen Spirale. Der Hubschrauber rutschte über das glatte Eis auf den glänzenden Zylinder zu und blieb mit langsam rotierendem Propeller stehen. Bevor Soames ausstieg, steckte er die zur Hubschrauberausrüstung gehörende automatische Pistole ein. Die neben dem abgestürzten oder notgelandeten Flugkörper stehenden Wesen waren tatsächlich Kinder. Die dramatischen und unerklärlichen Umstände ihres Auftauchens veranlaßten Soames jedoch zu äußerster Vorsicht.

 
2.
     
    In der ganzen Welt ging das Leben in gewohnter Weise weiter. Angestellte fuhren morgens in die Stadt und lasen Zeitungen; Farmer pflügten ihre Felder; Kinder gingen in die Schule, und Schiffe fuhren über die Meere. Die Menschheit lebte nicht gerade friedlich, aber sie hatte sich an die ständige Drohung eines Atomkrieges gewöhnt. Sie vertrauten auf das Gleichgewicht der Kräfte und machten sich keine übermäßigen Sorgen. Niemand ahnte etwas von den drohenden Gefahren, obwohl die meisten die ersten Anzeichen gesehen und gehört hatten.
    Schon wenige Stunden nach der starken statischen Entladung diskutierten Fachkreise eifrig über dieses Ereignis. Nie zuvor waren derartige Kräfte beobachtet worden. Die Fachleute wurden aufmerksam und stellten Theorien auf.
    Obwohl genügend Beweise vorhanden waren, vermochten die meisten einfach nicht an die Möglichkeit einer so weltweiten statischen Störung zu glauben. Wie sollte es möglich sein, alle Wellenlängen für drei volle Sekunden zu blockieren?
    Aber es war geschehen, das mußten auch die Zweifler zugeben. Alle in Betrieb befindlichen Meß- und Kommunikationsgeräte waren durch das Ereignis gestört worden. Anfangs regte man sich kaum auf. Der Vorfall war erstaunlich, aber nicht bedrohlich. Sichtbarer Schaden war dadurch nicht entstanden. Aber mit der Zeit erkannten die Experten die ungeheure Gefahr, die die Beherrschung solcher Gewalten für die Welt darstellte. Automatisch arbeitende Geräte, die eigentlich ungenehmigte Rundfunksendungen verhindern sollten, gaben die Antarktis als Quelle der Störung an. Eine gleichzeitig in der ganzen Welt registrierte Schockwelle mußte nach den Berechnungen der Geologen ebenfalls in der Antarktis hervorgerufen worden sein.
    Die Angelegenheit zog allmählich immer größere Kreise. Aber noch war sich keiner über den wahren Sachverhalt im klaren.
    Nur ein Mensch war ernstlich beunruhigt: Soames, der sich nun einiges zusammenreimen konnte. Auch Gail wurde unsicherer, denn sie spürte, daß Soames sich bei der Angelegenheit nicht sehr wohlfühlte. Und das hatte seinen Grund. Das glänzende Gebilde war klar und deutlich zu erkennen. Es war zum Teil zerstört, doch auf Grund seiner Form konnte Soames mit Sicherheit schließen, daß es sich um ein Raumschiff handelte.
    Gail war der gleichen Meinung. „Tatsächlich ein Raumschiff!“ murmelte sie fasziniert.
    „Das wäre das Ende!“ murmelte Soames grimmig. Die Ankunft eines Raumschiffes aus einer fremden Welt, der Kontakt mit einer anderen Zivilisation mußte nach Soames’ Meinung unbedingt zu einer Katastrophe führen. Die Menschheit war in zwei große Machtblöcke und einige einflußlose und deshalb verbitterte neutrale Gruppen gespalten. Es war eine bis an die Zähne bewaffnete Menschheit. Ein Krieg war bislang nur deshalb nicht ausgebrochen, weil sich jede Seite vor dem furchtbaren
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