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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken
Autoren: John Brunner
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Untergang eine schwere radioaktive Verseuchung des Meerwassers zu verhüten.
    Counce spürte die Wärme, die durch die Vernichtung des Bootes entstanden war. Er blieb aber vorerst an der gleichen Stelle und blickte in die Richtung, aus der Gefahr drohte. Sein Verbleiben an der gleichen Stelle hatte auch noch einen anderen Zweck. Der Reaktor des Propulsors war gleich nach dem Eintauchen außer Betrieb gesetzt worden, hatte aber sicher noch die nähere Umgebung leicht verseucht. Diese Strahlung würde die Detektoren des Schiffes für eine Weile behindern. Counce hatte also noch genügend Zeit, seine Lungen durch tiefes Atmen mit Sauerstoff zu füllen.
    Dann schwamm er auf die Stelle zu, an der das große Schiff plötzlich verschwunden war. Er konnte es nicht sehen, ein Strahlengürtel schützte es vor Entdeckung.
    Counce erreichte die unsichtbarmachende Barriere schneller, als er gedacht hatte. Er spürte die Energie in den Fingerspitzen kitzeln und zog die Hand schnell wieder zurück. Das prickelnde Gefühl verriet ihm, daß die Energieerzeuger des Schiffes mit voller Kraft arbeiteten.
    Er wußte, daß er den energetischen Schutzgürtel nur von unten durchbrechen konnte. Es würde nicht leicht sein, aber er hatte sich ja lange genug darauf vorbereitet und wußte genau, was er zu tun hatte.
    Natürlich war das Schiff auch nach unten hin abgeschirmt, aber mit einigem Geschick ließ sich diese leichtere Abschirmung durchbrechen. Counce tauchte unter. Fischschwärme zogen träge an ihm vorüber. Der Druck in den Ohren wurde fast unerträglich, aber Counce mußte noch tiefer hinunter.
    Genau sechs Minuten später tauchte er innerhalb des Schutzgürtels auf. Er hatte es geschafft. Das Schiff schwamm tatsächlich auf der Wasseroberfläche. Kein Licht drang durch den Energiemantel, der das Schiff unsichtbar machte, nur von unten illuminierten durch das Wasser grüngefärbte Reflexe die glänzende Schiffshaut.
    Zwei Männer standen in einer Luke und starrten ihn an. Das bewies, wie wenig sich Bassett auf die technischen Schutzmaßnahmen verließ. Anscheinend hatte er doch von Counce gehört und seine Vorbereitungen getroffen.
    Counce registrierte alle Eindrücke, während er im Wasser schwamm und auf den fast sicheren Tod wartete.
    Einer der beiden Männer kletterte auf den Flügel des Flugschiffes und blickte nachdenklich auf Counce herab, während der andere eine Maschinenpistole auf ihn richtete. Der Mann mit der Maschinenpistole war offensichtlich kein Anfänger, denn er zielte nicht direkt auf Counce, sondern kalkulierte sorgfältig die Ablenkung ein, die durch das Wasser entstehen mußte.
    Nach einiger Zeit gab der Mann, den Counce für Bassett hielt, dem anderen ein Zeichen. Counce empfand ein Gefühl unendlicher Erleichterung, als der Schütze seine Waffe senkte. Er bedeutete schließlich keine Gefahr. Ein fast nackter, unbewaffneter und dazu noch im Wasser schwimmender Mann konnte kaum eine ernste Gefahr bedeuten.
    „Los – komm rauf!“ rief der Mann mit der Maschinenpistole barsch und schaltete den Mechanismus einer ausfahrbaren Leiter ein.
    Counce gab sich erschöpfter, als er in Wahrheit war und griff müde nach den Sprossen, die dicht vor seinem Gesicht ins Wasser tauchten. Er zog sich langsam nach oben und blieb triefend vor dem Lukeneingang stehen. Dabei sah er sich möglichst unauffällig um.
    Die runde Ausbuchtung hinter der Kanzel verriet ihm, daß das Schiff über einen Metchnikov-Antrieb verfügte. Derartige Motoren waren für Privatmaschinen nicht zugelassen und im allgemeinen überhaupt nicht erhältlich, doch Bassett verfügte über weitreichende Beziehungen und brauchte auf nichts zu verzichten, was er unbedingt haben wollte.
    „Gib dem Burschen ein Handtuch. Lecoq!“ rief der Mann mit der Maschinenpistole in das Schiff. Einen Augenblick später kam ein Handtuch durch die Luftschleuse geflogen. Counce fing es geschickt auf, fast zu geschickt für einen anscheinend völlig erschöpften Mann. Die anderen beiden schienen aber das Mißverhältnis zwischen Haltung und Reaktionsvermögen ihres Gefangenen nicht bemerkt zu haben.
    Counce trocknete sich langsam ab, bis es den anderen zuviel wurde, und der Mann mit der Waffe ihn ins Innere des Schiffes schob. Seine Füße waren noch immer naß und hinterließen deutliche Spuren.
    Er mußte an dem Mann vorbei, der die Detektoren bediente und bemerkte dessen erstaunten Blick. Ein enger Gang führte in einen großen Raum in der Mitte des Schiffes. Anscheinend
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